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05.10.2010

Konzert mit Werken Eichstätter Komponisten - Camerata de Gabrieli spielt im Holzersaal

Eichstätt (pde) - Junge Eichstätter Musiker bringen Werke alter Eichstätter Komponisten zu Gehör: Als Beitrag im Rahmen der aktuellen Ausstellung über Johann Evangelist Holzer in Eichstätt gestaltet die Camerata de Gabrieli am 12. Oktober um 19.30 Uhr im Holzersaal der Sommerresidenz ein Konzert.

Die Camerata de Gabrieli besteht aus Absolventen sowie Schülerinnen und Schülern des Gabrieli-Gymnasiums aller Jahrgangsstufen. Das Ensemble hat sich der Wiederaufführung von Werken verschrieben, die im 17. und 18. Jahrhundert in Eichstätt entstanden sind bzw. von Eichstätter Komponisten verfasst wurden. Auf dem Programm stehen Werke von Anton A. Bachschmid, Anton Fils, Carl Enslin und Lorenz Schermer. Veranstaltet wird das Konzert vom Rotary-Club, der damit einen Beitrag zum Holzer-Jahr leistet. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten der Sanierung der historischen Steinmeyer-Orgel in der schuleigenen Peterskirche sind jedoch erwünscht.

Bachschmid wurde 1728 in Melk geboren, ab 1753 befand er sich in fürstbischöflichen Diensten in Eichstätt, wo er 1773 zum Hofkapellmeister ernannt wurde. Sein Oevre umfasst ca. 230 nachgewiesene Werke, darunter 27 Sinfonien. Die Sinfonie No. 14 in A-Dur kommt nun im Holzersaal zur Aufführung. Sie weist eine Extravaganz in der Besetzung auf: Im Streicherapparat werden gleich zwei obligate Bratschenstimmen gefordert, die auch häufig solistisch eingesetzt werden. Dies stellt eine absolute Rarität in der sinfonischen Komposition des 18. Jahrhunderts dar. Bachschmid starb als letzter offizieller Hofkapellmeister 1797 in Eichstätt.

An den 250. Todestag des Komponisten Anton Fils erinnert die Camerata de Gabrieli mit einem bislang unbekannten Cellokonzert des bedeutenden Eichstätter Komponisten. Fils wurde 1733 in Eichstätt als Sohn des Hofmusikers Johann Georg Fils geboren und ging in jungen Jahren nach Mannheim an die berühmte Mannheimer Hofkapelle. Dort komponierte er u.a. 40 Sinfonien, obwohl er sehr jung bereits 1760 verstarb. Das Cellokonzert in G-Dur wurde zwar seinem Vater Johann Georg zugeschrieben, jedoch weist es stilistisch eindeutig auf die Frühklassik der Mannheimer hin und die Autorenschaft Johann Antons ist daher anzunehmen. Den Solopart wird Judith Hertle, Absolventin des Gabrieli-Gymnasiums, bestreiten.

Über den Komponisten Carl Enslin ist nur bekannt, dass er im 18. Jahrhundert lebte. Von ihm ist lediglich ein Werk im Nachlass der Eichstätter Hofkapelle überliefert, das Violinkonzert in D-Dur. Dieses große und äußerst virtuose Werk kommt wohl zum ersten Mal seit langer Zeit wieder vollständig zur Aufführung, Solistin ist Elisabeth Lindner.

Außerdem wird ein Bläserquintett des Eichstätter Domkapellmeisters Lorenz Schermer (1762-1838) zu hören sein. Schermer übernahm nach dem Tode Bachschmids neben seiner Stelle als Domkapellmeister kommissarisch auch die Leitung der Hofkapelle. Sein Bläserquintett ist unvollständig überliefert und wurde für das Konzert am 12. Oktober rekonstruiert.

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