Maria als Schutzpatronin
Viele der 755 Kirchen und Kapellen im Bistum Eichstätt stehen – mit verschiedenen Bezeichnungen – unter dem Schutz der Muttergottes, angefangen mit dem Eichstätter Dom, der bedeutendsten Kirche im Bistum. „Mariä Himmelfahrt ist mit Abstand das am häufigsten vorkommende Marien-Patrozinium“, sagt Leo Hintermayr, Referent für diözesangeschichtliche Aufgaben im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt. Eine Statistik darüber gibt es nicht, aber Hintermayr nennt aus dem Stehgreif rund 40 Kirchen, die der Gottesmutter geweiht sind (siehe Liste unten). Er weist darauf hin, dass sich in manchen Fällen die Marienbezeichnung der Kirche von deren Patroziniumstitel unterscheidet. Dies ist der Fall zum Beispiel beim Münster „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ in Ingolstadt und bei der Hofkirche „Zu Unserer Lieben Frau“ in Neumarkt (beide haben das Patrozinium Mariä Aufnahme in den Himmel) sowie bei der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ bei Neumarkt (Verkündigung des Herrn / Mariä Verkündigung) und bei der Wallfahrtsbasilika „Maria Brünnlein“ bei Wemding (Patrozinium: Christi Himmelfahrt).
Darüber hinaus gibt es laut Hintermayr in der Diözese zahlreiche Ortskapellen, die der Gottesmutter gewidmet sind, ganz allgemein oder unter speziellen Titeln wie etwa „Mariä Namen“ (Ortskapelle in Winterzhofen), „Unsere Liebe Frau von Fatima“ (Ortskapelle in Grubach), „Mariä Mutterschaft“ (Ortskapelle in Heidmersbrunn) oder „Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz“ (Ortskapelle in Tandl). „Nahezu unüberschaubar ist die Zahl der kleineren Weg- und Feldkapellen und Mariengrotten, die in den traditionell katholisch geprägten Landstrichen des Bistums zu Ehren Mariens errichtet wurden und oft liebevoll gepflegt und geschmückt werden“, sagt Hintermayr.
Die große Verehrung der Gottesmutter Maria war über Jahrhunderte auch außerhalb der Gotteshäuser erkennbar, wie Ludwig Brandl, Direktor des Diözesanbildungswerks Eichstätt, anmerkt. Deshalb hätten Gläubige oftmals an ihren Hausfassaden ein Bild Mariens oder eine Marienfigur angebracht. Oft treffe man in den engen Gassen kleinerer Städte und Gemeinden, manchmal auch in der Innenstadt größerer Städte auf diese Mariendarstellungen, wenngleich ihre Zahl geringer zu werden scheine. „Gläubige wollten sich und ihre Häuser vertrauensvoll unter den Schutz Mariens gestellt wissen“, sagt Brandl. Maria ist nach seiner Einschätzung wie wohl keine andere Heilige durch Bilder und Statuen, Mariengrotten und -kapellen sowie Bildstöcken im öffentlichen Raum präsent. Dazu gehören auch die Mariensäulen, die vielerorts in der Diözese zu finden sind. (Zum Beitrag von Ludwig Brandl)