Zum Inhalt springen
11.09.2009

Neue Kirche für Dietenhofen - Konsekration durch Bischof Hanke am 27. September, Glockenweihe am 13. September

Bonifatius-Kirche in Dietenhofen

Letzte Hand legen die Handwerker an der neuen Bonifatius-Kirche in Dietenhofen an. (Foto Diözesanbauamt)

Eichstätt/Dietenhofen. (pde) – Zum ersten Mal seit vielen Jahren wird es im Bistum Eichstätt die Weihe einer neu gebauten Kirche geben. Am 27. September wird nach rund dreijähriger Bauzeit Bischof Gregor Maria Hanke die Filialkirche St. Bonifatius in Dietenhofen (Landkreis Ansbach) konsekrieren und somit ihrer Bestimmung übergeben. Der vom Eichstätter Diözesanbaumeister Karl Frey entworfene Neubau ersetzt die 1956 erbaute Notkirche.

Bereits im Jahr 1992 wurde das Grundstück auf dem ehemaligen Fleischereigelände angekauft, auf welchem die Kirche nun erbaut wurde. Das bestehende Bürogebäude der Fleischerei wurde zum Pfarrheim umgebaut. Vorher gab es für die katholische Filialkirchengemeinde keine Räumlichkeiten, in denen sich Kinder, Jugendliche oder Erwachsene treffen konnten. In diesen Jahren begannen auch Überlegungen und Planungen zum Bau einer neuen Kirche, da der Kirchenraum für die rasch gewachsene und immer noch wachsende Gemeinde zu klein geworden war. Maßgeblich für die entscheidenden Gremien des Bistums war dann auch die Erkenntnis, dass die dringend notwendige Sanierung der Behelfskirche wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre.

Die Gesamtkosten für den Kirchenbau werden vom Diözesanbauamt mit etwa vier Millionen Euro beziffert, die zunächst komplett vom Bistum Eichstätt finanziert werden. In den Haushalten der letzten Jahre wurden diese Mittel bereits zurückgelegt. Diözesanbaumeister Frey hofft allerdings, dass durch den Verkauf des Grundstückes mit der dann nicht mehr benötigten Behelfskirche ein gewisser Beitrag zur Finanzierung geleistet werden kann.

Zentralbau in Form einer Ellipse

Karl Frey hat die 24 Meter lange und 16 Meter breite Kirche als Ellipse gestaltet. Die Form des Zentralbaus erinnert an die ältesten Formen menschlicher Behausungen, etwa in Rundhütten oder Zelten. Die Außenform der Ellipse umschreibt ein Kreuz.

Die innere Struktur des Gotteshauses wurde gemeinsam mit dem Eichstätter Bischofsvikar Georg Härteis und Ortspfarrer Sturmius Wagner erarbeitet. Der „liturgische Weg“ durch den Raum ist am Boden ablesbar und durch seilgesägte Kalksteine aus Pappenheimer Juramarmor markiert. Das achteckige Taufbecken am östlichen Brennpunkt liegt dem Altar genau gegenüber. In der gleichen Linie befinden sich auch hinter dem Altar der von 24 kleinen Bronzesäulen getragene Tabernakel und hinter dem Taufbecken der von sieben Säulen getragene Aufbewahrungsort für die heiligen Öle. Diese Anordnung folgt der christlichen Zahlensymbolik: 24 steht für die zwölf Propheten und die zwölf Apostel, während die sieben Säulen bei den heiligen Ölen auf die Siebenzahl der Sakramente verweisen.

Die Außenhülle der neuen Kirche ist zweischalig. Die äußere Hülle besteht aus strukturiertem Glas, hinterlegt mit linierten Drucken. Die innere Hülle ist mit handbemalten und eingebrannten Elementen gestaltet, die dem Raum farbige Akzente verleihen: im Westen ein senkrecht ausgerichtetes rotes Band, im Osten ein ebenfalls senkrecht stehendes Band in grün und blau, im Norden ein quer liegendes goldenes und im Süden ein entsprechendes blaues Band.

In die äußere Raumschale sind 14 Kreuzwegstationen integriert, die von Rudolf Ackermann aus Eichstätt geschaffen wurden. Er zeichnet auch für die Gestaltung der liturgischen Orte verantwortlich. Die künstlerische Ausgestaltung der inneren Glashülle übernahmen die Schweizer Künstler Godi Hirschi und Lukas Hirschi.

Neue Wege ging das Team um Diözesanbaumeister Karl Frey und die Architekten Richard Breitenhuber und Robert Fürsich auch beim Energiekonzept der Kirche. Für die Heizung wird Erdwärme aus sechs Bohrungen genutzt, die jeweils 120 Meter tief in den Untergrund gehen. Die elektrische Energie kommt von einer Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach. Die Erlöse aus der Photovoltaikanlage sollen die kompletten Energiekosten für das Gebäude abdecken.

Feierliche Weihezeremonie

Das seltene Ereignis einer Kirchenweihe wird mit einer eigenen Liturgie gefeiert, die mit einer festlichen Eucharistiefeier verbunden ist. Der Bischof wird nach der Segnung des Portals den Taufstein, den Ambo und den Altar sowie die zwölf Apostelkreuze weihen. Einen Höhepunkt der Weihezeremonie bilden das Weihrauchopfer auf dem Altar und das Einsenken einer Reliquie des Kirchenpatrons, des heiligen Bonifatius. Der Gottesdienst am 27. September beginnt um 9.30 Uhr. Die Kirchweihe wird dann mit einem Fest auf dem Hof des benachbarten Bonifatiushauses gefeiert. Bei der Einweihung wirkt der evangelische Posaunenchor mit, der Kirchenchor St. Bonifatius singt gemeinsam mit dem Chor der evangelischen Andreaskirche unter Leitung von Josef Mayer. Nach dem Mittagessen sind Grußworte und Führungen durch die neue Kirche vorgesehen.

Bereits am 13. September werden im Rahmen eines Festgottesdienstes um 10.00 Uhr im Hof des Bonifatiushauses die Glocken geweiht und das Vertriebenenkreuz auf seinem neuen Platz aufgestellt und gesegnet. Diesen Gottesdienst zelebriert Bischofsvikar Georg Härteis aus Eichstätt. Der Glockensachverständige des Bistums Eichstätt, Thomas Winkelbauer, wird die Glocken erstmals anschlagen. Das Geläut besteht aus drei neuen Glocken und der alten Marienglocke aus der Vorgängerkirche und ist sorgfältig auf das Geläut der benachbarten evangelischen Andreaskirche abgestimmt. Die Glockenzier hat der Dietenhofener Künstler Heinz Volk gestaltet.

Die Katholiken Dietenhofens (Landkreis Ansbach) bilden zusammen mit dem benachbarten Großhabersdorf (Landkreis Fürth) und Bruckberg eine Pfarrei mit knapp 2000 Mitgliedern, die zum Pfarreienverbund Heilsbronn im Dekanat Herrieden gehört. Die Pfarrkirche steht in Großhabersdorf, dem Amtssitz von Pfarrer Sturmius Wagner.

 

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.