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02.12.2004

„Das Wichtigste ist, dass es ein Fest für das Kind wird“ - Rund 5000 Familien in der Diözese Eichstätt bereiten sich auf die Erstkommunion vor

Eichstätt. (pde) - Für über 5.000 Familien in der Diözese Eichstätt beginnen in diesen Wochen die Vorbereitungen für ein großes Familienfest: die Erstkommunion. Die Zeit bis zum Weißen Sonntag ist diesmal extrem kurz. Schon jetzt sollte man überlegen, wie man das Fest feiern will, empfiehlt Dr. Franz Hausmann, Referent für Gemeindekatechese in der Diözese Eichstätt: Wie soll der Tag gestaltet werden? Wer wird eingeladen? Feiert man zuhause, in einer Gaststätte oder irgendwo im Grünen? Neben den organisatorischen Fragen wird es für die Familien zunehmend wichtig, ihren Sprösslingen den religiösen Hintergrund zu erklären. „Das Interesse der Eltern ist groß, den Kindern weiterzuvermitteln, was Eucharistie bedeutet“, betont Hausmann. Das religiöse Grundwissen in der Bevölkerung sei gesunken, doch die Motivation sei hoch: „Die Eltern wollen schließlich, dass es ein schönes Fest für ihr Kind wird.“ Deswegen lautet die oberste Regel: Das Kommunionkind soll in die Planung mit einbezogen werden. Hausmann stellt klar: „Als erstes sollte die Frage an das Kind gestellt werden: Wie möchtest Du feiern?“.

Für die Pfarreien ist die Vorbereitungszeit auf die Erstkommunion eine große Chance, mit Familien in Kontakt zu kommen, die ansonsten mit der Institution Kirche wenig am Hut haben. „Diese Chance sollte die Kirche nutzen.“ Gespräche mit Eltern sollten in den Pfarreien noch intensiver angeboten werden: „Gemeindekatechese lebt vom Dialog. Auch ein Hauptamtlicher kann in Gesprächen mit den Eltern sehr viel lernen.“

Schon jetzt laufen in den Pfarreien die Vorbereitungskurse für Mütter und Väter, die sich bereit erklärt haben, Kommuniongruppen zu leiten. Auch hier gilt: „Die Notwendigkeit, Gruppenleiter inhaltlich vorzubereiten, ist gestiegen.“ Die Verunsicherung in religiösen Fragen sei groß, Unterstützung ist ausdrücklich erwünscht. In der Diözese Eichstätt gibt es derzeit zwei pädagogische Konzepte, um den Kindern den Hintergrund des Festes zu vermitteln. Neu ist die Idee „Du bist mein Schatz“, die von Montessori-Pädagogen entwickelt und im vergangenen Jahr erstmals angeboten wurde. In einer Schatztruhe sind, eingewickelt in Seidenpapier, verschiedene Symbole versteckt. Sie helfen den Kindern, Jesus näher kennen zu lernen. Ein Holzschaf steht beispielsweise für den „Guten Hirten“. In jeder Gruppenstunde wird ein Päckchen geöffnet. Farbstifte laden zum Malen eines gemeinsamen Fensterbildes ein. In einer herzförmigen Schachtel können selbst geschriebene Briefe mit „Herzenswünschen“ an Jesus aufbewahrt werden. Rund 1400 der 5061 Kinder, die im vergangenen Jahr erstmals zur Kommunion gingen, haben bereits erfolgreich mit diesem Konzept gearbeitet.

Viele Pfarrer suchen nach neuen Wegen, wie religiöse Werte vermittelt werden können - ohne erhobenen Zeigefinger. Einige Pfarreien bieten beispielsweise „Weggottesdienste“ an, bei denen die Kinder ihre Kirchen vor Ort kennen lernen können. Der Pfarrer empfängt die Buben und Mädchen - und gerne auch deren Eltern - vor der Kirchentür. Gemeinsam geht man dann durch das Gotteshaus. Schritt für Schritt wird die Kirche als ein Raum vorgestellt, in dem man ganz neue Erfahrungen machen kann.

