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15.11.2004

Den Glauben neu buchstabieren - Neuer Schwerpunkt in der kirchlichen Erwachsenenbildung

Eichstätt. (pde) - Den Glauben unter heutigen Bedingungen ins Gespräch bringen, das ist die Absicht eines neuen Schwerpunktes der katholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Eichstätt. Die Vorbereitungen dafür sind jetzt soweit gediehen, dass er ab dem Frühjahr 2005 in den Bildungswerken umgesetzt werden kann. „Auf der Suche nach Gott – Begegnung mit dem christlichen Glauben“, so lautet der Titel des achtteiligen Grundkurses, für den das Diözesanbildungswerk Eichstätt nun die Referenten und Gesprächsleiter einführte.

„Neuevangelisierung“, „Weitergabe des Glaubens“, das seien heute Schlagworte, die in der Kirche für etwas gebraucht werden, was seit langem nicht mehr recht funktioniert, sagte Dr. Bertram Blum, der die Einführungstagung für Referenten leitete, bei seiner Begrüßung in den Räumen des Katholischen Kreisbildungswerkes Eichstätt. Die Menschen seien heute religiös offen, suchen nach Orientierung und Halt, aber vielfach an der Kirche vorbei. Vermittlung des Glaubens müsse also heute offensichtlich anders laufen. Das sei der Hintergrund des neuen Bildungsakzentes.

Helmut Hof, der in der Erzdiözese Bamberg ein entsprechendes Projekt leitet und als Referent eingeladen war, bestätigte diese Einschätzung. Er nannte als Weg der heutigen Glaubensvermittlung, sich gemeinsam auf den Weg machen, Fragen stellen, Auseinandersetzung suchen. Letztlich gehe es um eine tiefere Wurzel, die das größere Angefochtensein trägt. Der Glaubenskurs richte sich an Menschen, die ihren gewachsenen Glauben neu reflektieren und weiter vertiefen wollen, aber auch an solche, die sich erstmals oder nach zwischenzeitlicher Distanzierung wieder mit dem Glauben in seinen vielfältigen Fragen auseinandersetzen wollen, sagte der Referent.

Das Konzept des Kurses, so zeigte sich, ist theologisch und didaktisch nicht überfrachtet und für die Rahmenbedingungen der Diözese Eichstätt geeignet. In acht Einheiten wird das Grundwissen über den Glauben vermittelt in folgenden Themen: Glauben wozu? – Wer ist das eigentlich, Gott? – Buch der Bücher, Worte des Lebens: die Bibel – Mensch, Rabbiner, Gottessohn: Jesus Christus – Wo der Geist weht ... – Was verlangt Jesus von mir? – Wofür ist die Kirche gut? – Wie heute an den Himmel glauben?

Hof betonte, dass es nicht um einen katechetischen Kurs geht, sondern um eine offene Auseinandersetzung, die die Leute in Fragen des Glaubens wieder auf den Geschmack bringen soll. Nicht die Wiederherstellung des Kinderglaubens sei das Ziel, sondern den Glauben unter heutigen Bedingungen neu zu buchstabieren. Dabei ist die Teilnehmerorientierung ebenso wichtig wie methodische Vielfalt.

Im Folgenden wurde mit den Referenten eine Einheit des Glaubenskurses exemplarisch behandelt, bevor es abschließend um Fragen der praktischen Umsetzung ging. Dabei wurde betont, dass die Referenten über eine theologische Grundbildung verfügen müssen, um den Anforderungen gerecht zu werden. Sie sollen Mitlernende sein und vermitteln, dass Glaube als Prozess zu verstehen ist. Voraussetzung für das Gelingen ist Offenheit und dialogisches Arbeiten.

In der jeweiligen Durchführung des Kurses ist die Teilnahme an allen acht Einheiten verlangt, die im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfinden und für die auch eine Teilnehmergebühr verlangt wird. Die Organisation der Kurse liegt in der Regie der Bildungswerke in Zusammenarbeit mit einer bestimmten Pfarrei oder einer Seelsorgeeinheit. Für diesen Bildungsakzent, der im Frühjahr an mehreren Orten der Diözese beginnt, stehen zunächst sieben Referenten zur Verfügung.

Weitere Informationen beim Diözesanbildungswerk Eichstätt, Tel. (08421) 50-641, Fax 50-649, E-Mail: erwachsenenbildung@bistum-eichstaett.de.

 

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