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13.08.2003

Caritas-Mitarbeiter helfen Aids-Waisen in Sambia - Seit 25 Jahren Engagement für Solidaritätsprojekte in ärmeren Ländern

Eichstätt. (pde) – Seit 25 Jahren unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der des Eichstätter Diözesan-Caritasverbandes Hilfsprojekte in ärmeren Ländern. Passend zum Caritas-Jahresthema „Zuschauen hilft nicht – Verantwortung ist weltweit“ feiert die Mitarbeitervertretung (MAV) des Diözesan-Caritasverbandes für den Bereich Zentrale-Kreisstellen-Erziehungsberatungsstellen dieses Jahr ein besonderes Jubiläum: Vor 25 Jahren startete die MAV ihre erste Spendenaktion und leitete damit verschiedene Initiativen ein, die bis heute insgesamt rund 50.000 Euro für Menschen in ärmeren Ländern eingebracht haben.

Während in den ersten Jahren in der Eichstätter Partnerdiözese Poona in Indien die Anstellung von Mitarbeitern finanziert wurde, fließt das Geld seit 1994 in ein Projekt für AIDS-Waisen in Sambia. „Ein schlimmeres Elend kann man sich kaum vorstellen“, begründet der Herriedener Kreisstellenleiter Norbert Kresta, weshalb diese Hilfe ausgewählt wurde. Kresta engagiert sich zusammen mit Kornelia Schmidt aus der Zentralbuchhaltung seitdem maßgeblich für das Projekt. Beide waren früher in der MAV. „Wichtig war uns auch, dass die Hilfe dem Aufbau eines ganzen Netzwerkes zugute kommt, also nicht nur einzelne Löcher gestopft werden“, ergänzt er. Die Mitarbeitervertreter überzeugte das von den „Weißen Schwestern“ ins Leben gerufene Selbsthilfeprojekt CINDI (Children in Distress / Kinder in Not), das von Deutschland aus federführend durch das Bischöfliche Hilfswerk „Missio“ gefördert wird. Dort wird Aids-Waisen der Schulbesuch oder eine Ausbildung im Schneiderinnen- und Schreinerhandwerk ermöglicht. Ein großer Teil der bisherigen Mitarbeiterspenden von über 27.000 Euro für dieses Projekt ist daher in diesen Bereich der Förderung über die Nothilfe hinaus geflossen. Doch auch gesundheitliche Verbesserungen sowie Nahrungsmittel und Kleidung sind finanziert worden.

Um Probleme wie Hilfe zu veranschaulichen, startete die Mitarbeitervertretung in den Folgejahren bei ihren Versammlungen eine Reihe von Initiativen: 1995 zeigte sie einen Videofilm und verteilte Handzettel über das Projekt in allen Dienststellen. „Es war ermutigend, dass wir sofort großes Interesse verspürten und zahlreiche Spender gewannen“, erinnert sich Kornelia Schmidt. Heute sind es 43 Caritas-Angestellte, die sich jährlich regelmäßig Beträge zwischen zehn und 300 Euro für die Hilfe in Sambia von ihren Konten abbuchen lassen. Hinzu kommen stets einige Einzelspenden. Zu dem Caritasbereich Zentrale-Kreisstellen-Erziehungsberatungsstellen gehören derzeit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bevor die Caritas-Mitarbeiter das Projekt in Afrika unterstützten ist das Geld seit 1978 in ein anderes Projekt geflossen: Seinerzeit benötigte der Bischof der Eichstätter Partnerdiözese Poona in Indien zehn Mitarbeiter, hatte jedoch selbst kein Geld, sie anzustellen. Die frühere Caritas-Buchhalterin Inge Schlupeck, Verwaltungsleiter Franz Hutter und Altenhilfe-Referent Helmut Stephan riefen ihre Caritas-Kolleginnen und –kollegen daraufhin in einem Brief zu konkreter Solidarität mit dem Bischof auf. Viele Jahre berichteten sie bei den Mitarbeiterversammlungen über eingegangene Spenden und die damit geleistete Hilfe. Der Bischof von Poona bedankte sich in Briefen und bei Besuchen.

In der Entwicklungsarbeit ist es durchaus üblich, nach einer gewissen Zeit Initiativen der Unterstützung auslaufen zu lassen und neue Projekte zu fördern. Dies verhindert Abhängigkeiten und einseitige Begünstigungen. Daher schlug die MAV 1994 den Mitarbeitern ein neues Solidaritätsprojekt vor: zugunsten von Aids-Waisen in Sambia.

1998 wurde eine große Ausstellung „Hoffnungsbilder“ im Jugendhaus Pfünz organisiert. An Stellwänden konnten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Bild von der Situation in Sambia machen. Sie zeigten zum Großteil Bilder, die Aids-Waisen selbst als Dank an die Spender gemalt und geschickt hatten. Zwei Jahre später brachten die Mitarbeitervertreter ein Heft mit Briefen und Gedichten der betroffenen Kinder in Sambia heraus. Diese stellten dort ihre tragischen Schicksale als zum Teil doppelte Waisen vor, die von Verwandten in Großfamilien aufgezogen werden und oft mit einer Mahlzeit am Tag auskommen müssen. Doch auch Erfolge wurden beschrieben: etwa von Kindern, die einen Schulabschluss erwarben, weil CINDI ihnen Schulgebühren und -sachen bezahlte.

Den Angehörigen des Caritasverbandes fällt das Partnerschaftsprojekt immer wieder zu passenden Gelegenheiten ein: Anlässlich des 70. Geburtstages von Alt-Caritasdirektor Johannes Schmidt 2001 kamen zum Beispiel über 7.000 Mark unter dem Motto „Spenden statt Geschenke“ zusammen. Im Dezember wird die MAV erneut über das Projekt informieren. Damit dies anschaulich geschehen kann, wird vor Ort mit einfachsten Mitteln ein Videofilm über den Alltag der Aids-Waisen erstellt.

 

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