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10.11.2021

Ehrenamtsbeauftragte der Staatsregierung Eva Gottstein bei Bahnhofsmission Ingolstadt

Neben der hauptamtlichen Mitarbeiterin Heike Bergmann (Zweite von links) berichteten Eva Gottstein auch die Ehrenamtlichen Kurt Göttling (links) und Heinz Werner über ihre Arbeit bei der Bahnhofsmission

Neben der hauptamtlichen Mitarbeiterin Heike Bergmann (Zweite von links) berichteten Eva Gottstein auch die Ehrenamtlichen Kurt Göttling (links) und Heinz Werner über ihre Arbeit bei der Bahnhofsmission. (Foto: Caritas/Esser)

Ingolstadt - „Es ist eine niederschwellige Anlaufstelle. Hier muss man nicht erst ein Formular ausfüllen, sondern Ehrenamtliche widmen sich sofort Hilfesuchenden.“ Mit diesen Worten hat die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Eva Gottstein (Freie Wähler), bei einem Besuch der Bahnhofsmission Ingolstadt heute zum Ausdruck gebracht, was sie an dieser Einrichtung vor allem schätzt. Im Aufenthaltsraum der Bahnhofsmission sowie am Gleis informierte sie sich über deren Arbeit bei der hauptamtlichen Mitarbeiterin Heike Bergmann, den Ehrenamtlichen Kurt Göttling und Heinz Werner sowie beim Leiter der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, Bernd Leitner. Die Caritas und die Diakonie sind Träger der Bahnhofsmission Ingolstadt.

Ein wesentlicher Gesprächsinhalt war die Zukunft der Bahnhofsmission nach dem Neubau des Ingolstädter Bahnhofes. „Wir haben Glück“, brachte Heike Bergmann ihre Eindrücke auf den Punkt. Der Investor habe vor einigen Jahren bereits mit ihr und den Ehrenamtlichen über deren Wünsche gesprochen. Vieles davon soll in einem eigenen Anbau für die Bahnhofsmission von rund 50 Quadratmetern an den Neubau des Bahnhofes verwirklicht werden. „Den Raum können wir dann durch eine Trennwand in eine Ruhe- und eine Aufenthaltszone unterteilen“, freut sich die hauptamtliche Mitarbeiterin. „Außerdem gibt es für uns dann eigene Toiletten.“ Das sei ein Riesenfortschritt im Vergleich mit dem kleinen beengten Räumchen, das Bergmann und derzeit 17 Ehrenamtlichen – darunter seit kurzem mehr Männer als Frauen – zur Verfügung steht. Auch mit der Zwischenlösung während des Umbaus zeigte Bergmann sich zufrieden: „Wir ziehen nächstes Jahr im Herbst in einen 16 Quadratmeter großen Container“, kündigte sie an. „Ich denke, es wird etwas Gutes entstehen“, pflichtete Eva Gottstein ihr bei.

Bezüglich der Hilfe suchenden Menschen bei der Bahnhofsmission informierte die Mitarbeiterin der Bahnhofsmission, dass dies ganz überwiegend Reisende seien. Doch es kämen auch immer wieder Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen. Gestern erst sei sie am Gleis mit einem jungen Mann mit total zerschlissenen Schuhen ins Gespräch gekommen, nachdem dieser sie um etwas zum Essen gebeten sowie um Rat für eine Impfung gefragt habe, erzählte Bergmann. Ihr Ziel sei es ferner, zusätzlich zur bestehenden Aufgabe eine Quartiersarbeit im Sprengel aufzubauen, „denn hier in der Umgebung wohnen viele ältere und vereinsamte Menschen“. Die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung schlug Bergmann vor, in Zukunft auch Studierende in die Arbeit einzubeziehen.

Caritas-Kreisstellenleiter Bernd Leitner stellte als Grundziel für die Bahnhofsmission heraus, „Kirche am Bahnhof“ zu sein. Er sei froh, dass die Stadt Ingolstadt seit einigen Jahren einen freiwilligen Zuschuss für die Arbeit der Bahnhofsmission leiste. So sei es möglich geworden, das Stundenkontingent der hauptamtlichen Mitarbeiterin Heike Bergmann von anfangs fünf Wochenstunden im Jahr 2012 auf heute 13 zu erhöhen. „Ohne Hauptamt geht Ehrenamt nicht“, schilderte auch Eva Gottstein ihre Erfahrung. Diese zeigte sich zudem sehr interessiert am neuen Angebot der Mobilen Reisebegleitung der Bahnhofsmission. Dabei begleiten seit Oktober 2020 Ehrenamtliche Bahnreisende mit Handicap. Bisher haben nur blinde Menschen den neuen Dienst in Anspruch genommen. Doch auch zum Beispiel für Seniorinnen und Senioren, die sich eine Reise selbstständig nicht mehr zutrauen, ist der neue Dienst da. „Das ist wirklich eine gute Idee für alle unsicheren Menschen, die Hilfe brauchen“, erklärte Eva Gottstein.

Quelle: Caritas

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