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08.04.2007

Den Weg der Suche wagen - Osterpredigt von Bischof Gregor Maria Hanke im Eichstätter Dom

Feier der Osternacht mit Bischof Gregor Maria Hanke: Die Osterkerze wird entzündet

Feier der Osternacht mit Bischof Gregor Maria Hanke: Die Osterkerze wird entzündet

Eichstätt, 8.4.07. (pde) – Eine „Einladung an alle suchenden Menschen unserer Tage“ ist nach den Worten von Bischof Gregor Maria Hanke die Osterbotschaft. Gegenwärtig sei ein vermehrtes Interesse an Religion und eine breite religiöse Suchbewegung zu beobachten. Allerdings müsse man fragen, warum hierzulande „selbst gefertigte Kopien des Religiösen“ bei vielen Menschen so hoch im Kurs stehen: „Warum setzen die Menschen nicht uneingeschränkt auf jenes Original, von dem unser Land und seine Menschen die Prägung durch die Geschichte hindurch erfuhren?“ Die christlichen Gemeinden und Gemeinschaften seien gerufen, „Zellen des Auferstehungsglaubens zu sein, den suchenden und fragenden Menschen Begleiter zu sein und sie einzuladen, dem Auferstandenen zu begegnen“, sagte der Bischof von Eichstätt beim Pontifikalgottesdienst am Ostersonntag im Dom.

In der Gesellschaft werde heute ein Aufkommen der „Religionen aus dem Hobbykeller“ konstatiert. „Munter bedient man sich auf dem Markt der Möglichkeiten an verschiedenen religiösen Traditionen und legt sich verschiedene religiöse Module in den individuellen Einkaufskorb: Esoterik, Naturreligion, Schamanentum neben christlichen Elementen.“ In dieser Situation seien alle Christen gefordert, so Bischof Hanke in seiner Predigt: „Einst ging der Dienst, die Auferstehung des Herrn zu verkündigen, von den Engeln am Grab auf die Frauen und Jünger über. Nun ist die Reihe an uns.“

Der „abwartende Beobachterstatus“ könne nicht den inneren Zugang zur Osterwirklichkeit eröffnen. Der Auferstehungsglaube werde auch nicht das Endergebnis eines philosophischen Seminars sein. Und schon gar nicht ereigne sich Osterglaube im Lehnstuhl. „Wie für eine gute menschliche Beziehung, so brauchen wir erst recht für den Glauben an den Auferstandenen persönliches Engagement als Vorleistung“. Ebenso unabdingbar für den Osterglauben sei die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen und die Gemeinschaft der Jünger, also die Kirche, so der Eichstätter Bischof.

Wie die Jünger zunächst mit ihren Fragen vor dem leeren Grab Jesu standen, so stünden heute viele Menschen fragend vor der Botschaft der Auferstehung. Die beiden Jünger Petrus und Johannes begaben sich – so schildert das Osterevangelium - voller Zweifel auf den Weg zum leeren Grab und fanden zu jenem, der von sich sagte: Ich bin der Weg. Jeder - „selbst derjenige, der noch nicht fest zu glauben wagt, sondern sich noch im Dunkel des Zweifels bewegt“ - sei auch heute eingeladen, wie die Jünger diese Botschaft zu hören und den Weg der Suche zu wagen.

 

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