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03.07.2013

KAB verärgert über Lockerung des Tanzverbots an stillen Feiertagen

Ingolstadt/Eichstätt. (kab) – Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Eichstätt sieht in der Entscheidung zur Lockerung des Tanzverbots an stillen Feiertagen durch die Regierungsmehrheit im Bayerischen Landtag eine Förderung der Erosion wichtiger gesellschaftlicher Werte. Die KAB betont in diesem Zusammenhang, dass es zwar vordergründig nur um eine Verlängerung der Tanzerlaubnis von 24.00 bis 2.00 Uhr morgens in die stillen Feiertage hinein geht, tatsächlich werde damit aber eine Grenze überschritten, die bisher die Feiertage als wichtige Erholungszeiten und Symbole für gemeinsame gesellschaftliche Werte schützte.

Die Feiertage seien eben nicht einfach nur dazu da, dass Gläubige kirchliches Leben gestalten könnten, sondern sie stünden vielmehr für wichtige gesellschaftliche Werte wie Gerechtigkeit, Frieden, die Erinnerung und das Gedenken an Kriegsleid, Solidarität und Mitleid mit Armen und Entrechteten. Die KAB sieht in der Tanzerlaubnis ein klares Signal der Staatsregierung, dass Feiern und Spaß haben und damit Geld zu verdienen, über diese Werte gestellt wird. Zudem müssten damit auch mehr Menschen in den Feiertag hinein arbeiten, weil sich die Tanzlokale ja nicht von alleine betreiben, beklagt die KAB.

„Werte brauchen auch Tage an denen sie gefeiert werden und an denen Raum ist, dass Menschen sich mit ihnen auseinandersetzen und ihre Bedeutung für ihr eigenes Leben reflektieren“, erklärt dazu der KAB-Diözesanvorsitzende Andreas Holl. „Wir und vor allem auch die Parteien können nicht andauernd den Wertverfall beklagen und dann bei jeder erstbesten Gelegenheit alles tun, um diesen voran zu treiben“.

Die Lockerung des Tanzverbots an sechs stillen Tagen ist am Dienstag, 2. Juli, im Landtag verabschiedet worden. Ausgenommen sind Karfreitag, Karsamstag und Heiligabend. Die KAB macht deutlich, dass sie sich mit der Entscheidung des Landtags in dieser Frage nicht zufrieden geben wird. „Die Verfassungsmäßigkeit dieser Änderungen sollte überprüft werden“, stellt dazu der KAB-Diözesanvorsitzende Andreas Holl fest.

Die bereits 1909 gegründete KAB organisiert im Bistum Eichstätt rund 8.000 Mitglieder in über 90 Ortsverbänden und ist damit der größte Katholische Berufsverband im Bistum.

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