Zum Inhalt springen
18.09.2007

Caritas lädt Politiker zum „Rollentausch“ ein - Einrichtungen im Bistum wollen für soziale Arbeit sensibilisieren

Eichstätt. (pde) - Mehrere dem Caritasverband für die Diözese Eichstätt zugehörige und angeschlossene Einrichtungen nehmen erneut an der Aktion „Rollentausch“ teil. Diese wird in ganz Bayern vom 28. September bis 8. Oktober durchgeführt. Ziel der Aktion ist es nach Information des Eichstätter Caritasdirektors Willibald Harrer, „Politikerinnen und Politiker, Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Kirche, Behörden und Presse sensibel zu machen für den Alltag der sozialen Arbeit und Pflege, auf die fachlich kompetente, menschlich einfühlsame und engagierte Arbeit unserer Mitarbeitenden aufmerksam zu machen, aber auch auf die teilweise prekären finanziellen Voraussetzungen dieser Tätigkeit“. Beteiligt daran sind aus dem Bistum Eichstätt das Caritas-Kinderdorf Marienstein, die Caritas-Kreisstelle Ingolstadt, die Caritas-Altenheime in Ingolstadt-Gerolfing, Gaimersheim, Freystadt und Weißenburg, das Seniorenzentrum Abenberg, das Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Nürnberg sowie die Caritas-Sozialstation Gaimersheim.

Das Caritas-Kinderdorf Marienstein hat die Kindinger Bürgermeisterin und stellvertretende Landrätin Rita Böhm eingeladen, einige Stunden in der Heilpädagogischen Tagesstätte und der Grund- und Hauptschule für soziale und emotionale Entwicklung der Einrichtung mitzuarbeiten. Leiter Bernardin Porstner erhofft sich dadurch, „dass die fachliche Kompetenz eines wichtigen Entscheidungsträgers verstärkt - sowie Verständnis für die Situation der Kinder gefördert wird und sie dadurch um so fundiertere Entscheidungen treffen kann“.

Bei der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt erwarten mehrere Dienste Gäste. Laut Leiter Bernd Leitner sind die Bezirksräte Rudolf Geiger und Otto Sixl eingeladen, sich über die Arbeit der Suchtambulanz zu informieren. Behandlungsformen und –wege sollen dabei auch von Patienten selbst sowie Angehörigen der Selbsthilfegruppe Kreuzbund erläutert werden. Der Sozialpsychiatrische Dienst empfängt Bezirksrat Thomas Thöne. Die Kreisvorsitzende der CSU-Frauen Union Ingolstadt, Dorothea Soffner, ist ins Frauenhaus eingeladen.

Im Caritas-Altenheim Gaimersheim wird der örtliche Bürgermeister und Landratskandidat Anton Knapp zu Gast sein. „Er wird eine Pflegekraft eine komplette Schicht begleiten und danach noch zum Gespräch zur Verfügung stehen“, so Heimleiter Andreas Rabl. „Dadurch kann er die Anforderungen sowie die Vielfalt an vorhandenen Bedürfnissen kennen lernen.“ Ferner könne durch den Besuch auch ihm verdeutlicht werden, „dass für eine Pflegekraft Arbeiten bis 67 in der Regel nicht möglich ist“. In Gerolfing, wo Rabl auch Heimleiter ist, ist die AOK-Mitarbeiterin Ingrid Peschel zu einer „Schicht“ eingeladen.

Im Caritas-Altenheim Weißenburg soll der Landtagsabgeordnete Gerhard Wägemann beim „Essen eingeben“ unter Anleitung einbezogen werden und dabei erfahren, „unter welchem Druck die Pflegekräfte stehen und welche Geduld bei ihrer Arbeit nötig ist“, informiert Heimleiter Josef Zimmermann. „Wir wollen auch ansprechen, dass es zwar einige schwarze Schafe in unserer Branche gibt, aber die oft negativen Schlagzeilen insgesamt nicht der Wirklichkeit entsprechen.“ Wie in Weißenburg sollen auch die Gäste im Seniorenzentrum Abenberg einmal ganz praktisch in die Arbeit einbezogen werden. Leiterin Sr. Monika Galster hat dazu den Rother Landrat Herbert Eckstein, Bürgermeister Werner Bäuerlein, Pfarrer Stefan Brand und Heimfürsprecherin Gertraud Handl eingeladen.

Im Altenheim Freystadt hat Bürgermeister Willibald Gailler Gelegenheit, eine Tagesbetreuungsgruppe für demenzkranke Bewohnerinnen und Bewohner an einem Vormittag mitzuerleben: „vom gemeinsamen Frühstück über Besprechen der Tageszeitung, Kuchen backen und Gymnastik bis zum Mittagessen“, so Heimleiterin Helga Kähler.

Im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Nürnberg wird die Bundestagesabgeordnete Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, erwartet. Nach Auskunft von Heimleiter Max Schreglmann will das Haus das Gedächtnistraining und die Biographiearbeit mit seinen Bewohnerinnen und Bewohnern an diesem Tag auf das Thema Politik, eventuell die 50er und 60er Jahre, abstimmen. „Wir wollen vermitteln, dass ein Pflegeheim aus mehr besteht als reiner Pflege, zum Beispiel auch aus Tagesstrukturierungsangeboten, welche es ermöglichen, raus aus den Zimmern und rein in Gemeinschaft zu kommen“, so Schreglmann.

Monika Rohrhirsch, Geschäftsführerin der Caritas-Sozialstation Gaimersheim, hat den bayerischen Kultusminister Siegfried Schneider sowie den Verwaltungsdirektor des Landes-Caritasverbandes Bayern Wilfried Mück eingeladen, an einer Pflegetour teilzunehmen und anschließend die Tagespflegestätte im Ort zu besuchen. „Sie könnten so sehen, mit welchen Problemen Pflege zu Hause zu kämpfen hat und welche Arbeit geleistet wird – und dies bei politischen Entscheidungen sowie Verhandlungen im Hinterkopf behalten.“

 

Weitere Meldungen

Die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit veröffentlicht kontinuierlich aktuelle Nachrichten aus dem Bistum. Zur Übersicht.

Videos

Videos zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.

Audios

Audios zu Themen aus dem Bistum Eichstätt. Zur Übersicht.