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17.11.2014

Männerwerkstatt im Caritas-Seniorenheim Gerolfing eröffnet

Die Männerwerkstatt im Seniorenheim in Gerolfing ist eröffnet worden. Foto: Peter Esser/Caritas

Die Männerwerkstatt im Seniorenheim in Gerolfing ist eröffnet worden. Foto: Peter Esser/Caritas

Ingolstadt. (pde) - Eine Männerwerkstatt ist im Caritas-Seniorenheim St. Josef in Ingolstadt-Gerolfing eröffnet worden. Die Werkstatt ist mit höhenverstellbaren Werkbänken mit integrierten Steckdosen – an denen auch im Rollstuhl gearbeitet werden kann – und Lochwänden zum Einhängen von Werkzeug ausgestattet. Da der Anteil der Männer in dem Haus in den letzten Jahren auf über ein Viertel gestiegen ist, wurde für sie diese Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen.

Die Werkstatt ist Teil eines integrativen Betreuungskonzeptes. Rüstige wie demenzkranke Männer werkeln dort alle 14 Tage zwei Stunden unter Anleitung von gerontopsychiatrischen Fachkräften nach ihren Wünschen und Fähigkeiten: So schleifen beispielsweise der 84-jährige Konrad Koch und der 65-jährige Lorenz Estermeier unter der Aufsicht von Gabi Wenger die Kanten von Brettern, aus denen anschließend Willkommens- oder Geburtstagsschilder hergestellt werden. An anderen Tagen werden in der Werkstatt zum Beispiel Fahrradschläuche geflickt oder malerische Arbeiten ausgeübt. 

Auf eine Wunschliste der Beteiligten hin wurden für diese Tätigkeiten Hobel, Stichsäge, Feilen, Bohrer, Schrauben, Farben und vieles mehr angeschafft. „Zum Schluss darf ein Feierabendbier nicht fehlen“, so die Leiterin des Seniorenheimes, Petra Mann. Nicht zuletzt dafür befindet sich im Raum eine gemütliche Eckbank. Auch wenn die Werkstatt vor allem für Männer gedacht ist, sind dort ebenso immer wieder einige Frauen tätig, die zum Beispiel kleine Körbe flechten. Vor dem Fenster der Werkstatt steht ein Brunnen. Wenn das Fenster in der warmen Jahreszeit geöffnet wird, hört man den Brunnen plätschern. Dies wirkt insbesondere auf die demenzkranken Beteiligten beruhigend. Die Männerwerkstatt mit Brunnen wurde durch die Münchner Josef und Luise Kraft Stiftung mit 30.000 Euro finanziert. „Da uns diese Spende wie ein Märchen erschien, ziert den Brunnen ein wunderschöner Froschkönig“, zeigt sich Einrichtungsleiterin Petra Mann dankbar.

Die neue Werkstatt ist Teil eines Betreuungskonzeptes, in das alle Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren Fähigkeiten und Defiziten integriert sind. Diese Betreuung wird an sieben Tagen der Woche von morgens bis abends angeboten. Dazu gehören zum Beispiel gemeinsames Kochen, Singen, Kegeln und Zeitunglesen. Die gesamte Mitarbeiterschaft aus der Pflege, Hauswirtschaft und Verwaltung ist mit der Umsetzung des Konzeptes betraut: „Es ist für uns im Haus eine Selbstverständlichkeit, dass jede Fachkraft eine gerontopsychiatrische und palliative Weiterbildung bekommt“, so Petra Mann. Auch die Einrichtungs- und die Pflegedienstleiterin haben Frau Mann zufolge diese Zusatzqualifikationen.

Das Betreuungskonzept bedürfe aufgrund der sich ständig ändernden Bewohnerbedürfnisse der laufenden Anpassung: „Da es bisher mehr Angebote für Frauen gab, hielten wir es für notwendig, unseren männlichen Bewohnern etwas mehr zu bieten. Daher ist die Männerwerkstatt mit Brunnen eine große Bereicherung“, freut sich die Einrichtungsleiterin. Und Konrad Koch meint: „So etwas schleifen, das gefällt mir schon, und es ist auf jeden Fall besser, als immer im Bett zu liegen.“

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