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15.05.2007

„Schick dein Lächeln auf die Reise“ - Kinder und Jugendliche lernen in einem Projekt Toleranz und Rücksichtnahme

Bildunterschrift: Besuch von Prof. Zöpfl in der Kindertagesstätte Absberg

Bildunterschrift: Besuch von Prof. Zöpfl in der Kindertagesstätte Absberg

Gunzenhausen. (pde) – Förderung von Toleranz, Höflichkeit und Rücksichtnahme – das sind die Ziele eines Modellprojekts, an dem derzeit Kindergärten, Schulen und eine Behinderteneinrichtung im Fränkischen Seenland zusammenarbeiten. Unter dem Motto „Schick dein Lächeln auf die Reise“ hat das „Netzwerk Leben“ im Bistum Eichstätt das Projekt ins Leben gerufen. Lehrer und Schüler des Simon-Marius-Gymnasiums Gunzenhausen sowie der Grund- und Hauptschule Absberg, Erzieherinnen und Kinder der Kindertagesstätte Absberg, Betreuer und Bewohner der Regens-Wagner-Einrichtung Absberg haben im letzten halben Jahr intensiv zusammen gearbeitet.

Die Federführung hat Prof. Dr. Helmut Zöpfl, Vorsitzender des Förderkreises Netzwerk Leben. „Den Kindern und Jugendlichen soll die Besonderheit des Lebens und jedes einzelnen Individuums bewusst werden“, so erklärt Zöpfl das Projekt. „Den Kindern soll die Angst vor dem Anderssein genommen werden. Ihnen soll bewusst werden, das jeder Mensch anders ist als der andere und dass verschiedene Religionen und ethnische Gruppen das Leben bereichern.“

Hinter dem Projekt steckt die Idee, dass man die Welt verändern kann, wenn man mit Achtung und Wertschätzung - „mit einem Lächeln“ - auf andere zugeht, so Teresa Loichen, Referentin von „Netzwerk Leben“. Seit über einem halben Jahr arbeiten Lehrer und Erzieher mit den Kindern. Die Ausgangsbasis war die inhaltliche Grundlegung von Prof. Zöpfl, die Umsetzung jedoch vollkommen offen – jeder konnte seine eigenen Ideen einbringen. So zog etwa die Theater- und Projektgruppe der Regens-Wagner-Einrichtung mit einem Fotoapparat los. Sie baten Passanten und Einwohner von Gunzenhausen, ihnen „ein Lächeln zu schenken“. Die Fotos werden in einer Ausstellung zu sehen sein. Zum Thema „Zauberworte“ entwickelte die Theatergruppe eine musikalische Performance. Das Simon-Marius-Gymnasium Gunzenhausen erarbeitete sich eine pantomimische Weltreise. Die Kindertagesstätte Absberg studierte ein Singspiel ein, die Grund- und Hauptschule probt ein Theaterstück, das ins „Land der Blaukarierten“ führt. Vorträge und ein Pantomime-Workshop ergänzten das Projekt. „Kinder müssen Aufgaben meistern, um Selbstbewusstsein zu tanken“, erläutert Zöpfl.

Vertieft und vervollständigt wurde das Projekt von Helmut Zöpfl: Er setzte sich in zwei Vorträgen für Eltern, Erzieher und interessierte Zuhörer kritisch mit der aktuellen Wertediskussion auseinander, wobei er auch deutliche Kritik an Medienlandschaft und Lehrplänen nicht scheute. Er beklagte die hohe Priorität, die Schlagworten wie „Schnelligkeit“ und „Effizienz“ zugestanden wird und appellierte, den Kindern wieder mehr Zeit zu lassen, Kinder zu sein. Doch noch wichtiger war ihm das Gespräch mit Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Behinderung. In den durchgeführten Workshops zeigte sich sehr schnell, dass der dreifache Vater seine Überzeugung lebt. Einfühlsam ging er auf seine aufmerksamen Zuhörer ein, beantwortete geduldig alle Fragen, las aus seinen Kinderbüchern vor und dachte sich Spiele aus. „Es ist schön, ich selbst zu sein“, sei eine wichtige Botschaft, so Zöpfl. „Jedes Kind ist einmalig, ist etwas Besonderes.“ Gleichzeitig würden die Kinder ermutigt, immer auch die Stärken des anderen zu erkennen, andere zu loben und zu bestärken.

Für Teresa Loichen ist entscheidend, dass das Projekt keine Eintagsfliege bleibt. „Wichtig ist uns nicht der Show-Effekt, sondern die Nachhaltigkeit“. Die Veränderung soll sich konkret im Alltag, im Umgang miteinander zeigen. Ein Aspekt könnte dabei u.a. die weitere Zusammenarbeit der Einrichtungen sein.

Die Abschlussveranstaltung zu dem Projekt „Schick dein Lächeln auf die Reise“, bei der alle beteiligten Gruppierungen, Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam auf der Bühne stehen und die einstudierten Theater- und Musikstücke aufführen werden, findet am Donnerstag, 24. Mai, in der Stadthalle Gunzenhausen statt. Durch den Abend, für den auch ein kurzes Interview mit Prof. Zöpfl geplant ist, führt Pfarrerin Susanne Thorwart, Gunzenhausen. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

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