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03.03.2010

Katholische Erwachsenenbildung ist Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft - Klausurtagung zur Sinusstudie mit Bischof Gregor Maria Hanke

Eichstätt/Beilngries. (pde) - Konsequenzen aus der kirchlichen Sinusstudie hinsichtlich Auftrag und Praxis der Katholischen Erwachsenenbildung und ein Gespräch mit Bischof Dr. Gregor Maria Hanke standen im Mittelpunkt eines Forums von 30 Vertretern der Diözesanarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenenbildung im Bistum Eichstätt (KEB-DiAG).

Der Eichstätter Bischof sprach sich für eine personale Bildung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes aus, die im Gegensatz zu bildungspolitischen Tendenzen stehe, die nur berufliche und wirtschaftliche Belange in der Erwachsenenbildung berücksichtigen. Stichpunktartig nannte er für diesen Bereich Eckdaten, nämlich das Aufgreifen lebensorientierter Inhalte, die Thematisierung von Glaubensfragen, Weltoffenheit und das ständige Bemühen um Bewusstseinsbildung auch der Erwachsenenbildner selbst. Zudem unterstrich der Bischof die Bedeutung katholischer Erwachsenenbildung als Reflexionsplattform für pastorales Handeln und als Möglichkeit, Zugänge zu Kreisen zu finden, die sich von der Institution Kirche nicht mehr ansprechen lassen. „Erwachsenenbildung trägt zum Dialog der Kirche mit der Gesellschaft bei“, fasste Bischof Hanke seine Sichtweise zusammen.

Konsequenzen aus der 2006 veröffentlichten „Sinusstudie“ erarbeiteten die Versammlungsteilnehmer unter der Leitung von Rudolf Schmidt, dem Geschäftsführer der KEB Ingolstadt. Die Sinusstudie zeigt aus dem Blickwinkel unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, wie Menschen heute Glauben und Kirche sehen und beurteilen, und welche Erwartungen sie an Kirche und Gemeinde haben. So sei daran zu arbeiten, kirchenferne Milieus durch neue Methoden zu erschließen und gleichzeitig die kirchennahen Milieus zu erhalten. Aufgrund veränderten Informationsverhaltens muss künftig die Internetkommunikation in der Erwachsenenbildung eine größere Rolle spielen. Bezüglich der Strukturen und Vorgaben sei die Notwendigkeit eines völligen Neuansatzes nicht auszuschließen.

Dr. Bertram Blum, Bischöflicher Beauftragter für Erwachsenenbildung, ermunterte die Forumsteilnehmer, einen solchen Neuanfang gedanklich durchzuspielen. Die daraufhin gebildeten Diskussionsgruppen hatten zum Ergebnis, dass Lernangebote ins Internet gestellt werden sollen und die Erwachsenenbildner sich an den vielfältigen Diskussionsforen darin gezielt beteiligen sollten. Auch sei eine Planungskonferenz anzustreben, an der sich alle Bildungsanbieter im kirchlichen Bereich beteiligen. Sie könne Strukturen neu denken, Schwerpunkte setzen und Projekte und Konzepte entwickeln. An einer solchen „Denkfabrik“ sollten sich auch Personen unterschiedlicher Milieus beteiligen. Neben dem Internet-Engagement seien aber auch reale Kommunikationszentren erforderlich, die in offener Atmosphäre den Dialog mit der Gesellschaft fördern und nicht mehr Bildung auf Vorrat als Ziel haben, sondern versuchen, die heute notwendigen Schlüsselkompetenzen zu vermitteln.

Was die kirchliche Erwachsenenbildung leistet, wurde anhand der Statistik deutlich. 2009 wurden im Bistum Eichstätt 3.572 Veranstaltungen mit 14.973 Doppelstunden durchgeführt und 100.000 Teilnehmer erreicht. Allein zum Paulusjahr 2008/09 gab es in 65 Pfarreien 224 Bildungsveranstaltungen. Blum äußerte die Hoffnung, dass die örtliche Arbeit nach dem Pfarrgemeinderatswahlen gut weitergeht.

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