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09.10.2010

Eckstein, Urgestein und Brückenbauer in Diözese und Weltkirche - Domkapitular Mayer, Finanzdirektor Karg und Diözesanbaumeister Frey in den Ruhestand verabschiedet

Verabschiedung in den Ruhestand

Baudirektor Karl Frey (zweite Reihe links), Domkapitular Prof. Bernhard Mayer (mitte) und Domkapitular Leodegar Karg beim Vespergottesdienst anlässlich ihrer Verabschiedung.

Beilngries, 8.10.2010. (pde) - Mit einem Festakt im Bistumshaus Schloss Hirschberg sind drei langjährige Mitarbeiter in leitenden Aufgaben der Diözese Eichstätt offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden: Domkapitular Prof. Dr. Bernhard Mayer war 16 Jahre Bischöflicher Beauftragter für die Angelegenheiten der Weltkirche, Domkapitular Leodegar Karg 13 Jahre lang Bischöflicher Finanzdirektor, Baudirektor Karl Frey leitete 19 Jahre das Diözesan- und Universitätsbauamt. Festredner war der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Bischof Gregor Maria Hanke würdigte in seiner Laudatio das Engagement der drei in den Ruhestand Verabschiedeten als enge Mitarbeiter dreier Eichstätter Bischöfe in den zurückliegenden Jahrzehnten.

Domkapitular Prof. Mayer kennzeichnete der Eichstätter Bischof als „Brückenbauer“, dessen Wirkungslinie von Bischkek (Kirgistan) über Poona (Indien) nach Havanna (Kuba) reiche. Mayer stehe für ein weites Spektrum weltkirchlicher Öffnung der Diözese Eichstätt: von Partnerschaften mit Poona, Burundi und Leitmeritz über die Zusammenarbeit mit den weltkirchlichen Hilfswerken bis zum Collegium Orientale und der internationalen Ausrichtung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, die von der Diözese mit Stipendien gefördert wird. „Von der Reichweite und Wertschätzung seines Wirkens zeugen internationale Ehrendoktorate und Ehrungen“, stellte der Bischof fest. Zugleich sei Mayer stets in der diözesanen Seelsorge präsent gewesen, besonders auch in der Pfarrseelsorge. Bernhard Mayer war von 1972 bis 2004 Ordinarius für Neutestamentliche Wissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seit 1989 gehörte er dem Eichstätter Domkapitel an. Seit 1994 war er Bischöflicher Beauftragter für die Angelegenheiten der Weltkirche.

Als „Urgestein des Bischöflichen Ordinariates“ bezeichnete Bischof Hanke den am 1. September in den Ruhestand gegangenen Domkapitular Leodegar Karg. Er war seit 25 Jahren in der Zentrale des Bistums tätig: 1985 wurde er zum Diözesanjugendseelsorger ernannt. 1989 wurde er Domkapitular und übernahm er die Leitung des Bischöflichen Seelsorgeamtes. Zum 1. September 1997 wurde er Bischöflicher Finanzdirektor. Im Zuge struktureller Sparmaßnahmen innerhalb des Bischöflichen Ordinariates wurde das Diözesanbauamt im März 2010 einer neu umschriebenen Hauptabteilung für Finanzen und Bauwesen unter Leitung des Bischöflichen Finanzdirektors zugeordnet, sodass Domkapitular Karg auch die Leitung des Bauamtes übernahm. Karg, der seit 1997 auch die Pfarrei und Wallfahrt Bergen betreut, habe als Finanzdirektor immer auch die Anliegen der Pfarrpastoral im Blick gehabt, so Bischof Hanke. Konsequent habe er die notwendigen Sparmaßnahmen vertreten und umgesetzt, auch wenn ihm als Seelsorger die wegen der zurückgehenden finanziellen Mittel angesagten Kürzungen nicht leicht gefallen seien.

Diözesanbaumeister Dipl. Ing. Architekt Karl Frey ist bereits zum 1. März 2010 in den Ruhestand gegangen. Als Eichstätter Stadtbaumeister wechselte er 1989 in das Diözesan- und Universitätsbauamt, dessen Leitung er 1991 übernahm. Ihn charakterisierte Bischof Hanke als „klar in der Linie und verlässlichen Partner“. Neben der Aufgabe, historische Bausubstanz zu erhalten und zu sanieren, setzte Karl Frey als Nachfolger von Karljosef Schattner eigene Akzente, die große Aufmerksamkeit auf sich zogen. Zwei Beispiele seines Schaffens nannte Bischof Hanke exemplarisch für das mit zahlreichen Auszeichnungen bedachte Wirken Freys: die Umgestaltung des ehemaligen Kapuzinerklosters in Wemding zu einem Karmelitinnenkloster – „eine gelungene Verbindung aus alt und neu“ – und den Neubau der Kirche Sankt Bonifatius in Dietenhofen (Landkreis Ansbach), bei der sich das Thema Ökologie mit „geradezu futuristisch anmutender Architektur“ verband. Architekten wie Karl Frey seien wie "kantige Ecksteine, an denen vorbei man nicht planen kann, - aber man kann auf sie bauen", betonte der Bischof in seiner Laudatio. Mit Karl Frey sei ein großes Kapitel diözesaner Baugeschichte abgeschlossen worden.

„Mit Bibel und Tageszeitung“

Vor dem unbedachten Rückzug der Kirche aus gesellschaftlichen Bereichen warnte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, der Bamberger Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick, in seiner Festansprache. „Wir brauchen die Kindergärten, die Schulen, die Caritas und die Pfarreien mit ihren Kirchen“, um dem Auftrag Christi zur Teilhabe der Kirche an der Welt gerecht zu werden. Dies seien Orte, bei denen die Kirche am Leben der Menschen und in der Gesellschaft teilnimmt. Diese „Partizipation“ an der Welt gehöre zum Kernbereich der Kirche. Einrichtungen der Kirche, insbesondere deren Gremien, dürften sich deshalb nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sondern müssten auf lebendige Weise an der Sendung der Kirche teilhaben. „Ein Christ heute muss in der einen Hand die Bibel halten und in der anderen Hand die Tageszeitung und beides zusammenbringen: Jesus Christus und die Gegenwart, die Kirche und die Gesellschaft“, so der Bamberger Erzbischof.

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