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08.02.2008

Geldprobleme führen oft zur Caritas - Dies ergab eine Erhebung über die Sozial- und Lebensberatung

Eichstätt/Nürnberg. (pde) - Vor allem Menschen mit Geldproblemen kommen in die allgemeine Sozial- und Lebensberatung der Caritas-Kreisstellen im Bistum Eichstätt. Bei einer bundesweiten Erhebung des Deutschen Caritasverbandes am 20. September 2007 gaben von insgesamt 48 rat suchenden Menschen in mehreren Caritasstellen der Diözese knapp 45 Prozent an, sie kämen aufgrund „finanzieller Schwierigkeiten“ und fast 30 Prozent wegen „Schulden“. Über 40 Prozent der Befragten waren Arbeitslosengeld-II-Bezieher. Rund ein Drittel aller hatte „Migrationshintergrund“. Etwa zwei Drittel der Beratungen am Stichtag erfolgten laut Untersuchung persönlich, die anderen telefonisch und in geringem Umfang per E-Mail.

Diese Zahlen entsprechen in etwa den Ergebnissen, zu denen die Untersuchung für alle Sozial- und Lebensberatungen der Caritas in Deutschland kam. Dafür wurden 3.529 Betroffene befragt. Hildegard Scharvogel, Leiterin der Caritas-Kreisstelle Nürnberg-Süd, sieht in der Untersuchung bestätigt, dass „es trotz des Konjunkturaufschwungs zahlreiche Menschen in finanziellen Notlagen gibt, für die Politik, Kirche und Gesellschaft sich einsetzen müssen“. Es seien besonders wenig qualifizierte Menschen und solche, die manchen Arbeitgebern zu alt sind. Vor allem Strompreise und –schulden machten vielen zu schaffen. Viele Arbeitslosengeld-II-Empfänger hätten mittlerweile keine Ersparnisse mehr. „Kleidung und Möbel, für die die Sozialhilfe bis Ende 2003 einmalige Hilfen vorsah, sind total verbraucht“, so Scharvogel.

Weitere wesentliche Gründe, die Sozial-Beratungsstellen im Bistum sowie bundesweit aufzusuchen, waren „Umgang mit Behörden“ und sozialrechtliche sowie psychische Probleme. Weniger häufig kamen die Betroffenen aufgrund von Partner-, Wohn- und Erziehungsproblemen zu den Stellen. Rund zwei Drittel der Hilfe suchenden Menschen waren weiblichen Geschlechts. „Viele Männer genieren sich, um Rat zu fragen, während Frauen oft die Probleme der Familien zu ihren eigenen machen“, beobachtet die Nürnberger Kreisstellenleiterin.

Unterschiede zwischen den bundesweiten und bistumsbezogenen Ergebnissen gab es bei Abfragen zu Kinderzahl und Alter: Während bundesweit etwa ein Viertel der befragten Beratenen keine Kinder hatte, war es bei den zuständigen Stellen im Bistum Eichstätt die Hälfte. Und während bundesweit nur knapp zehn Prozent 65 Jahre und älter waren, kamen aus dieser Altersstufe in die allgemeinen Sozial- und Lebensberatungen im Bistum Eichstätt allein 25 Prozent. Andererseits suchten sie Menschen unter 25 Jahren im Bistum wesentlich seltener auf als in ganz Deutschland. „Dass bei uns mehr ältere Menschen als Ratsuchende auftreten, mag an der engen Zusammenarbeit und räumlichen Nähe der Kreisstellen zu den Caritas-Sozialstationen und –Altenheimen liegen“, vermutet Hildegard Scharvogel.

Die allgemeine Sozial- und Lebensberatung gilt als Kerndienst der Caritas und erste Anlaufstelle bei sozialen Problemen. Im Bistum Eichstätt leisten sie die Kreisstellen in Eichstätt, Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Roth und Weißenburg.

 

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