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16.06.2008

Presseerklärung der Stiftung Katholische Universität Eichstätt - Umfassender Neubeginn an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Prof. Dr. Rudolf Fisch (links) und Prof. Dr. Gert Melville (rechts)

Prof. Dr. Rudolf Fisch (links) und Prof. Dr. Gert Melville (rechts)

Die Stiftung Katholische Universität Eichstätt hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz die neue kommissarische Hochschulleitung vorgestellt. Die beiden Universitätsprofessoren Prof. Dr. Rudolf Fisch und Prof. Dr. Gert Melville sollen zum 1. Juli 2008 ernannt werden. Prof. Fisch, vormaliger Rektor der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer (DHV), hat sich als Wissenschaftler vor allem in den Themenbereichen Wissenschaftsmanagement und Organisationsgestaltung profiliert; er übernimmt den Vorsitz der Hochschulleitung bis zur Bestellung eines neuen Präsidenten. Professor Dr. Melville wird Mitglied der kommissarischen Hochschulleitung und ist gegenwärtig Universitätsprofessor an der Universität Dresden und ständiger Gastprofessor an der Katholischen Universität Eichstätt. Er gilt als Fachmann für Forschungsorganisation und hat sich als Wissenschaftler vor allem in der historischen Institutionenforschung einen Namen gemacht. Sowohl Professor Dr. Fisch als auch Professor Dr. Melville stehen ausschließlich für die interimistische Hochschulleitung zur Verfügung.

In ersten Gesprächen zwischen Professor Fisch und Professor Melville sowie Professor Dr. Helmut Altner, dem Vorsitzenden des Hochschulrats, wurden offen und in einer vertrauensvollen Atmosphäre die anstehenden Themen der Universität erörtert. Dieser konstruktive Dialog soll in einem intensiven Abstimmungsprozess gemeinsam mit den zuständigen Gremien der Universität vorangebracht werden. In diesem Sinne wird die neue interimistische Hochschulleitung baldmöglichst Kontakt mit dem Hochschulrat, dem Senat, den Dekanen und den Vertretern der wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie den Studierenden aufnehmen.

Um der neuen Hochschulleitung positive Perspektiven für ihre Arbeit zu eröffnen und zugleich die in der jüngsten Vergangenheit konkret aufgetretenen erheblichen Bedenken und Zweifel an der Transparenz der hochschulinternen Vorgänge nicht nur bei der Entwicklung der derzeit gültigen Grundordnung und des zurückliegenden Präsidentenauswahlverfahrens einer Prüfung unterziehen zu können, hat die Stiftung als Träger der Universität eine renommierte Prüfungsgesellschaft beauftragt. Diese wird umgehend damit beginnen, die internen Prozesse und Abläufe sowie die Geschäfts- und Kassenführung einschließlich der Haushalts- und Wirtschaftsführung der Universität auf ihre Ordnungsgemäßheit zu analysieren. Dr. Freiherr von der Heydte, der vier Wochen vor dem Amtsantritt von Bischof Gregor Maria Hanke zum 1. November 2006 unbefristet zum Kanzler bestellt wurde, ist vom Stiftungsvorstand als der zuständigen obersten Dienstbehörde mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden.

Der Träger der Stiftungsuniversität erwartet sich von den Maßnahmen, die jetzt getroffen wurden, die zügige Herbeiführung einer geklärten, fundierten und soliden Ausgangslage sowohl für die ab 1. Juli 2008 verantwortliche Interimsleitung als auch für die Anfang 2009 neu zu wählende Präsidentschaft der Universität. Es geht dabei allen Beteiligten im Interesse einer positiven Zukunft der Universität darum, die personellen, finanziellen wie verfahrensmäßigen Bedingungen für die Arbeit der Hochschule transparenter und profilstärkend zu gestalten und auf eine nachhaltig verlässliche Basis zu stellen.

Universitätsprofessor Dr. Rudolf Fisch (geb. 1939) war seit 1992 bis zu seiner Emeritierung im Herbst vergangenen Jahres ordentlicher Professor für Empirische Sozialwissenschaften unter besonderer Berücksichtigung der Verwaltung an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften (DHV) Speyer. Diese Aufgabe nimmt er auch nach seiner Emeritierung noch bis zum Ende des laufenden Sommersemesters 2008 übergangsweise wahr.

