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25.12.2006

„Gottes Ja zu dieser Welt“- Beginn der Befreiungsgeschichte des Menschen - Weihnachtspredigt von Bischof Gregor Maria Hanke

Eichstätt, 24.12.2006. (pde) – „Jesu Geburt ist das leuchtende Zeichen Gottes im Dunkel der Welt“. Dies betonte der Bischof von Eichstätt Gregor Maria Hanke in seiner Weihnachtspredigt am Heiligen Abend im Eichstätter Dom. Gott habe die Trennlinie zwischen Himmel und Erde aufgehoben. „Er, der Ferne und Unnahbare, geht auf den Menschen und auf die Welt zu, um ein naher Gott zu sein“. Weihnachten stehe für das „Ja Gottes zu dieser Welt“. Die Weihnachtsbotschaft befreie den Menschen von Verkrampfung und Zwang und verleihe ihm zugleich Würde, sagte der Eichstätter Bischof bei der vom Bayerischen Rundfunk live übertragenen Christmette.

Jesu Menschwerdung zeige, dass Gott die Welt als sein Eigentum begreife, für das er Sorge trage. „Was immer sich ereignet, all unsere Freuden und Leiden, ja unsere Lebensgeschichte und wir selbst gehören letztlich nicht uns, sondern sind sein Eigentum.“ Als Gottes Eigentum sei dem Menschen eine Würde eigen, die nicht aus seinem Können und seiner Kompetenz herrührt. Gottes Menschwerdung mache Mut, das Leben aus der Haltung einer Leichtigkeit zu gestalten, im Glauben daran, „dass er auch heute noch in sein Eigentum kommt und es mit göttlichem Licht erfüllen will“, so Bischof Hanke.

Oft verenge sich jedoch das Leben, Gleichgültigkeit ziehe auf, Lustlosigkeit und Resignation. Manchmal lägen nur geringfügige Ursachen zugrunde, die das Leben dunkel einfärben: zuviel Arbeit und Stress, das Aufeinanderstoßen unterschiedlicher Mentalitäten. Der Bischof erinnerte auch an die schweren Lasten, die viele Menschen zu tragen haben: die Trennung von einem lieb gewordenen Menschen, die Erfahrung von Einsamkeit und Krankheit. Gerade in diese Situationen verkünde der Engel des Hirtenfeldes: Ihr habt Anlass zur Freude. Darum gelte auch heute: „Gott ist mitten unter uns, daraus schöpfen wir Hoffnung“.

Der Weg zur wahren Freude sei der Weg, den Jesus Christus gegangen ist, der sich entäußerte und den Menschen gleich wurde. Die „Logik der Weihnachtsbotschaft“ besage: „Freude erwächst aus Selbstlosigkeit und Hingabe“. Den Gläubigen im Dom und an den Rundfunkgeräten wünschte der Bischof von Eichstätt: „Die weihnachtliche Haltung, selbst Freude zu spenden und so dem Mensch gewordenen Gottessohn Raum zu geben, sei das ganze Jahr über in uns lebendig“.

„Beginn der Befreiungsgeschichte des Menschen“

Die Weihnachtsbotschaft schließt nach den Worten von Bischof Gregor Maria Hanke das Tor auf, „hinter dem sich der Weg in die Freiheit der Kinder Gottes auftut, ein Weg, der einmündet in Gott“. In seiner Predigt beim Pontifikalgottesdienst am ersten Weihnachtstag im Dom bezeichnete der Bischof die Geburt Jesu als Hoffnungszeichen für alle Menschen. „In der Geburt Jesu tut Gott unwiderruflich seinen Entschluss kund, Trennwände niederzureißen und den Menschen zu heilen. Daher feiern wir Christen voll Freude das Geburtsfest des Gotteskindes.“

Das Leben des Menschen sei von Mauern beengt: Gegenseitiges Misstrauen, die Angst der einen, zu kurz zu kommen, die Unzufriedenheit der anderen, zu viel geben zu müssen. Die gesellschaftliche Atmosphäre sei geprägt von diesen Strömungen, die auch im familiären Miteinander und am Arbeitsplatz immer wieder zu schaffen machen. In diese Situation hinein verheiße die Weihnachtsbotschaft allen Menschen Hoffnung. „Gott begibt sich durch seine Menschwerdung in die Lage des Menschen, um zu heilen und den alten Adam in den neuen zu wandeln“. Er trete im Szenarium dieser Welt als Mittragender auf, als Mitleidender, als Mittrauernder, schließlich als Gekreuzigter und Auferstandener. Die Weihnachtsbotschaft verkünde: In der Menschwerdung und Geburt des Gottessohnes in Betlehem beginnt die Befreiungsgeschichte des Menschen.

 

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