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25.04.2007

Porzellanbildnisse des Domkapitels von 1794-1797 - Neues Exponat im Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum

Eichstätt. (pde) - Feine Miniaturen aus Porzellan mit den Porträts des Eichstätter Domkapitels am Ende des 18. Jahrhunderts zeigt das Eichstätter Domschatz- und Diözesanmuseum in einem Exponat, das nun nach einer sorgfältigen Restaurierung ausgestellt wird. Ähnlich wie bei den Hochstiftskalendern war es wohl üblich, dass sich das Domkapitel zusammen mit dem Fürstbischof porträtieren ließ. Diese Porträts wurden als Miniaturen ausgeführt und zusammen zu einer so genannnten Domkapiteltafel montiert. Eine solche Tafel aus der Zeit zwischen 1794 und 1797 stellt das neue Exponat dar.

Die minutiös ausgeführten Bildnisse sind aus feinem Biskuitporzellan gearbeitet und sind mit Wappenschildern und Schriftbändern versehen. Der zarte Schmelz des Porzellans war zu dieser Zeit für diese Zwecke sehr beliebt. Aufgrund von historischen und stilistischen Forschungen handelt es sich um Arbeiten des Tiroler Künstlers Johann Albani (eigentlich Albaneder), der in Schwaz das Töpferhandwerk erlernte und sich zum Possierer weiterbildete, so dass er an verschiedenen Fürstenhöfen zum gefragten Porträtisten wurde. Schließlich kehrte er nach großem Erfolg und bedingt durch die napoleonischen Kriege in seine Heimat zurück und gründete in Schwaz eine Steingutfabrik, wofür er 1802 die Konzession erhielt.

Als Büsten sind vorgestellt Fürstbischof Joseph Graf von Stubenberg, und die 15 Domkapitulare Felix von Stubenberg, Wilhelm Friedrich Groß von Trockau, Franz Heinrich Benedikt Freiherr von Andlau zu Homburg, Johann Baptist Anton von Ulm zu Erbach, Christoph Gustav von Eyb, Maria Casimir Schenk von Castell, Friedrich Christoph Wilderich Nepomuk Graf von Walderdorff, Franz Xaver Anton von Zehmen, Friedrich Daniel Freiherr von Gebsattel, Karl Joseph Freiherr von Rottberg, Franz Karl von Redwitz, Marquard Xaver Freiherr von Riedheim, Johann Wilhelm Freiherr von Hompesch zu Bollheim, Franz Joseph Maria Graf von Starhemberg und Eduard Joseph Willibald Maria Graf von Kesselstatt. Neben den Namenszügen sind auf den Schriftbändern ihre domkapitelschen Funktionen erkennbar.

Die empfindlichen Porzellane wurden auf eine mit Stoff bespannte Tafel appliziert und sind in einem aufwendigen Rahmen im Louis-seize-Stil vereinigt. Das Exponat befindet sich in Raum XII, dem ehemaligen Kapitelsaal, wo es nach Vermutungen der Museumsleitung auch während seiner Entstehungszeit aufbewahrt worden ist.

 

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