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07.07.2011

Maria in der christlichen Kunst: Tagung in Schloss Hirschberg

Überdiözesanen Charakter hatte wiederum die diesjährige Studientagung des Diözesanbildungswerkes Eichstätt für Lehrerinnen und Lehrer in Schloss Hirschberg.

Beilngries. (pde) - Überdiözesanen Charakter hatte wiederum die diesjährige Studientagung des Diözesanbildungswerkes Eichstätt für Lehrerinnen und Lehrer, die Teilnehmer aus fünf Diözesen nach Schloss Hirschberg führte. In der bewährten Zusammenarbeit von Dr. Bertram Blum als Tagungsleiter und Dr. Claudia Grund, der Referentin für Kunst und Kirche, ging es bei dieser seit 1950 bestehenden Veranstaltung um das Thema „Das Marienbild in der christlichen Kunst“, gleichsam als Fortsetzung des im letzten Jahr behandelten „Christusbildes“.

Zum Einstieg bearbeitete Dr. Blum die theologischen Grundlagen des Themas. Unter biblisch-theologischem Aspekt ist Maria Jüdin, Mutter des Messias, Mutter Gottes, Mutter der Glaubenden sowie Glied und Mutter der Kirche, so zeigen es die neutestamentlichen Schriften. In der Theologiegeschichte könne man bis heute fünf Epochen unterscheiden, welche die heilsgeschichtliche Bedeutung Marias betonen, so Blum. Er erläuterte die vier Mariendogmen und deutete dann Maria in den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils, das in der Konstitution über die Kirche Maria im Geheimnis Christi und der Kirche sieht. Die Gottesmutter wird darin der einzigen Mittlerschaft Christi untergeordnet und in einer „verantwortungsvollen dogmatischen Nüchternheit“ als Typus der Kirche und Vorbild für die Kirche umschrieben. Vor diesem Hintergrund nannte Blum abschließend Kriterien für Marias Bedeutung heute: „Sie ist Schwester im Glauben, der Geschenk und Wagnis zugleich ist, Glaubende mit Fragen und Zweifeln, Vorbild der Diakonie und kommt so dem heutigen Menschen für sein Stehen vor Gott sowie als Urbild der Kirche nahe“.

Auf diesem Hintergrund schlug Dr. Claudia Grund einen großen Bogen über das Marienbild in der Kunstgeschichte. Sehr anschaulich wurden diese Darlegungen mit einem reichen Bildmaterial. Es ging um Grundtypen des Marienbildes wie z.B. die thronende Muttergottes, die betende Maria, die Wegweiserin, die Mitleidende. Dann zeigte sie Szenen aus dem Marienleben wie die Geburt Marias, den Tempelgang, die Verkündigung an Maria, die Geburt Christi, die Flucht nach Ägypten, die Hochzeit zu Kana, die Beweinung Christi bis zum Tod Mariens und ihrer Aufnahme in den Himmel. Auch Sonderformen des Marienbildes wie z.B. die Schutzmantelmadonna oder Mondsichelmadonnen gehörten dazu und schließlich die Mariensymbolik in Farben und Blumen.

Abschließend gab Claudia Grund Anregungen zur Erschließung von Marienbildern. Dabei ging es um Grundregeln der Bildkomposition, um Sprachformeln von Bildern und um verschiedene Stufen der Bildbegegnung, von der stillen Betrachtung über die schrittweise Analyse des Dargestellten bis zur Identifikation mit dem Bild. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmer dies anhand von verschiedenen Marienbildern in die Praxis umsetzen.

Zur Studientagung gehörte auch eine Exkursion nach Freystadt und Trautmannshofen, zwei bedeutende Marienwallfahrtsorte der Diözese, wo in Kirchenführungen die thematischen Darlegungen der Tagung konkret wurden. Domkapitular Alfred Rottler, der Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamtes, feierte mit den Teilnehmern der Tagung einen Gottesdienst in Schloss Hirschberg.

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