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13.03.2003

„Selbstmanagement-Modell“ in Erziehungsberatung bestätigt - Jahresstatistik 2002 von Nürnberger Caritas-Beratungsstelle mit Studienergebnissen

Eichstätt. (pde) - Besondere Informationen bietet der Jahresbericht 2002 der Caritas-Erziehungsberatungsstelle Nürnberg-Langwasser: Er enthält nicht nur die üblichen Angaben über „bearbeitete Fälle“, Lebenssituationen von Betroffenen und durchgeführte Hilfeleistungen der Psychologischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im vergangenen Jahr. Dargestellt werden auch die Ergebnisse einer Studie, die das Beratungsteam unter Stellenleiter Michael Trips bei einer erstmaligen Befragung seiner Klienten 2002 erzielte. Mit dieser wollte man die Wirksamkeit der Arbeit anhand objektiver Daten überprüfen. Von den 226 Personen, mit denen die Arbeit im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde, antworteten 92 (gut 40 Prozent) darauf, wie zufrieden sie mit den Rahmenbedingungen, der Entwicklung ihrer Therapie sowie ihrem Ergebnis waren.

Die Beratungsstelle sieht sich durch die Untersuchung in ihrer Arbeit bestätigt. Die Ausstattung der Stelle empfanden über 90 Prozent als gut. Sie entspricht den Empfehlungen der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung zur Einrichtung von Beratungsstellen: zum Beispiel mit dem abgegrenzten Wartebereich, einem Beratungszimmer pro Planstelle und zusätzlichen Gruppenräumen. Sehr positiv wurden auch „telefonische Erreichbarkeit“ sowie die „Terminvergabe“ beurteilt. Der Anteil von gut 18 Prozent, die sich mit der langen Wartezeit von durchschnittlich gut sieben Wochen vor Beginn einer Therapie aufgrund des hohen Andrangs unzufrieden zeigte, ist für die Berater „noch erstaunlich gering“. Für viele, so ihre Einschätzung, sei offenbar vor allem die kontinuierliche Arbeit ab dem Erstgespräch – nach dem keine Wartezeiten mehr entstehen – entscheidend.

Hinsichtlich der Entwicklung der Therapie wurden „Zufriedenheit mit dem Therapeuten“, „Anregungen und Anstöße für Lösungen“ und „fachliche Abklärung der Probleme“ besonders positiv bewertet. Bei der tiefergehenden Analyse zum Therapeutenverhalten beurteilten fast alle Befragten die „Berücksichtigung ihrer Wünsche und Interessen“, die „Orientierung am Tempo der Klienten“ sowie den „Respekt für die Person und die Situation“ als sehr gut oder gut. Bei den Ergebnissen, zu denen die Therapien geführt haben, wurden insbesondere die positiven Veränderungen „in der aktiven Suche nach Lösungen, in der konsequenten Verfolgung von Zielen und im Umgang mit neuen und ungewohnten Situationen“ genannt. „Durch die Therapie wurden somit wichtige Aspekte der eigenen Handlungsfähigkeit erweitert“, folgern in dem Jahresbericht die Beraterinnen und Berater, die sich in ihrem Arbeitskonzept „Selbstmanagement-Modell“ bestätigt sehen, also vor allem in der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Andererseits könne genau dieser Ansatz freilich auch ein Grund dafür sein, weshalb sich die wenigen angegebenen „unerfüllten“ Wünsche auf die Arbeit mit dem Kind und dem Umfeld bezogen: 12 Prozent wünschten sich noch mehr Einzelbetreuung des Kindes und 10 Prozent eine noch umfangreichere Kooperation mit anderen Stellen.

Bei der Auswertung der jährlich erhobenen Daten für den Jahresbericht bestätigte sich die regionale Verankerung der Stelle im „sozialen Brennpunkt“ Langwasser. Von den insgesamt 307 im Jahr 2002 betreuten Familien kamen 47 Prozent unmittelbar aus diesem Umfeld. Unter diesen finden sich sehr häufig von Migration betroffene Familien (46,5 Prozent) und solche mit einem ausländischen Elternteil (41 Prozent).

Der Jahresbericht ist zu beziehen bei: Psychologische Beratungsstelle (Erziehungsberatung Caritas), Giesbertsstraße 67b, 90473 Nürnberg, Telefon: (0911) 8001109, Fax: (0911) 890642; E-Mail: erziehungsberatung.nuernberg@caritas-eichstaett.de.

 

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