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11.03.2022

Ehrenamtliche „Tragpfeiler der Arbeit“ der Bahnhofsmission – Jahresbericht 2021

Banhofsmission. Foto: Peter Esser/Caritas

Ein Gottesdienst am Gleis 1 mit rund 60 Menschen war ein Highlight für die Bahnhofsmission im vergangenen Jahr. Foto: Peter Esser/Caritas

Ingolstadt – Über 3.800 Menschen hat die Ingolstädter Bahnhofsmission im vergangenen Jahr geholfen, dabei wurden mehr als 6.350 Hilfen geleistet. Nach dem Jahresbericht 2021 dieser ökumenischen Einrichtung – deren Träger die Caritas-Kreisstelle und das Diakonische Werk Ingolstadt sind – waren allein fast 525 Hilfesuchende und damit knapp 15 Prozent unter 18 Jahre alt, beinahe 800 über 65. Fast ein Drittel der Klienten hatte einen Migrationshintergrund. Dies waren dem Bericht zufolge vielfach EU-Bürger aus Rumänien und Bulgarien. Auch wohnungslose, vereinsamte und psychisch kranke Menschen suchten die Bahnhofsmission auf. „Manchmal handelt es sich dabei um Frauen und Männer, die durch das soziale Netz gefallen sind und schon mehrere soziale Hilfemaßnahmen abgebrochen haben“, heißt es im Jahresbericht.

Mehr Aufenthalte und Gespräche

Bei den Hilfeleistungen nahm die Anzahl der Aufenthalte in der Bahnhofsmission deren Statistik zufolge wesentlich zu: von knapp 250 im Jahr 2020 auf 440 im vergangenen Jahr. Ebenso stiegen Gespräche, Auskünfte und kleinere Hilfen stark an: von knapp 2.600 auf weit über 3.600. Die Unterstützung beim Aus-, Ein- und Umsteigen wird nach wie vor – wenngleich nicht mehr ganz so stark – nachgefragt. „Wichtig für einige ‚Stammgäste“ ist auch die Begleitung zum Busbahnhof.“ Dies ist eine weitere Erfahrung der Mitarbeitenden in der Bahnhofsmission.

In der Regel beziehen die Menschen, die sich länger in der Bahnhofsmission aufhalten, Sozialleistungen. Deren Lebenssituation sei nicht selten von Vereinsamung gekennzeichnet. „Manche von ihnen kommen ‚nur‘ zum Reden und möchten, dass man ihnen zuhört. In der Corona-Pandemie hat dieses Bedürfnis zugenommen, weil viele andere Angebote weggefallen sind oder nur noch eingeschränkt stattfinden“, war und ist eine Beobachtung. Um die Hygiene- und Schutzkonzepte zu beachten und dennoch nah bei den Menschen zu sein, habe die Bahnhofsmission manchmal ein wenig improvisiert: „draußen einen Tisch aufgebaut oder im Gang die Menschen versorgt“. Das Potenzial der Bahnhofsmission als „Anker in der Not“ habe sich in dieser schwierigen Zeit bestätigt und bewährt, lautet ein Ergebnis in dem Jahresbericht.

Ein weiteres ist, dass sich immer wieder Menschen für eine freiwillige Mitarbeit bei der Bahnhofsmission interessieren, „da das Tätigkeitsfeld interessant und abwechslungsreich ist“. Erfreulicherweise habe die Einrichtung „weitere, sehr motivierte Ehrenamtliche hinzugewinnen“ können. „Insgesamt sind nun 17 Freiwillige bei uns tätig. Von diesen arbeitet rund die Hälfte auch für die Mobilen Reisehilfen. Das Team besteht aus sieben Frauen und zehn Männern, wobei letztere stark aufgeholt haben und nun sogar die Mehrheit stellen“, wird informiert. Die Ehrenamtlichen, die ihren Dienst von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr anbieten, seien „die Tragpfeiler der Arbeit“. Interessierte können sich bei der hauptamtlichen Leiterin, Heike Bergmann, oder ihrem ehrenamtlichen Stellvertreter, Kurt Göttling, erkundigen: telefonisch über 0841 309-500, per E-Mail an bahnhofsmission(at)caritas-ingolstadt(dot)de oder direkt am Gleis 1 in der Bahnhofstraße 8.

Auch ein Dienst für Ingolstadt

Die Bahnhofsmission ist der Stadt Ingolstadt für eine Erhöhung der Bezuschussung von 7.500 auf 8.000 Euro im Jahr dankbar. „Diese freiwillige Leistung wird für einen Teil der Personalkosten der Leistungskraft verwendet“, wird im Jahresbericht mitgeteilt. „Mit ihrem Angebot erbringt die Bahnhofsmission für die Stadt Ingolstadt eine wichtige soziale Dienstleistung am Hauptbahnhof, wovon auch viele Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger profitieren“, heißt es weiter.

Als ein besonderes Ereignis im Jahr 2021 wird im Jahresbericht unter anderem ein ökumenischer Wortgottesdienst am Bahnsteig 1 erwähnt: „Neben ein- und ausfahrenden Zügen, den Lautsprecherdurchsagen und dem Geschehen auf den Bahnsteigen beteten und sangen wir als Christen, die gemeinsam auf dem Weg sind. Für die Beteiligten war es ein Ereignis, das den Zusammenhalt stärkte und die Bahnhofsmission mitten unter den Menschen verortete.“

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