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07.04.2014

Positive Bilanz im Sachausschuss Behindertenseelsorge

Behindertenaussuss pde-Foto: Peter Esser

Behindertenaussuss pde-Foto: Peter Esser

Eichsätt (pde). – Einschnitt nach zwölf Jahren und 40 Sitzungen: Zum letzten Mal in der laufenden Amtsperiode und mit seinem derzeitigen langjährigen Vorstand hat der Sachausschuss Behindertenseelsorge des Diözesanrates Eichstätt getagt. Rund 15 Mitglieder haben dabei im Eichstätter Priesterseminar eine positive Bilanz der Arbeit des Gremiums gezogen und sich gleichzeitig gewünscht, dass dessen Arbeit in neuer Weise erfolgreich fortgesetzt wird. Ein Schritt dazu soll bereits die letzte Veranstaltung des jetzigen Ausschusses am Samstag, 17. Mai sein. An diesem Tag lädt er zu einem Besinnungstag für Menschen mit und ohne Behinderung unter dem Motto „Mit Hindernissen leben – trotzdem Ja zum Leben sagen“ ein: ab 14.30 Uhr in der Ingolstädter Pfarrei St. Konrad.

Der seit zwölf Jahren amtierende Vorsitzende Günter Einsiedel aus Ingolstadt informierte, dass er in der kommenden Amtsperiode nicht mehr in seiner Leitungsfunktion zur Verfügung stehen werde. Er wolle sich nun verstärkt persönlich mit spirituellen Fragen für Menschen mit und ohne Behinderung auseinandersetzen und sich dafür von organisatorischer Arbeit entlasten. Auch sein Stellvertreter Helmut Krauß aus Treuchtlingen will aus familiären Gründen nicht nochmals kandidieren. Sowohl Einsiedel als auch Krauß möchten dem Ausschuss aber als normale Mitglieder weiterhin angehören und ihre Erfahrungen einbringen. Damit steht das Gremium bei seiner Neukonstituierung – voraussichtlich im Herbst dieses Jahres – vor einem personellen Neubeginn im Vorstand. Alle Mitglieder wünschten sich, dass sich viele Menschen mit und ohne Behinderung finden, die in dem Sachausschuss mitarbeiten, auch und gerade solche, die im Rollstuhl sitzen oder einen Rollator haben.

Einsiedel erinnerte daran, dass der Sachausschuss Behindertenseelsorge entstand, weil im Jahr 2000 im Sachausschuss Ehe und Familie eine Mutter mit einem behinderten Sohn ihre konkrete Not geschildert hatte. Daraufhin fand 2001 ein diözesaner Begegnungstag im Jugendhaus Schloss Pfünz statt unter dem Motto „Kirche begegnet Menschen mit und ohne Behinderung“. An ihm hatten rund 30 Personen teilgenommen. Unter ihnen waren die mittlerweile verstorbenen Menschen mit Behinderung Tanja Miedl, Wolfgang Adler und Erich Medl, die Einsiedel für ihr Engagement zugunsten von Inklusion würdigte. Im Jahr 2002 wurde der Sachausschuss für Behindertenseelsorge im Diözesanrat Eichstätt ins Leben gerufen – ein Gremium, das es in dieser Art laut Einsiedel sonst nirgends in Deutschland gibt.

Fortschritte bei drei Grundzielen erreicht

In der Gesprächsrunde über die zurückliegende Arbeit waren sich die Ausschussmitglieder einig, dass es grundsätzlich bei allen drei anfangs gesteckten Zielen Fortschritte gegeben habe: Erstens sollten Begegnungsmöglichkeiten von Menschen mit und ohne Behinderung geschaffen werden. Diese seien bei zahlreichen Gottesdiensten, Foren, Besinnungstagen, Schiffswallfahrten und nicht zuletzt auch im Sachausschuss selbst ermöglicht worden. Zweites Ziel war, geistige und bauliche Barrieren abzubauen. In vielen Kirchen und Gemeindehäusern seien Zugänge für Menschen mit Behinderung geschaffen worden. Helmut Krauß berichtete hierzu über das Beispiel seiner Pfarrei in Treuchtlingen, „in der viele Menschen mit Behinderung nun froh sind, dass sie kommen können“. Die Ausschussmitglieder lobten erneut das Engagement des Weißenburgers Erich Medl. Der im vergangenen Jahr verstorbene Rollstuhlfahrer hatte durch Fotoreportagen und Vorträge auf Defizite sowie Fortschritte hinsichtlich der Barrierefreiheit kirchlicher Gebäude aufmerksam gemacht.

Drittes Ziel sei es gewesen, einen hauptamtlichen Behindertenseelsorger im Bistum zu bekommen. Mit dem Start von Pfarrer Alfred Grimm vor sieben Jahren wurde dieses Ziel grundsätzlich erreicht. Nach Einschätzung des Verantwortlichen für die Behindertenpastoral im Bistum selbst wäre auch die anschließende Einrichtung von vier Inklusionsstellen in den Gegenden Eichstätt-Weißenburg, Ingolstadt, Schwabach und Neumarkt ohne Mitwirkung des Gremiums nicht möglich gewesen. „Der Sachausschuss hat sehr viel bewirkt“, sagte Grimm. Die Mitglieder des Ausschusses selbst machten bei der Sitzung allerdings auch keinen Hehl aus ihrem Wunsch, dass Grimm in Zukunft wieder ganz für die Aufgabe als Behindertenseelsorger zur Verfügung stehen kann. Nur so könne er dieser Herausforderung voll gerecht werden. Derzeit ist Grimm neben seiner Aufgabe als Behindertenseelsorger auch Pfarrer in der Pfarrei St. Maximilian Kolbe Nürnberg.

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