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13.10.2003

Peter Ebner legt im Sales-Verlag Eichstätt einen Roman über die Ordensgründerin Johanna-Franziska von Chantal vor

Eichstätt. (pde) - Im nächsten Jahr 2004 werden es genau 400 Jahre sein, dass Johanna-Franziska von Chantal in Dijon das erste Mal dem Genfer Bischof Franz von Sales begegnet ist - ein Treffen, aus dem sich „eine der bedeutendsten heiligen Freundschaften der Kirchengeschichte entwickelte“, wie es im Eichstätter Franz-Sales-Verlag heißt. Dieses Jubilum bot Anlass für ein Buch des Autors Peter Ebner, das der Verlag nun vorlegen kann: Unter dem Titel „Baronin Chantal“ schrieb Ebner eine Biografie der Ordensgründerin in Form eines Romans.

Der Baronin Johanna-Franziska von Chantal war ein monastisches Leben nicht in die Wiege gelegt: Im Jahr 1572 geboren, wurde sie Ehefrau und Mutter von sechs Kindern, sie herrschte als Herrin auf Schloss Bourbilly. Doch ihr Ehemann kam bei einem tödlichen Jagdunfall ums Leben, Johanna war da noch keine 30 Jahre alt. Als die Witwe 1604 dem Bischof von Genf begegnete, entstand eine innige Freundschaft, aus der 1610 die Gründung des Ordens der Heimsuchung Mariens hervorging. Bis zum Tod der Johanna-Franziska von Chantal im Jahr 1641 entstanden 87 Klöster dieses weiblichen Zweiges des Ordens der Salesianer. 1751 wurde die Gründerin zunächst selig-, 1767 dann heiliggesprochen.

Peter Ebner ist Lesern von Büchern aus dem Sales-Verlag kein Unbekannter: Er wurde 1932 in Wien geboren und hat sich schon mehrfach als moderner Erzähler von Heiligen-Viten präsentiert: so schrieb er auch einen Roman über „Heimrad“ (1997). Hier nun erzählt er die Geschichte einer großen Frau aus wechselnden Perspektiven; er betrachtet sie von außen, dann lässt er sie wieder selbst mit ihren Gedanken und Gefühlen zu Wort kommen - nicht zuletzt in ihren Gebeten und Dialogen mit Gott.

Ebner beginnt mit der Handlung seines Romans im Herbst des Jahres 1610, vier Monate nachdem Johanna-Franziska von Chantal ihren Orden in Annecy gegründet hatte und der jungen Gemeinschaft gerade erst fünf weitere junge Frauen angehören. Von Ereignissen aus ihrem früheren Leben erfahren die Leser in Rückblenden und Erinnerungen, außerdem betrachtet Ebner immer wieder Ereignisse aus der Sicht Johannas, die man sonst nur aus den Geschichtsbüchern kennt - etwa Hochzeiten in den zeitgenössischen Fürstenhäusern, Hungersnöte, Kämpfe und Intrigen, oder die Ermordung der 2000 Hugenotten durch die Bürger von Paris in der jüngeren Vergangenheit, derer Johanna-Franziska gedenkt, als sie selbst nach Paris kommt. Dort entstand 1619 ebenfalls eine kleine Gemeinschaft der Schwestern.

Johanna-Franziska von Chantal bleiben Schicksalsschläge nicht erspart: Sie erlebt den Tod mehrerer ihrer Kinder, und innerhalb des einen Jahres 1637 sterben ihre ersten drei Gefährtinnen von der Gemeinschaft der Heimsuchung. Doch sie erlebt auch die päpstliche Anerkennung und Ausbreitung ihrer geistlichen Gemeinschaft, und als Johanna-Franziska von Chantal 1641 im Heimsuchungskloster in Moulins selbst die Augen für immer schließt, kann sie auf ein reich erfülltes Leben zurückblicken, das in Peter Ebner einen geeigneten poetischen Chronisten gefunden hat.

Peter Ebner: Baronin Chantal. Roman, 215 Seiten, Franz-Sales-Verlag Eichstätt 2003, Preis 13,90 Euro.

 

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