Dass diese Glocken zwei Weltkriege überlebt haben grenzt schier an ein Wunder: aufgrund falscher Angaben zur Herkunft und den Gießern waren die beiden spätmittelalterlichen Glocken zumindest während des Zweiten Weltkriegs falsch klassifiziert worden und mussten daher abgeliefert werden. Lediglich die jüngste und eigentlich am wenigsten wertvolle Stapf-Glocke von 1831 durfte auf dem Turm verbleiben. Nach dem 2. Weltkrieg Krieg kehrten glücklicherweise die drei älteren und damit erheblich wertvolleren Glocken wieder zurück nach Großlellenfeld.
Leider hatte die Neidhardt-Glocke im Verlauf des Transportes oder aufgrund unsachgemäßer Lagerung in einem der Glockenlager massiv Schaden genommen. 1968 wurde sie daher im Nördlinger Glockenschweißwerk Lachenmeyer restauriert. Neben dem Aufschweißen der arg ausgeschlagenen Anschlagstellen wurde ein im Bereich des Anschlagpunktes ausgebrochenes Stück Mantel wieder eingesetzt. Ob der heute auch heute noch sichtbare, fast 80 Zentimeter lange Riss, der sich über die ganze Flanke hinwegzieht, evtl. erst während der Schweißarbeiten sichtbar wurde, oder ob er schon vorher zu sehen war, darüber geben die spärlich vorhandenen Akten leider keine Auskunft.
Johannes Schlick, der damalige Glockensachverständige der Diözese Eichstätt, machte sich im Zuge dieser Sanierung dafür stark das Geläute um mindesten eine Glocke zu erweitern. Er wollte dadurch den großen Tonabstand zwichen den beiden "großen" Glocken deutlich verringern. So kam es 1968, im Jahr des fünfhundert-jährigen Kirchenjubiläums, durch den Heidelberger Glockengießer Friedrich Wilhelm Schilling zum Neuguß einer zusätzlichen Glocke mit dem Schlagton g'.
Im Zuge dieser Geläuteergänzung wurde der bis dahin bestehende originale Holzglockenstuhl durch ein Konstrukt aus Stahl ersetzt. Gleichzeitig erhielten die Glocken einen elektrischen Läuteantrieb.