„Nur wer selbst heil ist kann auch andere heilen“ - Eichstätter Fachtagung zum Welttag der Kranken

Eichstätt. (pde) - „Wir sind auch für uns da!“ hieß der provozierende Titel einer Fachtagung anlässlich des Welttages der Kranken an der Katholischen Universität Eichstätt. Über 600 Krankenschwestern, Altenpfleger, Sozialarbeit und andere, die in helfenden Berufen tätig sind waren der Einladung der Arbeitsgemeinschaft Klinikseelsorge der Diözese Eichstätt gefolgt.

Die Fachtagung griff ein Problem auf, das viele Helfer bedroht: das Ausbrennen. Wenn ein Helfer nur noch an seinen Beruf denkt, wenn er sich darin verausgabt und keinen Ausgleich, keine Freizeit mehr kennt, dann ist er vom „Burn out“ bedroht. „Nur wer selbst heil ist, kann auch anderen heilend begegnen“, sagte der Nürnberger Klinikpfarrer und Veranstalter Dr. Michael Gmelch.

Der Münchner Psychologe Dr. Wolfgang Schmidbauer forderte in seinen Referaten mehr Sorge für die Helfer. Dabei seien auch die Vorgesetzten in die Pflicht zu nehmen. „Es ist auch wichtig, sich mit anderen zusammenzuschließen und über die belastenden Dinge mit anderen zu sprechen“, stellte Schmidbauer fest. Für die Psychotherapeutin Barbara Gussone aus Münster kommt es vor allem auf die Balance zwischen Arbeit und Entspannung an: „Ich brauche neben meiner Arbeit auch andere Dinge.“

Der Benediktinerpater Anselm Grün hob die Bedeutung innerer Quellen hervor, die Sicherheit und Struktur geben können. Besonders die Rituale hat er dabei im Blick: „In der Therapie hat man die heilende Wirkung der Rituale neu entdeckt. Gerade in helfenden Berufen sind die Rituale am Arbeitsplatz wichtig, z. B. wie ich mit Kranken umgehe.“ Jedes Jahr, am 11. Februar, begeht die katholische Kirche den Welttag der Kranken.