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22.07.2011

Katholische Kindertagesstätten: Neue Entwicklungen im Blickfeld

Eine „Standortbestimmung pädagogischer Arbeit“ haben rund 150 Leiterinnen der katholischen Kindertagesstätten im Bistum Eichstätt vorgenommen.

Eichstätt. (pde) - Eine „Standortbestimmung pädagogischer Arbeit“ haben rund 150 Leiterinnen der katholischen Kindertagesstätten im Bistum Eichstätt vorgenommen. Das zuständige Referat des Diözesan-Caritasverbandes hatte diese Anfang der Woche zu zwei Konferenztagen ins Bildungshaus Schloss Hirschberg eingeladen, um sie mit Informationen und Hilfestellungen für ihre ständig wachsenden Aufgaben und Herausforderungen zu unterstützen.

Die Leiterin des Caritasreferates, Edith Schmitz, kündigte an, dass im Herbst dieses Jahres erneut ein Projekt „Lernmodule“ gestartet werde, in dem Kindergartenkinder bereits systematisch lernen können und das die beiden pädagogischen Säulen „Freispiel“ und „Projektarbeit“ als dritte Säule ergänzen soll. Schwerpunkte des mit Mitteln der Diözese und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt finanzierten Projektes sind die Bereiche Religion, Kunst und Technik. Dabei sollen Verbindungen zu anderen Bereichen hergestellt werden: zum Beispiel von Technik zu Naturwissenschaften oder von Religion zu Sprache und sozialem Verhalten.

Caritasberaterin Agnes Nechwatal wies auf die zunehmende Bedeutung der Schulkindbetreuung in katholischen Kindertagesstätten hin. Neben 17 Kinderhorten gibt es derzeit in der Diözese 14 Einrichtungen mit sechs und mehr Schulkindern sowie elf, in denen bis zu fünf Kinder sind. Insgesamt werden 882 Schulkinder in Einrichtungen katholischer Trägerschaft betreut – 529 in Horten und 353 in Kindergärten. Die Caritasberaterin erinnerte daran, dass es vor zehn Jahren noch überhaupt keine Schulkindbetreuung in katholischen Kindergärten des Bistums gegeben habe. Aufgrund der rückläufigen Tendenz bei Kindergartenkindern hätten mehrere Kindergärten diese Aufgabe zusätzlich übernommen. Insgesamt habe diese Art der Betreuung in katholischer Trägerschaft aber bereits eine über 100-jährige Tradition. Nechwatal betonte, Schulkindern müsse ein ihrer Lebensphase entsprechendes freizeitpädagogisches Bildungsangebot gemacht werden. Es solle für sie einen Raum für Hausaufgaben geben, aber auch einen, in den sie sich zurückziehen können. Erzieherinnen sollten für sie Wegbegleiter, Helfer und „glaubwürdiges Vorbild“ sein.

Auf den rasanten Ausbau an Kinderkrippen machte Caritasmitarbeiterin Petra Berwerz aufmerksam. Nach ihrer Statistik machen derzeit 38 Einrichtungen solche Angebote mit 48 Gruppen. Ab 2012 werde es bereits 55 katholische Kinderkrippen mit 67 Gruppen geben. Bewerz betonte gegenüber den Leiterinnen, es sei wichtig, dass in einer Kinderkrippe Mitarbeiterinnen tätig sind, die von deren Sinnhaftigkeit für das Kind wirklich überzeugt sind. „Wenn eine Erzieherin denkt, es wäre besser, das Kind sei besser in den ersten drei Jahren nur bei der Mutter aufgehoben, ist das nicht gut. So etwas spüren die Eltern auch.“ Zudem sollten aus pädagogischer Sicht Kinder möglichst jeden Tag in eine Krippe  kommen und nicht nur an einzelnen Tagen der Woche. Nur so könne dort eine kontinuierlichen Eingewöhnung, Erziehung und Bildung des Kindes gewährleistet werden.

Caritasmitarbeiterin Andrea Peyerl wies darauf hin, dass mittlerweile 131 Kinder mit Behinderung in 61 katholischen Kindertagesstätten betreut werden. Davon seien 99 einzeln in 55 Einrichtungen integriert. Acht Kindertageseinrichtungen im Bistum hätten sich zudem besonders als Integrationseinrichtungen profiliert, indem sie kleinere Gruppen, eine zusätzliche Betreuungskraft sowie intensive Zusammenarbeit mit Fachdiensten und Therapeuten anbieten. Peyerl empfahl den Leiterinnen der Regelkindergärten, Gruppen zu verkleinern, wenn in diesen ein Kind mit Behinderung betreut wird, um auf dessen besondere Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. In einem solchen Fall sollten möglichst zwei oder drei Kinder weniger in die Gruppe aufgenommen werden.

Gabi Falk informierte, dass sich seit dem Jahr 2004 insgesamt 33 katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum zu „Gesundheitskindergärten“ profiliert hätten. In Kürze werden alle einer Evaluation unterzogen. So soll sichergestellt werden, dass Gesundheitskindergärten auch tatsächlich weiterhin mehr in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung bieten als Regelkindergärten. „Außenstehende müssen das sehen“, sagte sie. Das Caritas-Fachreferat Kindertageseinrichtungen biete ihnen Checklisten, Qualitätsstandards, Fortbildung und Beratung an.

 

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