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08.05.2008

Presseerklärung zur Entscheidung von Bischof Gregor Maria Hanke OSB, Prof. Hemel nicht zum Präsidenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu ernennen

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Katholische Universität Eichstätt, Bischof Gregor Maria Hanke, und der vom Hochschulrat durch Wahl zur Ernennung zum Präsidenten vorgeschlagene Kandidat Prof. Ulrich Hemel haben sich heute zu einem abschließenden persönlichen Gespräch getroffen. Gegenstand des Gespräches war die Entscheidung des Bischofs, H. Prof. Hemel nicht zum Präsidenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu bestellen.

Wie bei staatlichen Universitäten der Staatsminister grundsätzlich frei ist in seiner Entscheidung, einen ihm durch Wahl vorgeschlagenen Kandidaten auch tatsächlich zu ernennen, kommt auch bei einer Stiftungsuniversität wie Eichstätt die Berufung des Präsidenten erst mit dessen Bestellung durch den Vorsitzenden des Stiftungsrates zustande. Dies hat gestern Staatsminister Goppel in einer Presseerklärung ausdrücklich bestätigt. Beide Schritte sind im Sinne einer doppelten Legitimation erforderlich für eine erfolgreiche und vertrauensvolle Neubesetzung des Präsidentenamtes.

Nach gründlicher und sorgfältiger Prüfung hat sich der Bischof in Abstimmung mit den Mitgliedern des Stiftungsrats gegen eine Ernennung des ihm vorgeschlagenen Kandidaten entschieden. Bischof Hanke machte deutlich, dass er sich in seiner Entscheidung durch den Vertrauensverstoß durch Prof. Hemel, der unmittelbar nach dem gestrigen, vertraulichen Gespräch wesentliche Gesprächsinhalte in die Öffentlichkeit getragen hatte, nochmalig bestätigt fühlt.

Bischof Hanke teilte Herrn Prof. Hemel persönlich einige Gründe für die Nichternennung mit. Diese hängen weder mit einem nicht erteilten nihil obstat aus Rom zusammen, noch haben sie mit der Lebensführung von Professor Hemel zu tun. Es habe sich vielmehr nicht das notwendige und für eine Stiftungsuniversität erforderliche wechselseitige Vertrauen entwickeln können, das die gewünschte Weichenstellung und Ausrichtung der Hochschule auf zukunftsweisende Perspektiven hin gewährleistet. Als nachteilig habe sich erwiesen, dass Bewerbungs- und Wahlverfahren den Träger im Vorfeld zu wenig einbeziehen.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates hat heute zugleich ein Schreiben an den Vorsitzenden des Hochschulrates und die Hochschulleitung gerichtet, in dem er ihnen offiziell mitteilt, dass er den gewählten Kandidaten nicht ernennen wird.

Für die Bestellung eines Präsidenten wird nun ein neues Verfahren eröffnet, das mit allen zuständigen Gremien abgestimmt, einen gründlichen, sorgfältigen und transparenten Auswahlprozess ermöglichen soll. Für die Zukunft der Universität ist diese Personalentscheidung so richtungweisend, dass sie zügig, aber nicht unter Zeitdruck gefällt werden darf. Dazu wird sich Bischof Hanke kurzfristig mit dem Hochschulrat und Vertretern der Hochschulleitung beraten.

Bereits gestern hatte Bischof Hanke gegenüber Prof. Hemel bedauert, dass sich das Verfahren länger als erwartet hingezogen und es dabei auch Kommunikationsdefizite gegeben habe. Bischof Hanke dankte Professor Hemel für seine Bereitschaft, sich seinerseits für die Wahl in das Amt des Präsidenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zur Verfügung gestellt zu haben.

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