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03.07.2011

"Kirche ist mehr als eine Behörde für Lebenssinn": Willibaldsfest in Eichstätt

Auflegung der Willibaldsreliquie durch Bischof Gregor Maria Hanke

Auflegung der Willibaldsreliquie durch Bischof Gregor Maria Hanke

Über alle Strukturen und Mängel hinweg wieder mehr auf „den inneren Schatz der Kirche“ zu blicken, dazu hat Bischof Gregor Maria Hanke beim Willibaldsfest die Gläubigen aufgerufen. Es brauche einen neuen „Aufbruch in die Liebe zur Kirche“, sagte der Bischof beim Pontifikalgottesdienst im Eichstätter Dom.

Eichstätt, 3.7.2011. (pde) – Über alle Strukturen und Mängel hinweg wieder mehr auf „den inneren Schatz der Kirche“ zu blicken, dazu hat Bischof Gregor Maria Hanke beim Willibaldsfest die Gläubigen aufgerufen. Es brauche einen neuen „Aufbruch in die Liebe zur Kirche“, sagte der Bischof beim Pontifikalgottesdienst im Eichstätter Dom. Der erste Bischof von Eichstätt, St. Willibald, sei dafür ein Vorbild. Er habe aus dem Glauben gelebt, „dass der Herr selbst es ist, der durch Menschen, durch seine Kirche in der Welt wirkt“.

Allerdings bestehe in der öffentlichen Wahrnehmung die Tendenz, die Kirche als eine Art „Behörde für Lebenssinn und soziale Dienste“ zu deuten, bestenfalls als eine „Filiale für Anliegen des lieben Gottes auf Erden“. Zu Institutionen trete der moderne Mensch aber von Haus aus in ein kritisch–objektives Verhältnis. „So nutzbringend und wichtig eine Behörde auch sein mag, lieben kann ich einen Apparat nicht. Oder würden Sie eine Stadtverwaltung, ein Landratsamt oder ein Finanzamt lieben wollen?“. Im Gegensatz dazu sei für den Glaubenden die sichtbare Kirche wie ein „Gewand, in dem Christus durch die Zeit schreitet“. Die Liebe zur Kirche gelte letztlich nicht dem Gewand, sondern dem, der dieses Gewand trägt. Diesen Blick dürften die Christen auch bei allen Mängeln der Kirche nicht verlieren.

Liebe zur Kirche werde spürbar, wenn Menschen die Sorge um eigene Interessen hintan stellen und sich in Dienst nehmen lassen vom Herrn, sich engagieren in der Pfarrgemeinde, im Verband, in der geistlichen Bewegung – so der Bischof in seiner Predigt. Kirchesein bedeute, wie der Bistumspatron Willibald die Spuren Jesu im Leben im Alltag zu suchen und bereit zu sein, als Christen missionarisch zu wirken.

An dem Gottesdienst nahmen Fußwallfahrer aus verschiedenen Pfarreien und Ortschaften in der Umgebung Eichstätts teil. Der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß sang die „Missa pro Papa“ von Wolfram Menschick. Nach der Eucharistiefeier ließen sich zahlreiche Gläubige die Reliquien des heiligen Willibald auflegen.

Die Willibaldswoche in Eichstätt vom 2. bis 10. Juli lädt mit einem umfangreichen Programm zu Gottesdienst und Begegnung ein. Abschluss ist am 10. Juli mit einem Tag der katholischen Verbände.

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