Zum Inhalt springen
06.07.2010

Das Christusbild in der Kunst - 60 Jahre Studientagungen für Lehrerinnen und Lehrer

Eichstätt. (pde) – Seit 60 Jahren findet die Studientagung für Lehrerinnen und Lehrer des Diözesanbildungswerkes statt. Die 60. Auflage war deshalb etwas Besonderes. Sie wird seit 1950 regelmäßig durchgeführt – bis auf eine Ausnahme: 1960, beim Eucharistischen Weltkongress in München ließ sie der spätere Bischof Alois Brems ausfallen. Mit dieser Tagung, so Dr. Bertram Blum, Direktor des Diözesanbildungswerkes, begann 1950 die Erwachsenenbildung in der Diözese, die damit heuer 60 Jahre alt wurde.

Mit dem „Christusbild in der Kunst“ beschäftigten sich die Lehrerinnen und Lehrer aus vier Diözesen aber auch andere Interessierte in diesem Jahr. Dr. Claudia Grund, Kunsthistorikerin im Bischöflichen Ordinariat und Dr. Betram Blum waren die Referenten.

Zum Einstieg umschrieb Dr. Betram Blum die theologischen Grundlagen des Christusbildes als „Programmatik des Christentums“. Diese legte er unter biblischem Aspekt, systematisch-theologisch und in der Perspektive des Zweiten Vatikanischen Konzils dar. Wenn es um das dargestellte Christusbild geht, „haben wir es vor allem mit dem Leben Jesu zu tun, wie es in den Evangelien beschrieben wird“, sagte er. Es ist die „biblische Geschichte“, die dargestellt wird. Das theologische Programm, das damit umschrieben werden soll, ist im Grunde die Befreiungsdynamik des Christentums, der heilbringende Glaube an den Erlöser Jesus Christus. Diesen Kern umschreiben nach den Aussagen Blums auch die Grundtexte des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die konkreteste Form einer Zusammenfassung des christlichen Glaubens findet sich im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Glauben sei ein sich Einlassen des ganzen Menschen auf die Wirklichkeit Gottes selbst. Unter dieser Perspektive ging der Referent auf die einzelnen Glaubensartikel ein.

Im Folgenden schlug Dr. Claudia Grund, Kunsthistorikerin im Bischöflichen Ordinariat, einen großen Bogen der Entwicklung des Christusbildes in der bildenden Kunst. Diese unterlegte sie mit Bildern aus den verschiedenen Epochen. Immer wieder ging es in den Darstellungen darum, sich dem Geheimnis der Christusgestalt zu nähern. Auch das Kreuz als Kurzformel des christlichen Glaubens und die Kreuzigung als entehrendste Form der Todesstrafe in der Antike haben nach den Ausführungen der Referentin eine lange Entwicklung durchgemacht. Bis in die Gegenwart büße das Kreuz, trotz aller Säkularisierung, seine Bedeutung in der modernen Kunst nicht ein. Das gleiche gelte auch für die Passionsdarstellungen in ihrer Entwicklung von der frühchristlichen Sarkophagplastik über die Kreuzwege, Vesperbilder bis hin zum Andachtsbild des „Gnadenstuhls“.

Abschließend gab Grund Anregungen zur Erschließung von Christusbildern. Dabei ging es um Grundregeln zur Bildkomposition, um grundlegende Sprachformeln von Bildern und um Stufen der Bildbegegnung über die stille Betrachtung, die schrittweise Analyse des Dargestellten, die Bedeutung des Bildinhalts bis zur Identifizierung mit dem Bild. In praktischen Übungen konnten die Teilnehmer diese Vorgehensweise nachvollziehen.

Zur Studientagung gehörte eine Exkursion in die Klosterburg nach Kastl ebenso wie ein Gottesdienst mit dem scheidenden Generalvikar und Dompropst Johann Limbacher, der sich damit von den Teilnehmern verabschiedete.

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.