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05.05.2008

Diener Gottes und Bruder der Menschen - Festschrift zum 70. Geburtstag von Ludwig Mödl

Eichstätt. (pde) – Das Leben eines Priesters, der als Seelsorger und Hochschullehrer auch viele Jahre in der Priesterausbildung gewirkt hat, würdigt die Festschrift zum 70. Geburtstag von Prälat Prof. Dr. Ludwig Mödl. Die Beiträge schildern nicht nur Facetten seines Wirkens, sondern werfen auch Schlaglichter auf Priestertum und Priesterbild. Bezeichnenderweise trägt die Festschrift als Titel den Wahlspruch, den sich Ludwig Mödl zu seiner Priesterweihe 1966 in Eichstätt gewählt hat: „Diener Gottes und Bruder der Menschen“.

Winfried Haunerland, Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Herzoglichen Georgianums, stellt in seinem Beitrag am Beispiel der Apostel Petrus und Paulus fest: „Amtsträger dürfen unterschiedlich sein“. Bezogen auf das Priestertum in der Kirche müsse zugleich aber auch gelten: „Petrinische und paulinische Dimension gehören zusammen“. Der Dienst am Aufbau der Gemeinde sei grundlegend für das priesterliche Wirken. Neben diesem „petrinischen“ Aspekt müsse aber auch die „paulinische“ Dimension zum Tragen kommen: „Der Wunsch, dass das Evangelium auch noch über den Kreis derer hinaus verkündet wird, die das Evangelium bereits kennen gelernt haben, muss in einem Priester lebendig sein“.

Veit Neumann, Mitherausgeber der Festschrift und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität, verweist auf die von Ludwig Mödl immer wieder angemahnte Verbindung von Sein und Tun: „Wie Christus nicht nur mit Worten, sondern mit machtvollen Zeichen und Tagen verkündet hat, so predigen auch die Priester nicht nur auf der Kanzel“. Heilsworte und Heilstaten seien in der Person Jesu zu einer Einheit verschmolzen, die auch jeder Priester anstreben solle.

Dass Ludwig Mödl gebürtiger Ingolstädter ist, wertet Andreas Wollbold, Nachfolger von Prof. Mödl auf dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität, als zeichenhaft. Denn Ingolstadt stehe von seiner Geschichte her für die Erkenntnis: „Geist und Tradition sind untrennbar“. Geleitet vom Geist katholischer Tradition wurde in Ingolstadt 1472 die Landesuniversität gegründet und war dann ein Zentrum der geistigen Erneuerung. Ludwig Mödl stehe ebenfalls für die Synthese von Geist und Tradition und vertrete eine „Theologie mit offenen Augen“. Wahrzunehmen, was ist, setze das Denken erst frei. „So rückt er gegen die Marginalisierung des Bildes in einer begriffslastigen Theologie den Grundakt des Schauens in die Mitte nicht nur der Frömmigkeit, sondern auch des Denkens“.

Ludwig Mödl beging im März 2008 seinen 70. Geburtstag. Er war von 1971 bis 1987 Regens des Priesterseminars in Eichstätt. Wie Bischof Gregor Maria Hanke in seinem Grußwort erwähnt, lernte er als Alumnus in dieser Zeit auch Ludwig Mödl kennen und schätzen. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte Mödl anschließend nach Luzern, Eichstätt und an die Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2003 ist er Spiritual am Herzoglichen Georgianum und seit April 2007 Universitätsprediger in St. Ludwig in München.

Die von Andreas Wollbold und Veit Neumann herausgegebene Festschrift enthält neben dem Lebenslauf auch eine umfangreiche Liste der Publikationen Ludwig Mödls. Die Festschrift ehrt einen Priester, der verkündet und lebt, dass sein Priestertum im Dienst des gemeinsamen Priestertums aller Getauften steht, wie Winfried Haunerland in seinem Beitrag festhält. Auf Ludwig Mödl darf somit angewendet werden, was Haunerland den Aposteln Petrus und Paulus in besonderer Weise zuschreibt, dass sie „nicht eine eigene Karriere verwirklicht haben, sondern mit ihrem ganzen Leben im Dienst Christi und der Menschen standen“.

Andreas Wollbold, Veit Neumann (Hg.), Diener Gottes und Bruder der Menschen. Ludwig Mödl zum 70. Geburtstag, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 64 Seiten, Preis 5,-- Euro, ISBN 978-3-7917-2150-7.

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