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29.06.2023

Glocken aus Schwabach erklingen im Bistum Leitmeritz

Diakon Alois Vieracker aus Schwabach schlägt eine der Glocken an. Foto: Petr Synek/Bistum Leitmeritz

Bischof Jan Baxant weiht die Glocken vor der Kirche in Horni Prysk. Foto: Petr Synek/Bistum Leitmeritz

Eichstätt/Schwabach/Horni Prysk. (pde) – In der barocken Peter-und-Paul-Kirche der kleinen Ortschaft Horni Prysk im Bistum Leitmeritz (Tschechien) erklingen seit einigen Tagen wieder Glocken – pünktlich zum Patroziniumsfest. Dabei handelt es sich um vier Glocken, die früher in der Kirche des Schwabacher Stadtteils Vogelherd zu Gebet und Gottesdienst riefen. Diese Glocken sind nun ein Geschenk der Schwabacher Katholikinnen und Katholiken an die Gemeinde von Horni Prysk. Bei einem feierlichen Gottesdienst mit dem Leitmeritzer Bischof Jan Baxant und dem Schwabacher Diakon Alois Vieracker wurden sie geweiht und ihrer Bestimmung übergeben.

Die Kirche in Schwabach wurde in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Stadtteil gegründet, der stark von Heimatvertriebenen geprägt wurde. Diese stammten auch aus Horni Prysk, das bis zur Vertreibung der deutschen Bevölkerung Oberpreschkau hieß. Als die Kirche im Vogelherd 1954 fertig war, sparten die Gläubigen noch weitere vier Jahre lang, um sich die Glocken leisten zu können. 1958 wurden die Glocken dann geweiht und „ein Ort der Zuflucht für die Seele der Heimatvertriebenen“, wie es der langjährige Pfarrer von Schwabach, Domkapitular Alois Ehrl, viele Jahre später ausdrückte. 2015 musste die Kirche dann profaniert werden. Sie war baufällig geworden, eine Renovierung lohnte sich nicht mehr, auch weil sich die Struktur des Stadtteils verändert hatte. Heute wohnen dort wieder viele Geflüchtete, die jedoch in vielen Fällen keine Christinnen und Christen sind. So wurden die Glocken aus dem Turm entfernt, verpackt und eingelagert.

In Oberpreschkau, dem heutigen Horni Prysk, steht die 1718 bis 1721 erbaute Barockkirche „Peter und Paul“, die im Jahr 2014 nach aufwendiger Restaurierung neu eingeweiht werden konnte. Zuvor war die Kirche während der Zeit des Kommunismus 50 Jahre dem Verfall preisgegeben. Der Kirchturm, der etwas abseits der Kirche steht, stand noch leer und wurde in den Jahren darauf restauriert. Auch die Glocken aus Schwabach wurden überholt und schließlich nach Tschechien gebracht. Dort erklingen sie nun in der Heimat derer, die von dort vertrieben wurden, neu.

Glockenweihe in Horni Prysk

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