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14.10.2009

Bischof Hanke: Ohne Caritas ist Kirche nicht lebendig - Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes in Eichstätt

Der Eichstätter Caritasdirektor Rainer Brummer gratuliert dem wiedergewählten Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes Peter Neher. Foto: Karl Ferstl

Der Eichstätter Caritasdirektor Rainer Brummer gratuliert dem wiedergewählten Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes Peter Neher. Foto: Karl Ferstl

Eichstätt, 13.10.2009. (pde) - Caritasverantwortliche sollen Spiritualität zur Grundlage ihres Handelns machen. Dazu hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke die rund 200 Vertreter der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes bei einem Gottesdienst im Eichstätter Dom ermutigt. Dieser Anspruch lasse sich zwar nicht mit jedem Handgriff im Alltag verbinden, räumte der Bischof ein. Doch solle man sich nicht durch enger werdende finanzielle Rahmenbedingungen oder andere Schwierigkeiten davon abhalten lassen, „das Plus christlicher Liebe, christlicher Caritas in die Welt einzubringen“.

Hanke betonte, Caritas sei ein Grundvollzug der Kirche und kein Bereich eines Firmenkonzepts, der beliebig ausgebaut oder zurückgefahren werden kann. Ohne Caritas wäre die Kirche nicht lebendig. Tätige Nächstenliebe sei für das Kirchesein nicht verhandelbar: „Caritatives Handeln und organisierte Caritas gehören zum Wesen der Kirche.“

Damit Caritas in der Gesamtkirche gelingt, müsse sie in Strukturen organisiert sein. Jedoch dürfe dies nicht dazu führen, dass Nächstenliebe auf Organisationen wegdelegiert wird. Denn Caritas ist als „ein Wesenszug aus dem Innersten Gottes dem Menschen angetragen“, betonte der Bischof. In seiner Dreifaltigkeit zeige Gott selbst, dass „Leben auf Gemeinschaft angelegt ist und in Beziehung leben“ bedeute. „In Jesus Christus hat Gott sein liebendes Du in die Welt gesandt“. Daher sollten die einzelnen Handlungsbereiche der Caritas, aber auch jeder einzelne Mitarbeiter für die Bewegung Gottes zu den Menschen stehen, erklärte Hanke.

Kollekte für „Villa Johannes“

Der Erlös der Kollekte des „Caritas-Gottesdienstes“ ging an die neu gegründete Kontakt- und Begegnungsstätte der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt für suchtkranke Menschen „Villa Johannes“. Der Leiter der Kreisstelle, Bernd Leitner, stellte den Gottesdienstbesuchern dieses niedrigschwellige Angebot vor. „Eine langjährige Alkoholkarriere, gescheiterte Partnerschaften, soziale Ausgrenzung, Arbeitsplatz- und Wohnungsverlust, ein Leben am Rande der Gesellschaft kennzeichnen diesen Personenkreis“, so Leitner. In der Villa Johannes würden teilweise verschüttete Fertigkeiten durch Mitarbeit in Haus und Garten wieder neu erlernt. Die Kollekte werde zum Beispiel für einen „Sinnesgarten“ mit Barfußgang, einen Brennofen mit Töpferwaren sowie Hochbeete für Gemüseanbau verwendet, sagte Leitner.

Prälat Neher wiedergewählt

Bei der am 13. Oktober eröffneten Delegiertenversammlung im Eichstätter Stadttheater wurde Prälat Peter Neher mit großer Mehrheit erneut zum Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes gewählt. Als Ziele seiner zweiten Amtszeit nannte dieser das entschiedene Eintreten des Verbandes gegen Armut und für Befähigung und Bildung. Als weitere zentrale Herausforderung der Zukunft nannte der alte und neue Präsident die Gewinnung geeigneter Mitarbeitender für die Caritas angesichts des demografischen Wandels. „Die Caritas braucht ihre beruflich und ehrenamtlichen Mitarbeitenden, um auch in Zukunft wirksam und präsent zu sein.“

Die Delegiertenversammlung dauert bis 15. Oktober. Als Vertreter des Caritasverbandes für die Diözese Eichstätt nehmen an ihr neben dem 1. Vorsitzenden Domkapitular Josef Blomenhofer und Caritasdirektor Rainer Brummer der stellvertretende Direktor Dr. Thomas Echtler, der Ingolstädter Kreisstellenleiter Bernd Leitner und Vorstandsmitglied Johanna Bittl aus Dollnstein teil.

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