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18.11.2002

„Die Kirche als mystisches Haus, bei dem die Liebe als Mörtel dient“ - Neuerscheinungen im Franz-Sales-Verlag

Eichstätt. (pde) - Historischen Jubiläen aus dem Leben ihres Ordensgründers widmet sich der neue Band 34 des „Jahrbuchs für salesianische Studien“, den die Arbeitsgemeinschaft für diese Studien nun neu vorlegte: Im Dezember 2002 steht das 400-Jahr-Jubiläum der Bischofsweihe des heiligen Franz von Sales an - außerdem war heuer bereits im Juli des 125-jährigen Jubiläums seiner Ernennung zum Kirchenlehrer zu gedenken. Der neue Band in der traditionsreichen wissenschaftlichen Reihe enthält insgesamt 12 Beiträge, die sich in drei Rubriken gliedern.

Einen breiten Raum nimmt zum Auftakt der Aufsatz von Thomas Günther über das Kirchenverständnis des heiligen Franz von Sales in den „Kontroversen“ ein. Die Studie reflektiert die Sicht des späteren Bischofs bereits in ihrem Motto: „Die Kirche ist als ein mystisches Haus aus lebendigen Steinen erbaut, bei dem die Liebe als Mörtel dient“. Günther geht dabei auf eine Schrift ein, in der Franz von Sales sich bemühte, „die irregeleiteten Anhänger Calvins im Gebiet Chablais von der rechten Sicht der wahren Kirche Christi zu überzeugen“.

Wie schon im vorangegangenen Band der Studien liefert der Eichstätter Theologe und Professor Pater Franz Wehrl zwei kirchenhistorische Studien: Zum einen geht er konkret auf den 400. Jahrestag der Bischofsweihe und Inthronisation des Franz von Sales ein. In seinem zweiten Aufsatz befasst er sich mit dem zweiten Nachfolger des Heiligen auf dem Genfer Bischofsstuhl von Genf-Annecy, mit Juste Guérin (1639-1645), einer interessanten Persönlichkeit, die aus einfachen Verhältnissen stammte und Franz bald durch einen intensiven Briefwechsel verbunden war.

Kirchenhistorischer Natur ist auch die dritte Studie, in welcher Pater Alexander Pocetto, der Leiter der Internationalen Kommission Salesianischer Studien Wehrls, Aufsatz über Jean-Pierre Camus, den Freund des hl. Franz von Sales, kritisch kommentiert und ergänzt. Anthony Ceresko liefert im Anschluss daran „eine Neuinterpretation der rechten inneren Haltung“, indem er das „Geistliche Direktorium“ des hl. Franz von Sales für das neue Jahrhundert zu erschließen versucht.

Die zweite Abteilung des Bandes besteht aus einem einzigen Aufsatz: In ihm bietet Pater Alois Bachinger einen „Impuls“ zu einem Zitat des Mailänder Kardinals Carlo Maria Martini: „Nur die Wahrheit, die als Schönheit aufleuchtet, entfaltet ihre Kraft“.

Eine dritte Abteilung des Bandes

enthält „Berichte“ - etwa über neue salesianische Heilige wie Leonie Aviat, auch als Sr. Franziska Salesia bekannt (ihr gilt eine eigene neue Publikation im Sales-Verlag), oder Giuseppe Marello, der zusammen mit Leonie Aviat im November 2001 heilig gesprochen wurde - er ist der Gründer der Oblaten des hl. Josef in Asti und spätere Bischof von Acqui (1889). Ferner geht Pater Gottfried Prinz auf die Ernennung von Dr. Ludwig Schwarz zum Wiener Weihbischof ein. Nachrichten, Rezensionen und ein Register zu Namen und Stichworten, das von „Aaron“ bis „Zwingli“ reicht, runden den Band ab.

Lebensbilder der „Guten Mutter“ Marie de Sales Chappuis

Als Übersetzung aus dem Französischen erschien im Franz-Sales-Verlag soeben das Lebensbild der „Guten Mutter“ Marie de Sales Chappuis. Die Übertragung ins Deutsche besorgten die drei Patres Sebastian Leitner, Franz Aregger und Gottfried Prinz. Das Büchlein stellt eine Frauengestalt aus dem 19. Jahrhundert vor, die am 16. Juni 1793 in Soyhiès, einem kleinen Ort im Schweizer Jura geboren wurde und sich schon als Kind ganz besonders zur Nähe Gottes hingezogen fühlte. 1815 tritt sie in das Kloster von Fribourg ein und bekommt den Ordensnamen Marie-Francoise de Sales. Bald wird sie Oberin im Kloster der Heimsuchungsschwestern von Troyes und später in Paris. Im hohen Alter erfüllt sich das Lebenswerk der „Guten Mutter“, da ihr ein entscheidender Anteil an der Gründung der beiden Kongregationen der Oblatinnen und Oblaten des hl. Franz von Sales in Troyes zukommt.

Die „Gute Mutter“ Marie de Sales Chappuis - das vollkommene Vertrauen in Gott, hg. Von den Oblaten des hl. Franz von Sales / Schweizer Kommunität. Franz-Sales-Verlag Eichstätt 2002, 32 Seiten, Broschur, Preis 7,80 Euro.

Jahrbuch für salesianische Studien Band 34, hg. von der Arbeitsgemeinschaft für salesianische Studien. Franz-Sales-Verlag Eichstätt 2002, 140 Seiten, Broschur, Preis 21,90 Euro.

 

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