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17.10.2007

Eichstätter Appell zum Auftakt des Aktionsjahres „Kirchliches Umweltmanagement“ - Systematischer Klimaschutz in kirchlichen Einrichtungen und Gemeinden

Als symbolischen Auftakt eines Aktionsjahres für das kirchliche Umweltmanagement (KirUm) pflanzten die Teilnehmer des KirUm-Netzwerks einen Baum im Garten des bischöflichen Jugendamtes.

Als symbolischen Auftakt eines Aktionsjahres für das kirchliche Umweltmanagement (KirUm) pflanzten die Teilnehmer des KirUm-Netzwerks einen Baum im Garten des bischöflichen Jugendamtes.

Eichstätt. (pde) - Durch systematischen Klimaschutz sollen kirchliche Einrichtungen und Gemeinden ihren Kohlendioxidausstoß um 20 Prozent reduzieren. Einen entsprechenden „Eichstätter Appell“ übergab das ökumenische „Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement“ (KirUm) am Mittwoch dem Eichstätter Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB. Dieser sicherte seine Unterstützung zu. Das in Eichstätt tagende Netzwerktreffen gab den Startschuss zu einem bundesweiten Aktionsjahr, bei dem durch gemeinsame Aktionen und Fachgespräche das kirchliche Umweltmanagement weiterentwickelt und weitere Akteure für den systematischen Klima- und Umweltschutz gewonnen werden sollen.

Der „Eichstätter Appell“ ruft alle Entscheidungsträger sowie ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in den Kirchen und kirchlichen Einrichtungen auf, sich für Umwelt- und Klimaschutz zu engagieren. Durch die Verbreitung von „Umweltwissen“ solle etwa bei kirchlichen Aktivitäten gezeigt werden, dass die Berücksichtigung von Zukunftsfähigkeit, Generationengerechtigkeit und weltweiter Kohlendioxid-Gerechtigkeit eine Bereicherung und einen Gewinn für alle darstelle. Ferner möchte man durch die Einführung von Energie- und Umweltmanagementsystemen in allen kirchlichen Gemeinden und Einrichtungen den Verbrauch von Strom, Wärmeenergie und Wasser regelmäßig dokumentieren und durch geeignete Maßnahmen reduzieren. Die Effizienz von Einzelmaßnahmen kann nach Aussagen des KirUm-Netzwerkes durch solch ein dauerhaftes systematisches Management erheblich gesteigert werden.

Schließlich fordert der „Eichstätter Appell“ dazu auf, Umwelt- und Klimaschutz in die Regelwerke des kirchlichen Verwaltungswesens zu integrieren. Er erinnert die Landeskirchen und Diözesen an ihre Vorbildfunktion. Diese könnten verbindliche Elemente zur Bewahrung der Schöpfung in Regelwerke und Fördermaßnahmen integrieren. Genannt werden ausdrücklich Bauvorschriften, Beschaffungsrichtlinien, Verpflichtung zu einem standardisierten Berichtswesen mit Umweltkennzahlen, Förderung von Umweltmanagement und die Nachhaltigkeit in Bildung und Kommunikation.

Das Aktionsjahr mündet in einen Zukunftskongress am 24./25. Oktober 2008 in Karlsruhe. Dort soll das Resümee des Aktionsjahres gezogen werden. Der Zukunftskongress und damit das Aktionsjahr wird beendet durch einen ökumenischen Festgottesdienst, geleitet durch Weihbischof Dr. Bernd Uhl der Erzdiözese Freiburg und Landesbischof Ulrich Fischer der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Im ökumenischen Netzwerk Kirchliches Umweltmanagement (KirUm) sind Landeskirchen und Diözesen sowie Einrichtungen aus Kirche, Diakonie und Caritas organisiert. Die Netzwerk-Mitglieder betreiben regelmäßigen Erfahrungsaustausch und sichern bundesweit gemeinsame Qualitätsstandards. Das kirchliche Umweltmanagement beschreitet seit mittlerweile zehn Jahren „machbare und wirksame Wege hin zu nachhaltigerem Wirtschaften.“ In über 300 Kirchengemeinden und Einrichtungen sei es bereits mit Erfolg eingeführt worden. Dadurch konnten Ressourceneinsparungen zwischen 10 und 30 Prozent realisiert werden.

Im Bistum Eichstätt beteiligen sich seit einigen Jahren eine Reihe von Pfarrgemeinden am kirchlichen Umweltmanagement. So konnte das Jugendtagungshaus Schloss Pfünz bereits 2003 als erste Einrichtung mit dem „EMAS“-Siegel ausgezeichnet werden. Im April 2004 folgte mit der Pfarrei Heilig Kreuz in Neumarkt bundesweit die erste Pfarrgemeinde, die ebenfalls dieses Zertifikat erwerben konnte. Das „Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)” der Europäischen Union, zu deutsch etwa: „Ökologisches Organisations- und Kontroll-Verfahren” ist ein Werkzeug für Unternehmen und andere Organisationen, um den Bezug zur Umwelt festzustellen, zu überprüfen und zu verbessern.

 

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