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27.05.2024

„Hey, wir sind Eure Zukunft!“ – Bistum präsentiert beim Katholikentag die Kita-Pastoral

Kinder vom Abt-Maurus-Kindergarten in Plankstetten. Foto: Anika Taiber-Groh/pde

Eichstätt - Rund 270 Seiten ist es dick, das Programmheft des Katholikentags in Erfurt, der am 29. Mai eröffnet wird. Viele drängende Diskussionsthemen sind aufgelistet, von Klimakrise bis Kirchenstrukturen. Aber auch Konzerte, Buntes, Kindgerechtes. So wie der Stand des Bistums Eichstätt unter dem Motto „Mit Kindern Glauben [er]leben“, der einen Überblick gibt über die Kita-Pastoral und die katholischen Kitas im Bistum, eines der Schwerpunktthemen  der Diözese. Während sich erwachsene Standbesucherinnen und -besucher auf Schautafeln über Arbeit und Verbreitung der vier Kita-Trägergesellschaften in der Diözese informieren können, stehen für die Kinder Mal- und Basteltische bereit.

Kirchenfenster bemalen

Stefanie Funk, die bei der Stabsstelle Kommunikation des Bistums für das Eventmanagement zuständig ist, verrät noch weitere Details: Auf großen Plakaten an den Wänden des Eichstätter Stands sind Zitate aus Kindermund zu lesen. An einer Messlatte dürfen Buben und Mädchen den Größenvergleich mit Hirsch, Wolf und anderen Tieren antreten. Das besondere Highlight am Stand aber ist der mehr als zwei Meter hohe hölzerne Nachbau eines Dom-Fensters, das darauf wartet, von Kindern bunt verglast zu werden. Mehr als 500 kleine wabenförmige Plexiglasscheiben stehen dafür zur Verfügung, die die Kinder nach eigenem Geschmack in vielen Farben bemalen und im Fensterrahmen anbringen dürfen. Ein schöner, symbolischer Beitrag, „um Kirche bunt zu machen und zu zeigen, dass wir alle die Kirche mitgestalten“, findet nicht nur Dreifach-Mama Funk, die selbst Standdienst in Erfurt leisten wird.

Mit einem Transporter der Christlichen Arbeiterhilfe (CAH) des Bistums wird das Fenster in die thüringische Hauptstadt gebracht, nebst  drei Kindertischen und 18 kleinen Stühlen aus dem  Abt-Maurus-Kindergarten in Plankstetten. Der stellt aber nicht nur Mobiliar, sondern auch eine der Betreuerinnen des Bistumsstands: Leiterin Birgit Schmidt wird durchgehend vor Ort sein, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Die  Erzieherin und Heilpädagogin war eine der ersten, die sich zur Verfügung stellte, als das diözesane Referat Kita-Pastoral mit Referentin Katharina Gerstner und Pfarrer Anton Schatz systematisch in allen 74 Pastoralräumen des Bistums nach Ansprechpersonen suchte, die vor Ort Brückenfunktion zwischen Kita und Pfarrgemeinde bauen.

Willkommenskultur für Familien

„Mir ist es halt einfach wichtig, zu zeigen, dass unsere Kirche lebt“, meint Schmidt, „dass Familien merken, dass sie willkommen sind, dass man sich freut, wenn sie da sind“. Das möchte sie auch in Erfurt vermitteln. Als Besucherin sei sie schon öfters auf Katholikentagen gewesen, noch spannender aber sei es, aktiv mitzuwirken: „Darauf freue ich mich“. Schmidts Kita ist eine von knapp 30 katholischen Einrichtungen, die unter dem Dach der Katholische Kitas Oberpfalz gGmbH versammelt sind. Kontakte zur jeweiligen Pfarrei seien, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, „flächendeckend gegeben“ informiert der Geschäftsführer des Trägerverbunds, Roland Pachner. Immerhin sehe auch die jeweilige Kooperationsvereinbarung zwischen gGmbH und Pfarrei vor, „dass Letztere das pfarrliche Leben in die Kita trägt“.

