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23.07.2013

Caritas-Studie: Weniger Schüler ohne Abschluss

Eichstätt. (pde) – „Wir freuen uns, dass mehr Schüler die Schule mit einem Abschluss verlassen. Die positive Tendenz darf aber kein Anlass sein, jetzt die Hände in den Schoß zu legen, sondern es muss weitere Anstrengungen geben.“ Mit diesen Worten kommentiert Caritasdirektor Franz Mattes das Ergebnis einer bundesweiten Studie „Bildungschancen vor Ort“ des Deutschen Caritasverbandes. Danach haben im Jahr 2011 rund 9.000 Schüler mehr die Schule mit einem Abschluss verlassen als im Jahr 2009. Deutschlandweit ist die Zahl der Schulabgänger, die nicht zumindest einen Hauptschulabschluss erreicht haben, nach Berechnungen der Caritas von 7,2 Prozent auf 5,8 Prozent gesunken.

In Bayern sind die Abgänger ohne Schulabschluss nach der Caritasuntersuchung in dem Zweijahreszeitraum von knapp sechs auf fünf Prozent gesunken. Auch in nahezu allen kreisfreien Städten und Landkreisen im Gebiet des Bistums Eichstätt verbesserte sich die Situation: im Landkreis Eichstätt von 3,35 auf 2,06 Prozent, in der kreisfreien Stadt Ingolstadt von 8,28 auf 6,69 Prozent, im Landkreis Neumarkt von 4,55 auf 3,29 Prozent, im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen von 6,23 auf 3,24 Prozent, in Nürnberg-Stadt von 10,63 auf 8,96 Prozent, in Nürnberg-Land von 8,4 auf 7,06 Prozent und in der Stadt Schwabach von 8,38 auf 5,8 Prozent. Lediglich im Landkreis Roth gab es nach der Studie geringfügig mehr Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss: 4,71 Prozent im Jahr 2011 gegenüber 4,39 Prozent in 2009.

Wie der Eichstätter Caritasdirektor wertet auch der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Dr. Peter Neher, die jüngsten Ergebnisse insgesamt als „gute Nachricht“, appelliert aber an Politiker und verantwortlichen Akteure vor Ort, sich nun nicht zufrieden zurückzulehnen. „Jeder Jugendliche ohne Abschluss ist einer zu viel. Die betroffenen jungen Menschen haben nur eingeschränkte Perspektiven und sehen sich mit vielfältigen Problemen konfrontiert“, betont Neher und ergänzt, es komme vor allem auf den politischen Willen an: „Wo ein Bürgermeister, ein Schulamtsdirektor, die Leiterin eines Sozialamtes oder freie Träger sich das klare Ziel setzen, für benachteiligte Jugendliche etwas zu tun, dort schaffen mehr Jugendliche einen Abschluss.“ Der Bayerische Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl führte das „erfreuliche Ergebnis“ in Bayern unter anderem auf die Verstärkung der Jugendsozialarbeit an Schulen und auf eine Vielzahl von Initiativen zurück, die sich um Schüler mit Lernproblemen kümmern.

Die Zahlen können unter „www.caritas.de/bildungschancen“ auf einer interaktiven Landkarte abgerufen werden. Die Ergebnisse wurden auf der Grundlage einer ersten Studie ermittelt, die der Deutsche Caritasverband  im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt hatte.

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