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„Gottes Plädoyer für eine wahre Humanität“ - Weihnachtspredigt des Eichstätter Bischofs
Eichstätt. (pde) – Menschenwürde und Humanität sind nicht das Ergebnis einer demokratischen Entscheidung, sondern ergeben sich aus der Menschwerdung Gottes. Darauf hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke in seiner Predigt zum Weihnachtsfest verwiesen. „Die Krippe von Betlehem steht für die Anwaltschaft Gottes für Menschenwürde und wahre Menschlichkeit“, sagte er beim Pontifikalamt in der Eichstätter Schutzengelkirche. Jedem Menschen komme somit von Gott her eine unantastbare Würde zu.
Hanke bedauerte, dass diese Botschaft immer mehr aus dem öffentlichen Leben verdrängt werde. Gerade das fördere einen Rückbau der Humanität: „Die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens vor der Geburt oder im Alter bei schwerer Krankheit wird verhandelbar. Aus Verzweiflung angesichts der ökologischen Krise gerät der Mensch in Versuchung, sich selbst abzuschaffen, er sieht sich nur noch als Störer der Umwelt und des ökologischen Gleichgewichts, der besser gar keinen Platz haben sollte auf dem Planeten. Oder der Mensch wird als Bio-Maschine verstanden, die der Optimierung bedarf durch die Synthese seiner körperlichen Funktionen mit Technologien, wie es dem Transhumanismus vorschwebt.“ Auch im gesellschaftlichen Gefüge würden die Achtung der Menschenwürde und die Humanität immer weiter verschwinden. „Wir erleben Neid, Gewalt, Fremdenhass, Antisemitismus. Der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt, die Polarisierung wächst.“
Demgegenüber stellte der Eichstätter Bischof das Kind in der Krippe. Gottes Menschwerdung eröffne den tiefsten Sinn des Menschseins. „Christus ähnlich zu werden, entfaltet mein Menschensein, macht mich zu dem, als den mich Gott bereits jetzt sieht“, hob Hanke hervor. Der Sinn des Lebens gedeihe in gelebter Gemeinschaft, in Beziehung. Darin manifestiere sich Gottes Plädoyer für eine wahre Humanität. „Die vom Mensch gewordenen Gott ausgehende Liebe ist die Seele einer wahrhaft humanen Welt.“ Wo es an der humanisierenden Kraft des Evangeliums fehle, herrschten Kriege und Terror, ebenso Spannungen und Konflikte in Familien und Gesellschaft. Bischof Hanke rief die Christinnen und Christen dazu auf, diese Welt mit der Liebe Gottes zu beatmen: „Seid da für das Leben der Welt.“
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