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09.10.2022

Kapuziner verlassen Ingolstadt

Foto: Andreas Schneidt

Die Kapuziner sind seit 2006 für die Seelsorge in der Franziskanerkirche in Ingolstadt verantwortlich. Foto: Andreas Schneidt

Der Konvent der Deutschen Kapuzinerprovinz im bayerischen Ingolstadt wird zum 31. März 2023 aufgelöst. Das hat der Provinzrat des Ordens beschlossen.

Die Entscheidung ist Teil der Neuaufstellung des Ordens, die die Kapuziner der Deutschen Kapuzinerprovinz auf ihrem Provinzkapitel in Münster im Sommer beschlossen haben. In den letzten Monaten wurden vor Ort zahlreiche Gespräche geführt und Lösungen gesucht. Nun steht fest, dass die Niederlassung in Ingolstadt aufgrund der personellen Situation nicht mehr zu halten ist. Die Diözese Eichstätt wird in Kürze Planungen bezüglich der weiteren Nutzung der Franziskanerkirche und des Franziskanerklosters aufnehmen. In Bezug auf die von den Kapuzinern dort geleistete Seelsorge soll in Absprache mit dem Dekanat Ingolstadt und der Pfarrei Liebfrauenmünster und St. Moritz nach einer Lösung gesucht werden.

„Wir haben schlicht nicht genug aktive Brüder, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Deshalb müssen wir uns kleinersetzen und von einigen Orten verabschieden“, sagt Br. Helmut Rakowski, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. „Aus diesem Grund müssen wir Ingolstadt Ende März 2023 verlassen. Dieser Schritt schmerzt mich persönlich und meine Mitbrüder vor Ort im Franziskanerkloster sehr.“ Die Kapuziner finanzieren sich ausschließlich durch Spenden und Einnahmen durch die Tätigkeiten der Ordensleute. Zwar gibt es Kapuziner in Ausbildung, dennoch sinkt die Zahl der aktiven Brüder.

Die Kapuziner wollen den Abschiedsprozess in den nächsten Monaten transparent und gemeinsam mit allen Beteiligten vor Ort gestalten. „Wir sind bis Ende März vor Ort und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung“, sagt Br. Jose Vettikatte, der den Konvent leitet. Er betont: „Wir Brüder hier in Ingolstadt sind sehr traurig über den Weggang. Wir haben sehr gerne hier an diesem wunderbaren Ort mitten in der Stadt gelebt.“

Das Bistum Eichstätt hat sich in den Gesprächen der letzten Monate engagiert für den Verbleib der Kapuziner eingesetzt. Bischof Gregor Maria Hanke OSB bedauert den Weggang der Ordensleute sehr. „Wir können die Entscheidung der Kapuziner nachvollziehen, hätten die franziskanischen Brüder allerdings sehr gerne bei uns im Bistum gehalten. Wir danken für das segensreiche Wirken und wünschen den Brüdern persönlich alles Gute auf ihrem weiteren Weg in anderen Klöstern der Provinz.“

Die Kapuziner in Ingolstadt leben seit 2006 in einem Teil des ehemaligen Franziskanerklosters. Der Kirchenbau wurde sehr wahrscheinlich noch im Stiftungsjahr 1257 in Angriff genommen und 1275 zum Abschluss gebracht. Seit 2007 gehören Kirche und Kloster der Diözese Eichstätt. Die Kapuziner sind für die Seelsorge in der alten Franziskanerkirche Mariä Himmelfahrt mitten im Stadtzentrum der Stadt direkt neben dem Kloster verantwortlich. Der Konvent ist interkulturell geprägt, deutsche und indische Brüder leben hier zusammen. Das Gotteshaus ist die Mutterkirche des Marianischen Messbundes Ingolstadt (IMB) und wurde als solche 1964 von Papst Paul VI. zur Basilika erhoben.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Bistums Eichstätt und der Deutschen Kapuzinerprovinz

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