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26.04.2022

Fachakademie feiert Jubiläum: Gottesdienst, Festakt und Tag der offenen Tür

Schulleiterin Ulrike Rhein neben einem Bild von Maria Ward, der Namensgeberin der Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt.

Schulleiterin Ulrike Rhein neben einem Bild von Maria Ward, der Namensgeberin der Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Zum Jubiläum veranstaltet die Fachakademie einen Tag der offenen Tür am 30. April.

Zum Jubiläum veranstaltet die Fachakademie einen Tag der offenen Tür am 30. April. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt. Den Festgottesdienst zelebriert Bischof Gregor Maria Hanke am Freitag, 29. April, um 10.30 Uhr in der Eichstätter Schutzengelkirche. Anschließend sind Gäste zu einem Festakt in der Aula der Fachakademie eingeladen. Am Samstag, 30. April, öffnet die Einrichtung von 11 Uhr bis 15 Uhr ihre Türe für die Öffentlichkeit.

Derzeit bildet die diözesane Fachakademie 250 junge Menschen als Erzieherinnen beziehungsweise Erzieher aus. Es ist das erste Schuljahr nach der Neuordnung der Erzieherausbildung, die nach einem Landtagsbeschluss jetzt nur noch vier Jahre umfasst. In der neuen Erzieherausbildung beginnen diejenigen, die über einen mittleren Schulabschluss verfügen, mit einem Sozialpädagogischen Einführungsjahr, das je zur Hälfte aus Unterricht und praktischen Einsatz in einer sozialpädagogischen Einrichtung besteht. Es folgen zwei Jahre Vollzeitunterricht und ein Jahr Berufspraktikum. Beim Jubiläumsfest sowie am Tag der offenen Tür gibt es im gesamten Schulgebäude Ausstellungen, Plakate und Aktionen mit Informationen zur Erzieherausbildung. Auch Hausführungen werden angeboten.

Die Ursprünge der Akademie reichen bis ins Jahr 1914 zurück, als das Institut der Englischen Fräulein in Haag, Oberbayern, ein Kindergärtnerinnenseminar eröffnete. 1971 zog die „Fachschule für Sozialpädagogik“, wie die Ausbildungsstätte zu dieser Zeit hieß, nach Eichstätt. Caritasdirektor Jakob Weidendorfer und Landrat Konrad Regler hatten sich für den Umzug eingesetzt. 1972 wurden die Fachschulen für Sozialpädagogik in Bayern zu Fachakademien für Sozialpädagogik umgewandelt. „Das bedeutet, dass wir in diesem Jahr genau seit 50 Jahren eine Erzieherausbildung in Eichstätt haben und dass 2022 die Fachakademie 50 Jahre alt wird“, erklärt Schulleiterin Ulrike Rhein.

Über zwölf Jahre gewährte die Mädchen-Realschule des Institutes der Englischen Fräulein (die heutige Maria-Ward-Realschule der Diözese) der Fachakademie Gastfreundschaft. Durch wachsende Anforderungen an die Ausbildung und durch eine stete Zunahme der Studierendenzahlen wurde ein Neubau notwendig. Am 17. Dezember 1984 wurde das neue Gebäude am Residenzplatz 20 in Eichstätt eingeweiht. Bis Januar 2005 blieb die Fachakademie in der Trägerschaft der Maria–Ward–Schwestern in München. Seitdem ist sie in der Hand der Diözese.

In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die Fachakademie rund 2400 Erziehungsfachkräfte, darunter auch rund 30 Männer, ausgebildet. Der erste Mann wurde 2009 aufgenommen und hat seine Ausbildung 2014 abgeschlossen. „Die Ausbildung und das Zusammenleben in der Fachakademie ist von einem ganzheitlichen Menschenbild geprägt“, wie Rhein betont. „Christlich soziale Wertvorstellungen stehen dabei im Mittelpunkt unseres gemeinschaftlichen Umgangs und tragen zur Entwicklung der beruflichen Kompetenz und der Persönlichkeit der Studierenden bei.“ Neben Theorie und Praxis für den Beruf werden Werte vielfältig im Schulalltag thematisiert, reflektiert und vermittelt. Die Fachakademie arbeitet eng mit Paxisstellen zusammen, was von den Studierenden sehr geschätzt wird. „Absolventinnen und Absolventen haben selbst noch nach vielen Jahren starke Verbundenheit zu der Fachakademie und kommen gerne zu uns zurück zum Beispiel zu Anleitertreffen und empfehlen die Fachakademie intensiv weiter“, erzählt die Schulleiterin.

Namensgeberin Maria Ward

Der Name der Eichstätter Fachakademie geht auf die englische Ordensschwester Maria Ward zurück, die im 16. Jahrhundert versuchte, einen Frauenorden ohne kirchliche Klausurvorschriften in Anlehnung an die Jesuiten zu gründen. Kurz nach ihrem Eintritt ins Kloster 1606 gründete sie das „Institut der Englischen Fräulein“ in Flandern. Sie richtete Häuser für Gefährtinnen ein, verbunden mit Schulen für junge Frauen und Mädchen.

Maria Ward gilt als Wegbereiterin einer besseren Bildung für Mädchen. Aus dem 1625 in München eröffneten Institut entstand die erste Mädchen-Volksschule der bayerischen Hauptstadt. 1631 wurde ihr Institut von Papst Urban VIII verboten. Bis zu ihrem Tod 1645 kämpfte Maria Ward für ihr Lebenswerk. Die kirchliche Anerkennung des Instituts, das weltlich oft unterstützt wurde, erfolgte erst lange nach ihrem Tod. Am 19. Dezember 2009 wurde Maria Ward von Papst Benedikt XVI. der Ehrentitel Ehrwürdige Dienerin Gottes zuerkannt, der eine wichtige Etappe im Seligsprechungsprozess darstellt. Bis heute leisten Maria-Ward-Schwestern weltweit Bildungs- und Erziehungsarbeit, zum Beispiel in Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Internaten, Jugendhilfezentren und in der offenen Jugendarbeit. Am Tag der offenen Tür wird das Projekt „Mary Ward International“ vorgestellt, mit dem die Eichstätter sich mit Maria-Ward-Schulen im Ausland vernetzen wollen.

Weitere Informationen zur Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt gibt es unter www.fachakademie-eichstaett.de.

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