„Dem Wort vertrauen“ - Vorbereitungsveranstaltungen zum Tag der Weltkirche

Eichstätt. (pde) – Als Vorbereitung zum Tag der Weltkirche (26. Oktober) besuchen wieder Gäste aus fernen Ländern das Bistum Eichstätt. In allen Regionen des Bistums finden unterschiedliche Veranstaltungen statt, die einen Einblick in die jungen Kirchen der armen Welt geben möchten. Die Tanzgruppe „Kala Kendra“ aus Indien wird vom 5. bis 8. Oktober vier Auftritte im Bistum haben, Bischof Victor Agbanou aus Benin kommt vom 9. bis 15. Oktober ins Bistum.

Unter dem Leitwort „Dem Wort vertrauen“ möchte das Internationale Katholische Missionswerk „missio“ in Deutschland die Gemeinden einladen, sich „der missionarischen Gegenwart des Geistes Gottes zu vergewissern“, wie es in der Einladung heißt. In den Schriften der Bibel und insbesondere des Neuen Testaments würden Mensch auch gerade heute eine Quelle geistlicher und menschlicher Inspiration, einen Orientierungsrahmen und ein Wertesystem entdecken.

Erstmals lädt das Bistum Eichstätt zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem missio-Thema dieses Jahres ein. Im Rahmen einer zentralen Studientagung auf Schloss Hirschberg geht es am 11. Oktober um das Thema „Nur die Bibel macht uns frei - Lebendige Bibelarbeit stoppt den Voodoo-Kult“. Referenten sind Bischof Agbanou und Gerhard Rott, Referent für Weltkirche im Bistum Eichstätt. Diese Tagung soll auch ein Möglichkeit für alle sein, die zu den dezentralen Veranstaltungen nicht kommen können. Beginn ist um 9 Uhr, Ende gegen 16 Uhr. Anmeldung ist im Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt unter Tel. (08421) 50-677 erforderlich.

„Getanztes Evangelium“

Ein besonderes „Highlight“ im Jahr der Bibel wird nach den Worten von Gerhard Rott die Tanzgruppe „Kala Kendra“. Die Gruppe zeigt an insgesamt vier Abenden indischen Tanz in Verbindung mit der Verkündigung des Evangeliums. Die Gruppe - zehn Tänzerinnen, ihr Leiter und ein Techniker- kommt von der bischöflichen Musik- und Tanzschule „Nav Sadhana Kala Kendra“ aus dem kleinen Dorf Tarna vor den Toren Varanasis, der heiligen Stadt am Ganges (Indien). Die Schule ist der Universität für Musik, Tanz und visuelle Künste in Khairagarh angeschlossen und bietet in einem dreijährigen Diplomkurs vor allem für Kinder aus armen Verhältnissen eine hervorragende künstlerische Ausbildung, durch die sie eine tragfähige Existenzgrundlage erhalten.

„Das Herz muss Hände haben, aber wehe, wenn die Hände kein Herz haben“ sagt ein indisches Sprichwort. Während ihrer Tournee durch Süddeutschland tanzen die Künstlerinnen der indischen Gruppe Kala Kendra mit Aussagekraft und Schönheit ausgewählte Szenen aus dem Evangelium.

Die strengen Tanzformen des Bharathanatyam haben religiös-kultische Bedeutung haben, durch die sich der Mensch im Tanz mit dem Göttlichen identifiziert, symbolisch seine Erdgebundenheit überwindet und sich dem höchsten Ziel, der Vereinigung mit Gott, nähert. Die Gruppe Kala Kendra versteht das als „getanztes Evangelium“.

Bischof Victor Agbanou

Victor Agbanou war Professor für Neues Testament und ist seit 2000 Bischof der jungen, ländlichen Diözese Lokossa im Benin. Er hat sich der Verkündigung des Evangeliums unter den Armen verschrieben. Dabei verbindet er biblisch fundierte Spiritualität mit kritischem politischen Denken und konsequentem sozialem Handeln: Mit lebendiger Bibelarbeit stärkt er den Zusammenhalt der Gemeinden und verschafft Jugendlichen durch neue Ausbildungsstätten Zukunftsperspektiven, damit sie nicht in die Städte abwandern.

Die Westküste Afrikas war Jahrhunderte lang ein Ort der Verschleppung und Versklavung von Menschen. Armut, Bürgerkrieg und Kinderhandel sorgen auch heute wieder für Schlagzeilen. Viele Menschen flüchten vom Land in die Städte. Im Benin, dem früheren Dahomey, hat sich die Einwohnerzahl der Hauptstadt in nur zehn Jahren verdoppelt. Das sorgt für erheblichen sozialen Zündstoff. Die Christen bilden im Benin mit einem Viertel der 6,3 Millionen Einwohner eine Minderheit. Die große Mehrheit hängt noch der traditionellen Naturreligion mit ihrem Voodoo-Kult an.

Der 1950 in Akodeha geborene Agbanou studierte am Priesterseminar von Quidah Philosophie und Theologie. Nach seiner Priesterweihe 1974 studierte er an der Universität von Lomé (Togo) Anglistik. Ab 1977 absolvierte er in München ein Promotionsstudium im Fach Neues Testament. Ab 1982 unterrichtete Victor Agbanou als Professor am Priesterseminar von Quidah. Vier Jahre später erhielt er einen zusätzlichen Lehrauftrag an der Katholischen Fakultät von Abidjan (Elfenbeinküste) und arbeitet daneben seit 1988 als Pfarrer in einer Pfarrgemeinde und als Nationalpräses eines katholischen Verbands. Seit 2000 ist er Bischof in seiner Heimatdiözese Lokossa.

Termine:

Kala Kendra kommen an folgenden Terminen ins Bistum Eichstätt:

Sonntag, 05.10.2003: Eichstätt, Kolping-Bildungsstätte, 19.00 Uhr (Bühnenprogramm 75 bis 90 Minuten)

Montag, 06.10.2003: Ingolstadt, Kolpinghaus, 19.00 Uhr (Bühnenprogramm 75 bis 90 Minuten, in Kooperation mit dem katholischen Dekanatsbüro Ingolstadt)

Dienstag, 07.10.2003: Neumarkt, Pfarrkirche St. Johannes, 19:00 Uhr (Gottesdienst mit liturgischem Tanz, anschl. kurzes Zusatzprogramm)

Mittwoch, 08.10.2003: Nürnberg, Pfarrkirche Maria am Hauch, 19:00 Uhr (Gottesdienst mit liturgischem Tanz, anschl. kurzes Zusatzprogramm)

Veranstaltungen mit Bischof Victor Agbanou

Donnerstag, 09.10.2003: Ingolstadt St. Pius: 18:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)

Samstag, 11.10.2003: Schloss Hirschberg: 9.00 – 16.00 Uhr (Zentrale Studientagung)

Samstag, 11.10.2003: Greding: 19:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)

Sonntag, 12.10.2003: Nürnberg-Katzwang: 10:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)

Sonntag; 12.10.2003: Eichstätt: 19:00 Uhr (Gottesdienst in der Schutzengelkirche)

Montag: 13.10.2003: Berching: 19:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)

Dienstag: 14.10.2003: Stopfenheim, 19:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)

Mittwoch: 15.10.2003: Berg, 19:00 Uhr (Gottesdienst, anschl. Vortrag)