Fiegenstaller Forum 2003 - Jeden ersten Dienstag im Monat aktuelle Themen zur Entwicklung des ländlichen Raums

Auch im Jahr 2003 öffnet das Fiegenstaller Forum wieder seine Pforten. Im mittlerweile dritten Jahr lädt es wieder jeden ersten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr ein. In den Veranstaltungen werden Themen aufgegriffen, die sich um eine nachhaltige und eigenständige Entwicklung des ländlichen Raumes drehen. Die Angebote sollen zeigen, dass das KLJB-Bildungshaus mehr ist als ein Belegungshaus für Jugend-Gruppen. Das Haus soll den Menschen aus der Umgebung die Möglichkeit bieten, sich Gedanken über die Zukunft ihres Lebensraumes zu machen. Neben Impulsen von eingeladenen Referenten und Referentinnen wird den Besuchern ausreichend Raum zu persönlichen Beiträgen und Ideen gegeben. Wegen der Ferien und Feiertage finden im Januar, August und September keine Veranstaltungen statt.

Am Dienstag, den 4. Februar startet das Forum mit dem Thema „Gut ernährt und doch krank“. Zur Sprache kommen ernährungsbedingte Krankheiten, die trotz der schier unbegrenzten Vielfalt und Auswahl an Lebensmitteln auftreten können. Prof. Dr. Hoffmann von der Fachhochschule Weihenstephan/Triesdorf, eine Kapazität auf dem Gebiet der Lebensmittelqualität, gibt Antworten auf Fragen nach einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsweise.

Weiter geht es am Donnerstag, den 6. März mit dem Thema „Barrierefreies Reisen im Fränkischen Seenland – eine Marktchance?“ Es referiert Bernhard Endres, Tourismusberater für barrierefreies Reisen und Vertreter des Fränkischen Seenlands (angefragt) über die Bedürfnisse von Behinderten, die Urlaub auf der Fränkischen Seenplatte machen. Endres will Fragen, um Probleme von Behinderten -eine vergessene Zielgruppe- aufwerfen. Er will darauf Antworten geben, wie ein angemessenes Marketing für barrierefreie Angebote aussehen könnte und der Tourismusbranche damit eine Chance geben auch Behinderte in das Seenland zu locken.

Mit dem Thema „Aufs Kreuz gelegt –Das Kreuz in der modernen Kunst“ setzt sich Stefan Weyergraf, genannt Streit, aus Adelschlag auseinander. Seit Jahrtausenden hat das „Ärgernis des Kreuzes“ Künstler herausgefordert. Mal wurde es als Siegeszeichen, ein anderes Mal als Zeichen des Mitleidens Gottes mit den Menschen interpretiert. Im Mittelpunkt des Abends steht die Auseinandersetzung der modernen Kunst mit der Thematik des Kreuzes. Jeder und jede, die sich unkonventionell und kreativ mit dem Kreuz auseinandersetzen wollen, sind dazu herzlich eingeladen.

Am Dienstag, den 6. Mai geht es um „Häuser aus Holz –eine Bauweise für die Zukunft?“

Es folgt die Veranstaltung am 3.Juni mit dem Thema „Wie Eltern Erziehung lernen können –Zum Konzept der Elternschule“: Für nahezu alles im Leben gibt es eine Schule, nur für das Elternsein, eine der verantwortungsvollsten Aufgaben im Leben gibt es keinen Unterricht. Anne Laurenti von der Elternschule in Ingolstadt sucht Wege für Eltern, Erziehungsfragen gemeinsam zu lösen. Sie berichtet, wie schwer es ist, Tag und Nacht für einen kleinen Menschen da zu sein. Viele Eltern trifft diese plötzliche und einschneidende Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit völlig unvorbereitet. Alarmierend dabei ist, dass oft deshalb mehr als die Hälfte der Partnerschaften und Ehen drei Jahre nach der Geburt des ersten Kindes zerrüttet sind. Als Familie zusammenzufinden und Erziehungsfragen gemeinsam anzugehen, bedürfen eines Lernprozesses. All diese Sorgen und Nöte werden von Laurenti aufgegriffen und zur Diskussion

gestellt.

Humorig-hinterfotzig, aber auch nachdenklich präsentiert sich die Folk-Band „Gwerch“ dem Publikum am 1.Juli und das alles im fränkischen Dialekt. Seit mehr als 15 Jahren stehen die drei Musiker von „Gwerch“ schon gemeinsam auf der Bühne, aber offensichtlich macht es ihnen immer noch jede Menge Spaß. Den Leckerbissen regionaler Musikkultur sollte sich keiner entgehen lassen. Bei schönem Wetter findet die Veranstaltung im Freien bei Lagerfeuer statt.

Sehr aktuell ist die Veranstaltung am 7. Oktober mit dem Thema „Wunschkind um jeden Preis? Chancen und Risiken der Gentechnologie“ mit Prof. Dr. Antonellus Elsässer (langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie in Eichstätt.) „Ich bin gezeugt, nicht geschaffen – und das ist gut so. Der Zufall der mit jeder Zeugung zusammenhängt, schenkt mir Größe und Würde.“ Dieses Zitat aus einem Kalenderblatt scheint immer weniger zu gelten. Der Wunsch von Eltern nach einem gesunden Kind ist verständlich und nachvollziehbar, stellt aber die Frage, ob der Einsatz jeder Technik bis hin zur Gentherapie ethisch zulässig ist. Prof. Elsässer nimmt die Möglichkeiten und Chancen der Gentechnik und –diagnostik unter die Lupe und stellt sie aus christlicher Sicht zur Diskussion.

Wenn man die Windkraftanlagen bei Oberhochstatt und in der weiteren Umgebung betrachtet, macht man sich unwillkürlich Gedanken über das Potential, das die Windenergie in Deutschland zur Deckung des Strombedarfs beisteuern könnte. Nach aktuellen Schätzungen liegt das bei bemerkenswerten 20%. Zur Zeit werden bereits rund 5% des Strombedarfs mit dieser Energieform gedeckt. Am Dienstag, den 4 November sollen alle Fragen rund um Windenergie, Beteiligungen an Windrädern, Bürgerwindanlagen, aber auch Probleme wie Lärmbelästigung, Landschaftsveränderung besprochen und diskutiert werden. Es referiert Dipl. Ing. Herbert Schumann vom Umweltplanungsbüro Fürth und Geschäftsführer einer Bürgerwindanlage.

Die letzte Veranstaltung des Jahres 2003 findet am 2. Dezember unter dem Thema alternative Heizsysteme, statt. In Zeiten von Ölkrisen und Achterbahnpreisen von Öl und Gas ärgert sich mancher Wohnungsinhaber und Hauseigentümer über die unsichere Lage auf dem Brennstoffmarkt. Welcher Häuselbauer träumt nicht davon, sich von der Verwendung erpressbarer Rohstoffe unabhängig zu machen? Besuchern wird die Gelegenheit gegeben, sich darüber zu äußern und eigene Erfahrungen mit einzubringen.

Das Forum findet statt im KLJB-Bildungshaus in Fiegenstall Ringstr. 3. Das Haus liegt, von der B2 kommend, kurz nach der Kirche auf der linken Seite. Mehr über das Forum kann auch unter www.fiegenstall.de erfahren werden.