Zuvor war Rudolf Fisch von 1972 bis 1974 Professor für Psychologie an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Bis 1992 hatte er dann den Lehrstuhl für Sozialpsychologie an der Universität Konstanz inne. Er war in dieser Zeit auch für zwei Amtsperioden Dekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät und gewählter Vertreter im Großen und Kleinen Senat der Universität Konstanz. Als Professor in Speyer war Fisch von 1995 bis1997 auch wissenschaftlicher Beauftragter für das III. Führungskolleg bei der Hochschule in Speyer. Nachdem er bereits 2000 und 2001 als Prorektor Leitungsaufgaben für die Hochschule übernommen hatte, übte er - gleich drei Mal durch Wahl des Senats in seinem Amt bestätigt - zwischen 2001 und 2007 das Amt des Rektors der Hochschule aus, bevor er wieder mit der Funktion des Prorektors betraut wurde.

In seine Amtszeit fiel in Zusammenarbeit mit dem von ihm mitinitiierten Zentrum für Wissenschaftsmanagement die Einrichtung des Schwerpunktes Wissenschaftsmanagements an der DHV Speyer, die 2006 durch die Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls ihren Abschluss fand. Als Rektor setzte sich Fisch besonders für eine Stärkung des internationalen Profils der Speyerer Hochschule ein, z. B. durch die Initiierung von Kooperationsprojekten mit Hochschulen u. a. in China, Indien und Kasachstan.

Fischs breites Forschungsspektrum spiegelt sich in zahlreichen Publikationen wieder, u. a. zu den Themenkomplexen Verhalten in Organisationen, Teamarbeit und Kreativität; Führen, Zusammenarbeiten und Entscheiden bei komplexen Verwaltungsaufgaben; Methoden der empirischen Sozialforschung (Beobachtungsmethoden, systematische Evaluation) und Wissenschaftsforschung.

Prof. Dr. Gert Melville (geb. 1944) ist seit 1994 Lehrstuhlinhaber für Mittelalterliche Geschichte an der Technischen Universität Dresden und seit 2004 ständiger Gastprofessor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Seine akademische Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Vertretungsprofessuren in Tübingen und Frankfurt am Main lehrte er an der Sorbonne in Paris und an der Universität Passau. Von 1991 bis 1994 war Melville dann Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster.

Melville hat sich in der Leitung und Verantwortung weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen und Drittmittelprojekte einen Namen gemacht: Er war 1997 Begründer und ist bis heute Sprecher des Dresdner Sonderforschungsbereichs 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ sowie Leiter des dortigen Teilprojekts C „Institutionelle Strukturen mittelalterlicher Orden“. Melville ist ferner Begründer des DFG-finanzierten Dresdner und Pariser Internationalen Graduiertenkollegs 626 ,,Institutionelle Ordnungen, Schrift und Symbole / Ordres institutionnels, écrit et symboles" sowie seit 2001 Direktor des Centro italo-tedesco di storia comparata degli ordini religiosi “Secundum regulam vivere”. Seit 2004 steht Melville als Direktor der Akademie der Augustiner-Chorherren von Windesheim (Probstei Paring / Kath. Universität Eichstätt) vor und ist seit 2005 Direktor der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der DFG geförderten Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte (Kath. Universität Eichstätt)

Seine Forschungsschwerpunkte sind die mittelalterliche Historiographie, die spätmittelalterliche Hofkultur und die vergleichende Ordensgeschichte des Mittelalters. In seiner akademischen Laufbahn hat Prof. Melville immer wieder Ämter in der akademischen Selbstverwaltung wahrgenommen und ist international ein gefragter wissenschaftlicher Gutachter.

Bildhinweis: Pressefotos von Prof. Dr. Rudolf Fisch und Prof. Dr. Gert Melville sind über die Internetseiten des Bistums Eichstätt in Druckauflösung erhältlich: http://www.bistum-eichstaett.de/presse/bildarchiv/universitaet/

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