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19.10.2009

Orientierendes Wissen und breitere Form der Erkenntnis gefragt - Semesteranfangsgottesdienst mit Bischof Hanke in Eichstätt

Eichstätt, 19.10.2009. (pde) – „Nicht nur dem Wissen dienen, sondern auch der Hoffnung, die wir brauchen“: Diesem Anliegen sollte sich eine Katholische Universität verpflichtet fühlen. Beim Semesteranfangsgottesdienst der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sprach sich Bischof Gregor Maria Hanke für „Wissenschaft im Horizont der Frage nach der Wahrheit“ aus. Voraussetzung dafür sei, dass Lehre und Forschung in einem guten Rahmen möglich seien und dafür werde er sich nach Kräften einsetzen, sagte Hanke bei dem Gottesdienst im Eichstätter Dom.

Vielfach stelle sich heute die Frage: Gibt es noch so etwas wie eine „geistige Schubkraft“ oder sei Europa eine hoffnungslose Gesellschaft geworden? Angesichts der zunehmenden Ausdünnung von Hoffnungspotenzialen und den gravierenden Problemen einer globalisierten Welt wie der ökologischen Krise sei orientierendes Wissen gefragt, um unter komplexen Bedingungen handeln und leben zu können. Die Größe des Wissens, das dem Menschen heute zur Verfügung steht,  generiere aus sich heraus noch nicht  Orientierung: „ein Lexikon ist noch keine Wegweisung“. So wichtig das Konzept der Wissenschaftswelt als „scientific community“ sei, der Rückzug der Vernunft auf bloße Wissensmehrung werde den Menschen keine Wege existenzieller Hoffnung eröffnen, kommunikative Vernetzung der Wissensbereiche allein könne nicht Orientierung geben. „Bloße Wissensmehrung und Wissensaneignung könnten nicht ausschließen, „dass sich die Vernunft dennoch zur Sklavin eines Nützlichkeitsdenkens macht oder sich dem Druck von Interessen beugt bzw. den Konsens und die Schnittmenge des jeweils Konsensfähigen als Letztkriterium anerkennt.“

Der innere Ursprung des Wirkens einer Universität liege in der Suche des Menschen nach Wahrheit. Auf diesem Weg sei gute Wissenschaft die Voraussetzung. Anliegen einer Katholischen Universität solle es sein, dabei eine „breitere Form der Erkenntnis“ zu fördern. Bischof Hanke bat in seiner Predigt Lehrende und Studierende, über sachliche und fachliche Vernetzungen hinaus die Universität zu einer menschlichen Gemeinschaft zu gestalten.  Er wünsche der Katholischen Universität den Mut, immer neu aufzubrechen in den größeren Rahmen wissenschaftlicher Betätigung und Wahrheitssuche, „damit diese Universität nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung ist, sondern der ganzheitlichen Bildung die auf Begegnung beruht“.

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