Ein frommer Christ auf dem Scheiterhaufen: Vortrag zu Jan Hus

Am Mittwoch, 23. November, laden der Zweckverband Kloster Heidenheim und das Diözesanbildungswerk Eichstätt zu einem Heidenheimer Abendvortrag ein. Im Mittelpunkt steht Jan Hus, ein böhmischer Priester, der vor 600 Jahren in Konstanz als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Hus wollte die Kirche von Grund auf reformieren. Dass er dabei den Papst nicht als Stellvertreter Christi auf Erden anerkannt hat, kostete ihn schließlich das Leben. "Wir sind Hussiten", bekannte hundert Jahre später Martin Luther. Mit seiner Kritik an Kirche und Papsttum trat er direkt in Hus’ Fußstapfen.

Als "deutscher Hussit" bezeichnet sich auch der Referent des Abends, Arnd Brummer (Frankfurt/Main). Er ist Journalist und Herausgeber von "Chrismon", dem deutschlandweit gelesenen Monatsmagazin der evangelischen Kirche. Brummer hat mehrere Bücher verfasst, darunter eine vielbeachtete Hus-Biographie. Sie zeigt, dass der böhmische Reformator alles andere als nur eine blasse Randfigur neben dem scheinbar übermächtigen Luther gewesen ist. Vielmehr hat Hus bereits 100 Jahre vor Luther reformatorische Ideen entwickelt und lautstark verkündet. Mit seinem Vortrag zeichnet Arnd Brummer den spannenden und tragischen Lebensweg des Reformators nach. In kurzweilig-verständlicher Weise wird erklärt, was das Neue an Hus’ Lehre war, warum er mit seinen Forderungen die Kirchenoberen aus der Fassung brachte, und warum er in Tschechien als Nationalheld gefeiert wird. Und Brummer fragt: Was bleibt von dem böhmischen Reformator heute? Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Kapellensaal des Klosters Heidenheim. Im Anschluss daran laden die Veranstalter zum Gespräch mit Umtrunk ein.

Quelle: Zweckverband Kloster Heidenheim