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26.03.2009

Paulus – Person und Theologie - Der Völkerapostel stand im Mittelpunkt eines Studientages in Schloss Hirschberg

Beilngries. (pde) - Das „Paulusjahr“ gab das Thema vor: Der traditionelle Studientag zur Bibel des KEB-Diözesanbildungswerks Eichstätt in Schloss Hirschberg stand unter dem Thema „Paulus – Person und Theologie“. Professor Dr. Bernhard Heininger von der Universität Würzburg verstand es, die zahlreichen Zuhörer in der Aula des Bistumshauses in den Bann der Persönlichkeit des Völkerapostels zu ziehen und interessante neue Einsichten in seine Theologie zu vermitteln.

So wirft die sprichwörtliche Wandlung „vom Saulus zum Paulus“ immer wieder die Frage nach dem „richtigen“ Namen auf. Die Antwort: „Beide sind richtig, der eine als eigentlicher, jüdischer Name, der andere als Beiname und römischer Bürgername“. Auch das oft apostrophierte „Damaskuserlebnis“ sei nicht einfach zu fassen, denn Paulus selbst äußert sich in seinen Briefen nur zurückhaltend über seine Vision des Auferstandenen, während in der Apostelgeschichte breit ausgemalt wird, was vor Damaskus geschehen sei. Aus dem jüdischen „Radikalinski“, der sich mit Feuereifer für die Einhaltung der jüdischen Gesetze einsetzt und als Musterschüler seines pharisäischen Lehrers gilt, wird der engagierte Prediger und Missionar des neuen Volkes Gottes, das in Jesus aus Nazareth den Messias erkennt, legte der Referent dar. Paulus scheut keine Mühen und Plagen, um das Evangelium in die Welt hinauszutragen. Er bereist die großen Handelsrouten und missioniert in den kleinasiatischen und griechischen Metropolen. Die Gemeinden, die so entstehen, zählen um die hundert Mitglieder unterschiedlicher Herkunft. Kein Wunder, dass es Spannungen im Zusammenleben und unterschiedliche theologische Ansichten gibt.

Paulus schreibt „regelrechte Hirtenbriefe“ an die Gemeinden und entwickelt darin kirchenpolitische Thesen, die auch heute bedenkenswert seien. Aus den paulinischen Aussagen über die Charismen, die Gaben des Geistes, folgert Heininger vier Merkmale für eine Kirche, die „ihren Charme behalten bzw. für Außenstehende attraktiv sein will: Sie muss etwas zu sagen haben, muss (Lebens-)Hilfe anbieten, sollte über eine exzellente Leitung bzw. Verwaltung verfügen und muss dennoch dem kreativen Element genügend Raum geben.“

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