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21.11.2012

Polizei und Notfallseelsorge: Überbringen einer Todesnachricht

In Rollenspielen trainierten 150 angehende Polizeibeamtinnen und -beamte zusammen mit Polizeiseelsorge und Notfallseelsorge eine der schwersten Aufgaben eines Polizisten: Das überbringen einer Todesnachricht.

Angehende Polizeibeamte werden auf eine ihrer schwersten Aufgaben vorbereitet.

Eichstätt. (pde) – Mit Rollenspielen und gestellten Übungssituationen werden angehende Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte auf eine ihrer schwersten Aufgaben vorbereitet: Das Überbringen einer Todesnachricht. Als Partner der Ausbildungsleiter der Polizei fungieren dabei in einer bayernweit einmaligen Zusammenarbeit die Mitarbeiterinnen und  Mitarbeiter der Polizeiseelsorge, der Notfallseelsorge und des Preither Ortsverbandes des Malteser Hilfsdienstes. Als „Betroffene“ haben sich Helferinnen und Helfer der Krisenintervention und Notfallseelsorge zur Verfügung gestellt, welchen in einem Einsatzbeispiel von den angehenden Polizeibeamten eine Todesnachricht überbracht werden musste.

Das Übungsszenario könnte echt sein: Es ist Dienstag, 15.33 Uhr. Zwei Beamte der Polizeiinspektion machen sich auf den Weg zur Familie M.. Sie müssen der Familie mitteilen, dass ihr Sohn gegen 13.45 Uhr bei einem Verkehrsunfall auf der A 9 getötet worden ist. An der Wohnung angekommen klingeln die beiden Beamten und warten. Frau M. öffnet ihnen. Höflich bitten sie um Einlass in die Wohnung mit den Worten, wir müssen sie sprechen. In der Wohnung werden sie in die Küche geführt, wo Herr M. am Tisch sitzt. Beiden Beamten ist unwohl in ihrer Haut. Sie wissen, dass sie mit dieser schrecklichen Nachricht einer Familie großes Leid zufügen.

Nach uns ist alles anders, so oder in ähnlichen Worten schildern Polizeibeamte ihre Eindrücke, wenn sie Angehörige über den Tod eines lieben Menschen verständigen müssen. Das Überbringen einer Todesnachricht gehört mit zu den schwersten Aufgaben im Leben eines Polizisten. Die Beamten wissen, dass sie mit dieser schrecklichen Nachricht ganze Lebensentwürfe zerstören und die Welt für die Betroffenen zusammenbricht.

In den Übungsräumlichkeiten der Bayerischen Bereitschaftspolizei trainierten 150 angehende Polizeibeamte des 7. Ausbildungsseminars das Szenario. Dazu gehörten auch intensive Reflexionsgespräche mit den jungen Beamtinnen und Beamten. Für Fragen standen die Polizeitrainer Andreas Gah, Jochen Krögel, Nikolaus Lachenschmidt-Komissari, der Polizeiseelsorger Harald Trampert und der Dienststellenleiter der Eichstätter Polizei, Reiner Schiener, zur Verfügung.

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