Positive Rückmeldungen

Natürlich, so weiß auch Pachner, sei es für viele Eltern das Wichtigste, überhaupt einen Kita-Platz zu bekommen und erst an zweiter Stelle komme für sie die Frage nach dem Profil. Und doch erhält er immer wieder Signale, dass Mütter und Väter es begrüßen, wenn ihre Sprösslinge Ahnung von Kirche und Glaube bekommen. Kürzlich etwa habe er einen Vater am Telefon gehabt, der zunächst eine organisatorische Beschwerde loswerden wollte. Der aber, zu Pachners Überraschung, dann versöhnlich anfügte: „Wissen’s, was mir gefällt am Kindergarten? Dass einmal in der Woche der Gemeindereferent vorbeikommt“.

Positive Rückmeldungen von Eltern erhält auch Maria Asbach. Die Gemeindereferentin ist seit zehn Jahren im Pfarrverband Nürnberg-Südwest/Stein tätig. Als sie vor zwei Jahren mit begrenzter Stundenzahl aus der Elternzeit zurückkehrte, trug der damalige leitende Pfarrer und heutige Generalvikar Michael Alberter der Mutter einer dreijährigen Tochter den Arbeitsbereich Kita-Pastoral an. Er erinnert sich: „Als ich kam, haben wir natürlich zu bestimmten Anlässen im Kirchenjahreskreis regelmäßig Andachten oder gottesdienstliche Feiern in den Kitas gestaltet. Vieles war zu einer guten Tradition geworden. Allerdings stand nicht immer eine Konzeption dahinter. Im Pastoralteam haben wir schnell erkannt, dass wir grundsätzlicher an diese Arbeit gehen müssen - auch wenn wir dafür mehr zeitliche Ressourcen benötigen. Der Aufruf des Bistums, eine Ansprechperson für die Kita-Pastoral zu benennen, kam dann wie gerufen.“

„Noch viel kreativer werden“

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kirchlichen Kitas in Stein, Röthenbach und Eibach wurde Asbach zur festen Ansprechpartnerin, zum Bindeglied zur jeweiligen Pfarrei. Und sie macht Kindern Glaube erfahrbar. Einmal im Monat empfängt sie die Mädchen und Buben gruppenweise in der Kirche oder im Pfarrsaal. Alle Kinder sind eingeladen, auch muslimische oder konfessionslose, wenn sie möchten. „Die Eltern bekommen vorher einen Info-Brief über die Kita-App“, erläutert Asbach, „dann wissen sie, worum es beim Treffen gehen wird“. Ob nun das verlorene Schaf in einem aus Tüchern geformten Gebirge gesucht oder gemeinsam getanzt und gesungen wird, es geht stets laut und lebendig zu.

„Mir ist wichtig, dass die Kinder sehr viel aktiv machen dürfen“, erklärt Asbach. Und das kommt gut an. „Eine Mutter erzählte mir, dass sie daheim gar nicht religiös sind, dass aber das Kind daheim begeistert erzählt“. Gerade die kirchenfernen Familien zu erreichen, ist für Asbach ein wichtiges Ziel und sie freut sich, die ein- oder andere Familie wieder zu treffen, wenn zum Beispiel in der Pfarrei ein Tauferinnerungsgottesdienst gefeiert wird. Auch solche Angebote schreibt sie in die Kita-App und beruhigt Eltern, die meinen, inmitten routinierter katholischer Familien fehl am Platz zu sein: „Keine Sorge, Ihre Kinder kennen die Lieder bereits“.

An den Früchten von Asbachs Arbeit lasse sich gut erkennen, „welchen Stellenwert eine konzeptionelle Pastoral mit Kindern und Familien für eine Pfarrei besitzt und welche Chancen damit verbunden sind“, meint der Generalvikar: „Ich glaube, dass wir in diesem Feld noch viel kreativer werden können und so Menschen für die Botschaft Jesu begeistern können.“

Gabi Gess für [inne]halten – Die Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt

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