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04.05.2005

Eine „herausragende Begegnungsstätte“ in stimmungsvollem Ambiente - Schloss Hirschberg 700 Jahre im Besitz der Bischöfe von Eichstätt

Beilngries. (pde) - 700 Jahre ist Schloss Hirschberg bei Beilngries im Besitz der Eichstätter Bischöfe: Mit einem Festakt am 3. Mai im Bistumshaus der Diözese Eichstätt wurde dieses Jubiläum offiziell gefeiert. Schloss Hirschberg sei eine herausragende Bildungs- und Begegnungsstätte, die durch die Schönheit der umgebenden Natur und ihre Architektur beeindrucke, sagte Bischof Dr. Walter Mixa bei einem festlichen Gottesdienst in der Marienkapelle. Viele Menschen schätzten Schloss Hirschberg als „Ort zum Verschnaufen“, als einen Ort, an dem man gut aufgehoben sei. Der Bischof von Eichstätt dankte dafür ausdrücklich der Verwaltung und den Direktoren, die das Haus in den vergangenen Jahrzehnten geleitet haben. Zugleich sei Schloss Hirschberg ein geistliches Haus, in dem Menschen zur Stille kommen können und „die Türen ihres Herzens für Gottes Wort öffnen“. Fundament des Hauses oder im biblischen Sinn gesprochen „Eckstein“ sei Jesus Christus, der in den verschiedenen Angeboten von Schloss Hirschberg erfahrbar werden solle.

Professor Dr. Ferdinand Kramer von der Ludwig-Maximilians-Universität München erinnerte in seinem Festvortrag an die zahlreichen Umbrüche der vergangenen Jahrhunderte, für die Schloss Hirschberg ein „lokaler Spiegel“ sei. Dennoch habe das Haus kulturelle Identität bewahrt und Kontinuität bewiesen. 1305 vermachte der letzte Graf von Hirschberg, Gebhard VII., in seinem Testament die Grafenburg und Grafschaft dem Bischof von Eichstätt. Die ausgedehnte Anlage war Ende des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Grögling und Dollnstein errichtet worden. Die neuen Burgherren erweiterten und ergänzten die Anlage über die Jahrhunderte hinweg immer wieder. Entscheidend für das heutige Aussehen von Schloss Hirschberg sind drei Baumeister: 1760 bis 1764 baute der fürstbischöfliche Hofbaudirektor Moritz Pedetti im Auftrag von Bischof Raimund Anton von Strasoldo die Burg um. Er ließ die bis heute sichtbare symmetrische Rokoko-Schlossanlage entstehen. 1967 bis 1969 entstand am Südhang nach Plänen von Alexander Frhr. von Branca die Marienkapelle. 1988 bis 1992 schließlich wurden die historischen Räume generalsaniert. Diözesanbaumeister Karljosef Schattner entwarf den Neubau von Speisesaal, Küche und Cafeteria am Südhang und zeichnete für den Innenausbau des Hauses verantwortlich.

In den sieben Jahrhunderten im Besitz der Eichstätter Bischöfe wechselte auch mehrmals die Nutzung der Anlage: die ursprüngliche Burg wurde später zum Jagdschloss der Eichstätter Fürstbischöfe. Ab 1925 war das Schloss Exerzitienhaus für die Diözese Eichstätt. Seit 2003 ist es Bistumshaus. Als Bildungs- und Tagungshaus steht es für Seminare und Kurse unterschiedlicher Veranstalter zur Verfügung. Die Teilnehmer und Gäste werden in 27 Einzel- und 55 Doppelzimmern untergebracht. Die Auslastung habe seit 2001 ständig zugenommen; allerdings gebe es gleichzeitig einen Trend zu immer kürzerer Verweildauer, so Dr. Martina Eschenweck, die Leiterin des Hauses. Sie präsentierte bei dem festlichen Abend das neue Logo von Schloss Hirschberg. Es symbolisiert den bleibenden Auftrag des Bistumshauses: Menschen aus der Hektik in die Stille, vom Vordergründigen in die Tiefe und aus der Oberfläche zu den Quellen zu führen. Knapp die Hälfte der Gäste kommen direkt über Veranstaltungen des Bistums Eichstätt nach Schloss Hirschberg, so Dr. Eschenweck. Ein Viertel findet aus anderen kirchlichen Bereichen sowie der evangelischen Kirche und ein weiteres Viertel aus dem außerkirchlichen Bereich in das Haus mit seinem vielfach bewunderten stimmungsvollen Ambiente.

Beim Kulturcafé am Sonntag, 8. Mai, gibt der frühere Direktor von Schloss Hirschberg, Prof. Dr. Ludwig Mödl, Einblicke in die Vergangenheit und stellt die Grafenburg Hirschberg vor. Musikalisch umrahmt wird der Nachmittag mit Klängen aus Renaissance und Mittelalter durch die Eichstätter Familie Pesold. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr mit einem Café im Speisesaal des Schlosses. Der Unkostenbeitrag beträgt 6 Euro; Kaffee und Kuchen sind darin inklusive. Im Anschluss wird um 18 Uhr zum Gottesdienst in die Marienkapelle eingeladen, der ebenfalls von der Familie Pesold musikalisch gestaltet wird; Zelebrant ist Pfarrer Dr. Michael Kleinert.

Weitere Informationen unter Tel. (08461) 64210 oder im Internet: „www.bistum-eichstaett.de/hirschberg/“.

 

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