Im Januar starten dreitägige Wochenendseminare, bei denen Familien intensiv auf das Fest eingestimmt werden. „Das wird von den Eltern sehr gut angenommen“, erläutert Hausmann. Man könne die Nachfrage kaum decken. Um mehr Wochenenden anbieten zu können, sei mehr Personal nötig. Daran sei derzeit aber nicht zu denken. „Auch wir haben mit der Finanzkrise der Kirche zu kämpfen.“ Praktische Tipps gehören zum Seminarprogramm, etwa zur richtigen Wahl von Geschenken. „Eine schöne Sache sind immer Zeitgeschenke“, findet der Leiter des Referats für Gemeindekatechese: „Die Patin macht mit dem Kind einen Ausflug in den Zoo, der Vater besucht mit seinem Sohn ein Fußballspiel.“ Und wie steht es mit der Kleiderordnung? Auch hier empfiehlt Hausmann, an die Bedürfnisse des Kindes zu denken - und für zuhause eine zweite Garnitur Kleider bereit zu halten, in der Herumtoben ausdrücklich erlaubt ist. „Sonst muss das Kind den ganzen Tag dasitzen wie ein Zinnsoldat.“

Als zweites großes Fest steht die Firmung an. Auch darauf bereiten sich rund 5000 Kinder in der Diözese Eichstätt vor. Zwölf Jahre alt sind die Buben und Mädchen in der Regel - in den Gruppenstunden steht soziales Engagement im Vordergrund. „Bei Projekten geht es darum, dass die Kinder etwas tun.“ Beispielsweise einen Gottesdienst vorbereiten, eine Aktion für „Eine Welt“ durchführen oder einen Tag im Altenheim mitarbeiten. Hausmann: „Die jungen Leute können in der Küche helfen oder alte Menschen im Rollstuhl spazieren fahren.“ Als Vorbereitung werden vom Referat Gemeindekatechese ebenfalls Seminare angeboten. Die Einführungstage für Gruppenleiter beginnen im Januar.

Wochenendseminare und Orientierungstag zu Erstkommunion und Firmung

Zur Vorbereitung auf Erstkommunion und Firmung bietet das Referat Gemeindekatechese zahlreiche Seminare an. An Erstkommunion-Familien richtet sich das Wochenendseminar „Brannte uns nicht das Herz...“ Inhaltliche Ziele sind „Jesus näher kennen lernen“ und „Die Bedeutung Jesu für mich selbst bedenken“. Gleichzeitig können sich die Familien Anregungen für die Gestaltung des Festes geben. Die Kinder werden in eigenen Gruppen betreut. Sie bearbeiten die gleichen Themen wie die Erwachsenen, später trifft man sich zum gemeinsamen Gespräch. Eingeladen sind Mütter und Väter von Erstkommunikanten mit allen Kindern. Folgende Termine stehen zur Auswahl: 28. bis 30. Januar im Kolpinghaus in Eichstätt, 18. bis 20. Februar im Jugendhaus Schloss Pfünz (Anmeldungen für diese beiden Seminare möglichst bis 10. Dezember), 18. bis 20. Februar im Familienerholungszentrum Sulzbürg, 4. bis 6. März im Kloster Plankstetten, 11. bis 13. März im Haus Lutherrose in Neuendettelsau, 11. bis 13. März in Geiselsberg bei Absberg.

Die Angebote für Firmfamilien starten im März, das Motto lautet: „Der Geist des Herrn erfüllt das All – Wo, bitte schön, kann ich das erleben?“. Eingeladen sind Mütter und Väter von Firmbewerbern mit ihren Kindern. Wochenendseminare zu diesem Thema finden vom 11. bis 13. März im Jugendhaus Habsberg und vom 15. bis 17. April im Kloster Plankstetten statt. Tagesseminare werden am 9. April in Plankstetten und am 16. April in Spalt angeboten. Ein Orientierungstag „Ein Christ braucht Freunde“ am 16. April im Jugendhaus Habsberg richtet sich an Firmpaten und ihre Patenkinder. Die inhaltlichen Ziele lauten: „Sich bewusst werden, dass Christsein Gemeinschaft braucht“ und „Sinn und Bedeutung des Sakramentes der Firmung besser verstehen lernen“.

Weitere Informationen im Referat Gemeindekatechese, Tel. (08421) 50-610, Fax (08421) 50-609, E-Mail: mhausner@bistum-eichstaett.de, im Internet unter „www.bistum-eichstaett.de/gemeindekatechese/“.

 

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