Erster Kurs Palliativ Care abgeschlossen - 22 Caritas-Pflegekräfte erhielten deutschlandweit anerkanntes Zertifikat

Eichstätt. (pde) - Die ersten 22 Pflegerinnen und Pfleger aus Caritas-Altenheimen und –Sozialstationen sowie des Malteser Hilfsdienstes im Bistum haben am Freitag im Eichstätter Priesterseminar einen Basiskurs „Palliativ Care und Hospizarbeit“ abgeschlossen. Innerhalb eines Jahres bildeten sie sich in vier Blockwochen mit insgesamt 160 Stunden für den Umgang mit Bewohnern und Patienten weiter, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung befinden. Den Kurs führte Irene Stiegler von der Ambulanten Hospizhilfe des Malteser Hilfsdienstes Eichstätt im Auftrag des Diözesan-Caritasverbandes durch. Sie ist eine von rund 100 anerkannten Fachkräften und Kursleitungen für Palliativ Care in Deutschland. Im Bereich Pädagogik und Kommunikation war die Supervisorin Angelika Gabler, die als Honorarkraft bei den Maltesern tätig ist, im Kurs engagiert. Gemeinsam mit Caritasdirektor Willbald Harrer und Malteser-Geschäftsführer Helmut Scheuerer überreichten sie den Kursteilnehmern die deutschlandweit anerkannten Zertifikate „Palliative Care“ des Zentrums für Palliativmedizin im Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein Sieg.

Caritasdirektor Willibald Harrer dankte den Beteiligten beim Abschlussgottesdienst für die Zeit und Energie, die sie in den Kurs investiert hatten. Harrer erläuterte die religiöse Bedeutung des lateinischen Wortes „pallium“ – Mantel: Der Schutzmantel Mariens helfe, sich „hineinzudenken in das göttliche Kind und die Fülle des Lebens“. „Pallium“ diene „vor allem den Menschen, denen es nicht so gut geht“. Um ihnen ganzheitlich an Körper, Geist und Seele Hilfe leisten zu können, müssten Caritas-Pflegekräfte „ eine fachliche, aber auch herzliche Kompetenz“ haben. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der aus Ungarn stammenden Solocellistin Fatima Vaillancourt.

Harrer begrüßte es, dass im Palliativkurs neben den medizinischen und pflegerischen Aspekten auch mehrere religiöse Komponenten behandelt worden waren, zum Beispiel „spirituelle Veränderungsprozesse“ sowie Aspekte von Krankheit, Sterben, Leid, Schuld und Tod. Der christliche Glaube ermögliche es den Pflegekräften, auch „dem Menschen, der erbärmlich da liegt, einen Anker zu geben: keine Vertröstung im Sinne ‚Das wird schon wieder’, sondern als erfüllende Zukunft in Gott“. Und er ergänzte: „Für Caritas und Malteser geht es nicht anders. Sonst würden wir unsere Identität preisgeben.“

Der zuständige Caritas-Abteilungsleiter Helmut Stephan machte bei der Feierstunde deutlich, dass der Caritasverband mit dem Start der Palliativ Care-Kurse „einen weiteren Baustein gesetzt habe, um unsere ambulanten und stationären Dienste kontinuierlich weiterzuentwickeln – zum Wohl von Bewohnern und Patienten“. Nach Information des Caritas-Qualitätsbeauftragten Matthias Helfrich und Caritasreferentin sowie -Fortbildungsbegleiterin Eva-Maria Schork hat ein zweiter Kurs bereits begonnen und sollen noch weitere folgen.