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07.07.2022

„Der Mann Jesus als Maßstab“: Männerwallfahrt in der Willibaldswoche

Wallfahrer auf dem Weg zur Eichstätter Schutzengelkirche

Wallfahrer auf dem Weg zur Eichstätter Schutzengelkirche. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Domkapitular Reinhard Kürzinger. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Domkapitular Reinhard Kürzinger predigt beim Gottesdienst zur Männerwallfahrt. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Blasorchester des Realschulzentrums Rebdorf. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Das Blasorchester des diözesanen Realschulzentrums Rebdorf spielt beim Gottesdienst in der Schutzengelkirche. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke rief die Männer in seinem Bistum auf, „sich positiv anstecken zu lassen von der Freude des Evangeliums“, für die der heilige Willibald stehe. „Ohne diese Freude im Herzen wäre Willibald nicht als Missionar nach Eichstätt gekommen“, sagte Hanke beim Gottesdienst zur Wallfahrt der Männer im Rahmen der Willibaldswoche. Mit „anstecken“ spielte der Bischof bei der Begrüßung der Pilger auf die von ihm gerade überstandene Corona-Infektion an. Die Predigt in der Eichstätter Schutzengelkirche hielt an seiner Stelle Domkapitular Reinhard Kürzinger, Leiter der Wallfahrts- und Tourismuspastoral der Diözese Eichstätt.

Kürzinger stellte den Gottesdienstbesuchern die Frage: „Wann ist ein Mann ein Mann?“ Die Antwort gab er nicht mit Versen aus den 1984er Hit „Mann“ von Herbert Grönemeyer, sondern mit Gedanken über die – wie er sagte – „Männlichkeit Jesu“. Nach seinen Worten war „Jesus als Mann ein fürsorglicher Typ“. Er habe sich Jahre lang mit um seine frühverwitwete Mutter gesorgt, auch während seines öffentlichen Wirkens. Sterbend am Kreuz habe er mit letzter Kraft sichergestellt, dass sich jemand um seine zurückbleibende Mutter kümmert.„Ein fleißiger Mann ist kein herzloser Mensch. Er findet – trotz eines fordernden Berufs – Möglichkeiten, Beziehungen zu pflegen“, folgerte Kürzinger. Auch bei knapper Freizeit gehöre die Sorge um Menschen im familiären Umkreis dazu. Nach dem Maßstab Jesu bedeutet das, ein einfühlsamer, fürsorgender, hilfsbereiter und sich solidarisch zeigender Mann zu sein.

Jesus war auch Handwerker, „genauer Bauhandwerker“, erzählte Kürzinger. Der Gottessohn habe diesen Beruf beim Bau einer römischen Stadt in der Nähe von Nazareth ausgeübt. „Ein harter Job! Jesus konnte also hinlangen. Und die beladenen Tische der Händler und Geldwechsler im Tempel fielen nicht von alleine um“, sagte Kürzinger mit einem Zwinkern. Daneben sei Jesus ein sensibler Mensch gewesen. „Er kannte keine Angst vor Nähe. Er hat sich berühren lassen, als Mann öffentlich geweint.“ Den Männern riet Kürzinger, bei aller Robustheit auch ihre verletzliche Seite, ihre Empfindungen oder seelischen Nöte zu zeigen. Jesus sei zudem ein beliebter Familienmensch gewesen, auch wenn er nicht geheiratet oder Kinder großgezogen habe. Er habe ganz unterschiedliche Menschen zusammengeführt, eine Gemeinschaft im Glauben gesammelt und damit die Familie Gottes gegründet. „Menschen zusammenführen, Gemeinschaft stiften, Unterschiede versöhnen – auch das ist fruchtbares Handeln“, so Domkapitular Kürzinger.

Begonnen hatte die Wallfahrt am Mittwoch, 6. Juli, um 18 Uhr mit einem Friedensgebet für die Ukraine auf dem Eichstätter Residenzplatz. Von dort zogen die Männer in die Schutzengelkirche. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domorganist Martin Bernreuther an der Orgel und einem Blasorchester des diözesanen Realschulzentrums Rebdorf. Die Musikerinnen im Orchester sowie Ministrantinnen aus Elbersroth, der Heimat von Bischof Hanke, sorgten dafür, dass der Gottesdienst zur Männerwallfahrt nicht reine Männersache blieb.

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