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04.03.2005

„Mein kleines Kind“ - Netzwerk Leben zeigt preisgekrönten Film im Alten Stadttheater Eichstätt

Eichstätt. (pde) – Die persönliche Betroffenheit einer Mutter, die durch Pränataldiagnostik von der Behinderung ihres ungeborenen Kindes erfährt, steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilmes „Mein kleines Kind“, den der Förderkreis Netzwerk Leben am 17. März um 19 Uhr im Alten Stadttheater Eichstätt zeigt.

Durch eine Ultraschalluntersuchung erfährt die Hebamme und Filmemacherin Katja Baumgarten in der Mitte ihrer Schwangerschaft, dass ihr ungeborenes Kind mit schweren Entwicklungsstörungen nicht lange lebensfähig sein wird. Ihr wird eine dramatische Entscheidung abgefordert: Sie hat zu wählen, ob ihr Kind in den kommenden Tagen durch „eine sofortige Beendigung der Schwangerschaft“ zu sterben hat oder ob es nach seiner naürlichen, zeitgerechten Geburt auf einer Kinderintensivstation im Krankenhaus sein kurzes Leben verbringen wird. In ihrem Bauch macht sich das Ungeborene bereits seit ein paar Wochen strampelnd bemerkbar. Obwohl in derartigen Fällen ein Schwangerschaftsabbruch die übliche Lösung ist, entschließt sich die Mutter von drei weiteren Kindern nach einem schwierigen Entscheidungsprozess, ihren Sohn Martin zu Hause im Kreis der Familie zur Welt zu bringen und ihn in Ruhe in ihren Armen sterben zu lassen.

In Zusammenarbeit mit ihrer Freundin, der erfahrenen Kamerafrau Gisela Tuchtenhagen, dokumentiert Katja Baumgarten Momente aus dem intensiven, vielschichtigen Zeitraum von der Not der Entscheidung bis zur Geburt und dem friedvollen Abschied ihres kleinen Kindes, dreieinhalb Stunden später. Der Dokumentarfilm weist über das Persönliche hinaus: nicht nur als selbst betroffene Mutter, auch als erfahrene Hebamme und künstlerisch ausgebildete Filmemacherin bearbeitet Katja Baumgarten die existentiellen Fragen, die diese Lebenskrise für sie und ihre Familie aufwirft. Katja Baumgarten gibt mit ihrem sehr persönlichen Film Anregungen in der Diskussion um grundlegende Lebenswerte. Der Film hat zahlreiche Preise erhalten und wurde bei der Berlinale 2003 uraufgeführt.

Der Förderkreis Netzwerk Leben im Bistum Eichstätt zeigt den Kinofilm in Zusammenarbeit mit der Medienzentrale und dem Sozialdienst Katholischer Frauen, der gynäkologischen Abteilung der Klinik Eichstätt und dem Verein „Downkind“. Im Anschluss an die Vorführung besteht eine Diskussionsmöglichkeit mit Fachleuten zum Problem der Pränataldiagnostik: Dr. Gerhard Strobel (Gynäkologe), Kerstin Kerner (Hebamme), Maria Tripolt (Kath. Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen), Professor Dr. Antonellus Elsässer (Moraltheologe) und Barbara Lange-Hofmayer (Verein „Downkind“) stehen unter der Moderation von Rudolf Graf (Betriebsdirektor der Klinik Eichstätt) dem Publikum zur Verfügung. Der Eintritt ist frei, es wird um freiwillige Spenden gebeten.

 

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