Zum Inhalt springen
02.07.2023

Der heilige Willibald, ein Mensch der Hoffnung: Bistum Eichstätt feiert seinen Patron

Willibaldsfest. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Kurienkardinal Kurt Koch predigt beim Gottesdienst zum Willibaldsfest auf dem Eichstätter Domplatz. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Auflegung des Willibaldsreliquie. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Am Ende des Gottesdienstes wurden den Gläubigen die Willibaldsreliquie aufgelegt. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Pilgergruppe. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Auf dem Weg zum Willibaldsfest stoppte eine Pilgergruppe aus Eitensheim, Buxheim und Tauberfeld für ein Gruppenfoto auf am Leonrodplatz in Eichstätt. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Eichstätt. (pde) – „Ohne Hoffnung können wir Menschen nicht leben. Dies gilt vor allem für uns Christen.“ Das sagte Kurienkardinal Kurt Koch in seiner Predigt zum Willibaldsfest am Sonntag, 2. Juli, auf dem Domplatz in Eichstätt. Der heilige Willibald sei ein „Mensch der Hoffnung“ gewesen. Bischof Gregor Maria Hanke kündigte die Wiedereröffnung des Doms für die Willibaldswoche 2024 an.

Der Open-Air-Festgottesdienst zu Ehren des Eichstätter Bistumspatrons stand unter dem Leitwort „Hoffnung schöpfen“, dem Motto der Willibaldswoche, die am Samstag, 1. Juli, mit einem diözesanen Kinderchortag begonnen hat und noch bis Sonntag, 9. Juli, dauert.

Kardinal Koch, der aus der Schweiz stammt und im Vatikan für die Ökumene zuständig ist, betonte in seiner Predigt, dass ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft wichtig für die Gestaltung des eigenen Lebens im Heute sei. Christen könnten in einer befreienden Hoffnung leben. „Das entscheidende Kennzeichen des Christen besteht darin, dass ihm von Gott her Zukunft verheißen ist und dass ihm die Gegenwart deshalb lebbar wird, weil er die Zukunft als positive Realität erfährt“, sagte Koch. „Christliche Hoffnung geht davon aus, dass Erlösung und Heil nicht einfach da sind, dass uns Erlösung vielmehr in der Weise gegeben ist, dass uns Hoffnung geschenkt ist, eine verlässliche Hoffnung, mit der wir freien Blick in die Zukunft haben und deshalb unsere Gegenwart bewältigen können.“ Diese Hoffnung werde im Bistum Eichstätt zu Recht mit dem Diözesanheiligen verbunden und komme auch mit dem Motto der Willibaldswoche „Hoffnung schöpfen“ zum Ausdruck. „Denn der heilige Willibald ist ein Mensch der Hoffnung gewesen“, sagte Kardinal Koch. Als junger Mensch habe er seine angelsächsische Heimat verlassen und einige Jahre des Pilgerns zu den Heiligen Städten in Jerusalem, Konstantinopel und Rom verbracht hat, bis ihn Papst Gregor III. in das Gebiet des heutigen Deutschlands gesandt habe, um den heiligen Bonifatius bei der Germanenmission zu unterstützen. „Ein solches bewegtes Leben ist ohne Hoffnung nicht möglich, und zwar nicht ohne irgendeine Hoffnung, sondern ohne die große Hoffnung, die für uns Christen nur Gott sein kann und die deshalb über unser irdisches Leben hinaus reicht und sich auf das ewige Leben bei Gott ausrichtet“, führte der Kurienkardinal aus.

Christliche Hoffnung bewähre sich auch und erst recht über den Tod hinaus. Dabei gehe es nicht um eine Vertröstung auf ein Jenseits. Im Gegenteil, es bestehe heute die Gefahr, „dass wir uns mit dem Diesseits allein vertrösten. Denn wenn uns kein Ausblick auf das ewige Leben gegeben und der Himmel uns deshalb verschlossen ist, sind wir versucht und bestrebt, den Himmel gleichsam auf Erden zu suchen und zu finden“, so Koch. Diese Suche finde vor allem im Vergnügen, in der Arbeit und der Liebe statt. „Von daher droht die große Gefahr, dass sich die Menschen zu Tode amüsieren, zu Tode arbeiten und sogar zu Tode lieben, wie prominente Fachexperten des modernen Lebens diagnostizieren“, mahnte Kardinal Koch. „Wie dieses dreifache ‚zu Tode‘ zeigt, besteht heute die Gefahr, dass wir mit dem Diesseits vertröstet werden, was aber erst recht in Ängste hinein führt.“ Demgegenüber erweise sich der Ausblick auf die Zukunft des ewigen Lebens über den Tod hinaus als eine befreiende Hoffnung, die sich bereits im jetzigen Leben auswirke. Wer in dieser Hoffnung lebe und damit eine große Zukunft vor sich habe, der könne getrost in der Gegenwart leben und in gelassener Geduld seiner Sendung nachgehen, wie es der heilige Willibald in seiner Zeit getan habe. „Weil er von der Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott bewegt gewesen ist, hat er weder Angst noch Scheu gehabt, diese Hoffnung mit seinem Leben zu bezeugen und die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden. Ihm verdanken wir, dass Sie in dieser Region Deutschlands Christen sind und sein dürfen“, sagte Koch der versammelten Gottesdienstgemeinde auf dem Domplatz.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke, der zusammen mit Kardinal Koch und dem aus den Bistum Eichstätt stammenden Weihbischof Adolf Bittschi aus Sucre/Bolivien den Gottesdienst zelebrierte, kündigte am Ende der Feier an, dass der Eichstätter Dom während der Willibaldswoche 2024 wiedereröffnet wird. Derzeit ist die Kathedrale, in der sich das Grab des heiligen Willibald befindet, für eine Gesamtsanierung geschlossen.

Bistumsstand am Altstadtfest

Ein altes Zifferblatt der Dom-Uhr, das bei der Sanierung abgebaut wurde, diente als Hintergrund für den Bistumsstand auf dem Eichstätter Altstadtfest. Verschiedene Einrichtungen und Verbände der Diözese Eichstätt präsentierten sich mit Informationen und Mitmachaktionen am Pater-Philipp-Jeningen-Platz. Mit dabei waren Seelsorgebegleitende der Malteser, Sozialdienst katholischer Frauen, Kolping-Diözesanverband Eichstätt, Bischöfliches Jugendamt und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit sowie das Referat Schöpfung und Klimaschutz. Beim Gottesdienst und am Bistumstand wurden „Hoffnungskarten“ verteilt. Kinder aus Kindertageseinrichtungen des Bistums hatten sie als sogenannte „Blumenwiesen to go“ aus Papier und Blumensamen gestaltet. Mit der Aktion wird ein Kinderprojekt in der Eichstätter Partnerdiözese Gitega in Burundi unterstützt.

Das Programm der Willibaldswoche wird am Montag, 3. Juli, mit der Wallfahrt der Frauen fortgesetzt. Die Pilgerinnen treffen sich um 17.30 Uhr auf dem Eichstätter Residenzplatz und gehen dann gemeinsam zur Schutzengelkirche. Dort beginnt um 18 Uhr der Gottesdienst mit Bischof Hanke. Weitere Informationen zur Festwoche gibt es unter www.willibaldswoche.de.

Impressionen des Gottesdienstes zum Willibaldsfest gibt es in der Insta-Story.

Aufzeichnung der Live-Übertragung des Gottesdienstes

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.